Im Jahre 2002 hat die Bundesregierung im Rahmen der Auswärtigen Kulturpolitik 5,1 Millionen Euro für den europäisch-islamischen Kulturdialog ausgegeben. Dies geht aus dem Bericht (15/2258) über die Auswärtige Kulturpolitik 2002 hervor. Mit diesen Mitteln seien die Kulturvermittler in die Lage versetzt worden, in der Zusammenarbeit mit Partnern in islamischen Gesellschaften neu entwickelte Dialogprojekte vorzunehmen, die die regulären Programme ergänzen. Seit Mitte 2002 würden an den Auslandsvertretungen rund zwei Dutzend Referenten eingesetzt, die sich besonders der Analyse und Dialogförderung mit islamischen Gesellschaften widmeten. Dem Bericht zufolge hat die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) zum Ziel, deutsche kultur- und bildungspolitische Interessen wahrzunehmen, ein zeitgemäßes Deutschlandbild zu vermitteln, die weltweite Konfliktprävention durch Wertdialog zu unterstützen und den europäischen Integrationsprozess zu fördern. Als Beispiele für gegenwärtige Projekte nennt die Regierung die deutsche Kultur- und Bildungsarbeit in Afghanistan und die deutsch-französischen Kultur- und Bildungsbeziehungen. Den Angaben zufolge sind die Ausgaben für die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik seit 1993 von 1,19 Milliarden Euro auf 1,13 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gesunken. Der Anteil der AKBP des Auswärtigen Amtes am Bundeshaushalt sei im gleichen Zeitraum von 0,27 Prozent auf 0,23 Prozent gesunken. Zu den Arbeitsbereichen der AKBP zählen unter anderem der Wissenschafts- und Hochschulaustausch, die internationale Zusammenarbeit im Hochschulbereich und die internationale Zusammenarbeit durch den akademischen Personenaustausch.
Neues Goethe-Institut in Kabul
Zu den Entwicklungen bei den deutschen auswärtigen Kultureinrichtungen heißt es, im Jahre 2002 sei es erstmals seit mehreren Jahren nicht zu Schließungen von Zweigstellen des Goethe-Instituts gekommen. Im September 2003 sei ein neues Institut in Kabul eröffnet worden. Das Goethe-Institut habe 127 Einrichtungen, davon 122 Kulturinstitute und 5 Außenstellen in 76 Ländern, schreibt die Regierung. Die finanzielle Ausstattung des Instituts sei von 2001 auf 2002 von 123,4 auf 118,7 Millionen Euro gesenkt worden. Laut Bericht förderte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) im Jahre 2002 insgesamt 47.768 Studierende, Graduierte und Wissenschaftler. Zusätzlich seien im Rahmen des Sokrates/Erasmus- und des Leonardo da Vinci-Programms insgesamt 20.523 EU-Stipendiaten gefördert worden. Zu den weiteren Einrichtungen der Auswärtigen Kulturpolitik gehören das Institut für Auslandsbeziehungen, der pädagogische Austauschdienst und die Deutsche Unesco-Kommission.