5.3.2.3
Kommerzialisierung der Fachinformation und -kommunikation
Dies gilt auch
für die Fachinformationen und ihre Dienstleistungen auf den
Informationsmärkten. Die Wurzeln der Fachinformationspolitik stammen aus dem Anspruch,
die Wissensproduktion zu sichern und für interessierte Gruppen
und Personen offen zu halten. Zunehmend setzen sich hier
Marktmechanismen und Privatisierung wichtiger Bereiche der
Fachinformation durch und gefährden die Sicherstellung des
öffentlichen Austausches von Wissen. Probleme entstehen im
Zusammenhang der Nutzung von Fachinformation für die
Wissenschaft, Politik und Verwaltung und auch die Wirtschaft. Die
Durchsetzung erfolgte zum einen durch Rationalisierungs- und
Privatisierung der Fachinformationseinrichtungen. In der Fach
informationspolitik wurden schon ab Mitte der 80er Jahre die
Einrichtungen als kommerziell sich entwickelnde
Informationsmärkte definiert. Verlangt wurden weitgehende Eigenfinanzierung und
Kostendeckungsgrade. Diese führten dann auch zur
Auflösung der Gesellschaft für Information und
Dokumentation und des früheren Deutschen
Bibliotheksinstituts als zentrale Infrastruktureinrichtung des
Bibliotheksgebietes. Zum anderen aber wurde sie auch wesentlich
durch die Entwicklung der Infor mationswirtschaft und der
Informatisierung selbst forciert. Als vorletzte Stufe in dem
Prozess entstanden internationale Online Informationsmärkte
der Fachin formation und -kommunikation mit gut 10000
Datenbanken aus allen Wissensgebieten. Waren sie zunächst
öffentlich entstanden, werden sie nun zunehmend in privater
Trägerschaft geführt und nach Marktprinzipien gehandelt.
Fortgesetzt hat sich diese Entwicklung mit dem Internet, obwohl es
dort noch Probleme der Umsetzung in Geschäftsmodelle gibt.
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