kurz notiert
Nicht immer haben Autoren soviel Glück, dass politischen Ereignisse parallel zur Veröffentlichung ihrer Publikation verlaufen. Hier ist es gelungen, am Beispiel der Russischen Föderation, von Belarus, der Ukraine und der Republik Moldau zentrale europapolitische Themen aufzuzeigen.
In seinem Geleitwort lässt Egon Bahr keine Zweifel aufkommen, dass die in wenigen Jahren auf 27 Mitgliedstaaten angewachsene Staatengemeinschaft nicht nur "saturiert" ist, sondern mit einer "Überdehnung" zu kämpfen haben wird. Durch die im vergangenen Jahr erfolgte Erweiterung erfährt die Beziehung der EU-25 zu den angrenzenden Staaten eine besondere Bedeutung.
Der "rote" Faden ist die Nachbarschaftspolitik der EU. In einem Sonderteil wird ausführlich auf die "Orangene Revolution" in der Ukraine eingegangen. Die Autoren sind seit vielen Jahren ausgezeichnete Kenner der Materie. Hilfreich sind die jeweiligen Landesporträts, die einen ersten Überblick über die wichtigsten Kennzahlen geben, die ausführlichen Analysen der Geschichte, des Rechts, der Ökonomie und der gesellschaftlichen Entwicklung in den vier Ländern sowie ausführliche Literaturangaben.
Ernst Piehl, Peter W. Schulze, Heinz Timmermann
Die offene Flanke der Europäischen Union. Russische Föderation, Belarus, Ukraine und Moldau.
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2005; 557 S., 59,- Euro