Gewinne in der Landwirtschaft sinken 2002/2003 um fast 20 Prozent
Als Ursache für die Verschlechterung der Ertragslage führt der Bericht deutliche Erlöseinbußen bei Getreide, Milch und Schweinen an. Während auf der einen Seite die Verkaufspreise für Getreide, Milch und Mastschweine gesunken seien und sich die Getreideerträge verringert hätten, seien auf der anderen Seite die betrieblichen Aufwendungen für Saatgut und Energie gestiegen. Besonders hohe Gewinnverluste mussten im vom Sommer 2002 bis zum Sommer 2003 reichenden Wirtschaftsjahr 2002/2003 die Schweine- und Geflügelwirtschaft mit fast 45 Prozent und die Ackerbaubetriebe mit 25,8 Prozent hinnehmen. Den größten Gewinnzuwachs mit 9,2 Prozent konnten dagegen im gleichen Zeitraum die Weinbaubetriebe verbuchen.
Den Regierungsangaben zufolge hat sich die Ertragslage des ökologischen Landbaus im Vergleich zu der der konventionell wirtschaftenden Betriebe deutlich weniger stark verschlechtert. Der Gewinn der Ökobetriebe sei lediglich um 0,6 Prozent zurückgegangen und habe 2002/2003 bei durchschnittlich 33.599 Euro gelegen. Der Gewinn der ökologisch wirtschaftenden Betriebe habe damit um 22 Prozent über der Vergleichsgruppe der konventionellen Betriebe gelegen. Insgesamt hat der Ökologische Landbau laut Bericht im Jahr 2002 weiter an Bedeutung gewonnen. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe habe im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 15.626 ebenso zugenommen wie die bewirtschaftete Fläche, die mit 696.978 Hektar um fast zehn Prozent angestiegen sei. Damit seien im Jahr 2002 3,6 Prozent (Vorjahr 3,3 Prozent) der Betriebe und 4,1 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent) der Fläche ökologisch bewirtschaftet worden. Der Erfolg des Biosiegels für Produkte aus dem ökologischen Landbau habe sich mit fast 1.000 Zeichennutzern zur Kennzeichnung von über 19.400 Produkten fortgesetzt.
Nach dem Bericht gab es im Jahr 2003 insgesamt noch 388.500 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland. Ihre Zahl habe im Vergleich zum Jahr 2001 um 2,9 Prozent jährlich abgenommen. Auch die Zahl der Arbeitskräfte, die haupt- oder nebenberuflich in der deutschen Landwirtschaft tätig sind, sei im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent jährlich auf rund 1,3 Millionen gesunken. Die ökonomische Situation des Privat- und Körperschaftswaldes hat sich den Angaben zufolge im Forstwirtschaftsjahr 2002 nach den Rückgängen der Betriebsergebnisse in den beiden Jahren zuvor wieder leicht gebessert. Geringfügig höhere betriebliche Erträge bei etwas niedrigerem Aufwand hätten die durchschnittlichen Reinerträge der Forstbetriebe in Deutschland ansteigen lassen.
Für das Wirtschaftsjahr 2003/2004 geht die Regierung in ihrer Vorschätzung von einer erneuten Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der landwirtschaftlichen Betriebe aus. Zu dieser Entwicklung führten vor allem weiter rückläufige Erzeugerpreise für Milch und Mastbullen und deutlich höhere betriebliche Aufwendungen für Saatgut, Dünge- und Futtermittel. Insgesamt sei mit einem Rückgang der Einkommen der landwirtschaftlichen Hauptbetriebe zwischen drei und acht Prozent zu rechnen.