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1870/71 Krieg und Reichsgründung

Holzstich, 1878, nach einer Zeichnung von Anton Werner: König Wilhelm I. von Preussen wird im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen.
Kaiserproklamation zu Versailles am 18.01.1871
© dpa

Damit sind nach dem Sieg die Voraussetzungen geschaffen, die nationale Einigung Deutschlands zu vollziehen:

Am 18. Januar 1871 nimmt der preußische König Wilhelm I. im Spiegelsaal des Versailler Schlosses aus der Hand der deutschen Fürsten die Kaiserkrone entgegen.Damit haben diplomatische und vor allem militärische Mittel die ersehnte nationale Einheit herbeigeführt und nicht der demokratische Aufbruch von 1848.

Als Reparationen muss Frankreich die Gebiete Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten und fünf Milliarden Franc bezahlen.

Damit ist zwar die Gründung des Deutschen Reiches auch ein finanzieller Erfolg. Aber die hohen Reparationsforderungen belasten das Verhältnis zu Frankreich erheblich.

Als Reichsverfassung wird im wesentlichen die Verfassung des Norddeutschen Bundes übernommen. Der deutsche Kaiser, der zugleich preußischer König ist, beruft den Bundesrat ein, in dem sich die Vertreter der Landesfürsten und der Freien Städte versammeln.

Er ernennt auch den Reichskanzler. Bis 1890 übt Bismarck dieses Amt aus.

Im Gegensatz zur Verfassung des Deutschen Bundes (1815-1866) ist aber mit dem Reichstag ein parlamentarisches Organ an der Gesetzgebung beteiligt, das aus allgemeinen und gleichen Wahlen hervorgeht. Dessen Abgeordnete erhalten 1894 ein prunkvolles Domizil am Königsplatz in Berlin. Doch entspricht diese repräsentative Architektur auch der tatsächlichen Bedeutung des Reichstages?
Quelle: http://www.bundestag.de/geschichte/parlhist/streifzug/g1871/g1871_3
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