Thema
Martin Kohlrausch
Ende einer Epoche: Der Untergang
der Habsburger und Hohenzollern
Ein Konflikt von den Dimensionen
des Ersten Weltkrieges stellte für beide Dynastien ein
unabsehbares Risiko dar. Während die Hohenzollern
zunächst von der Kriegseuphorie profitieren konnten, gerieten
die Habsburger in eine legitimationsgefährdende
Zangenbewegung. Mit Kriegsbeginn ...
Thomas Biskup
Im Angebot: Deutsche Dynastien auf
dem europäischen Binnenmarkt
Die Briten haben ihre Windsors, die
Niederlande das Haus Oranien, und auch in den ehemaligen Monarchien
Frankreich und Russland gibt es mit den Bourbonen und den Romanows
eindeutige dynastische Referenzpunkte. In Deutschland ist die
Situation weniger übersichtlich, denn jahrhundertelang ...
Barbara Schweizerhof
Wer profitiert von wem? Das
schwierige Verhältnis zwischen Medien und Monarchen
Schaut man sich die endlose Serie
der indiskreten Fotos an, versehen mit einfühlsamen oder auch
dreisten Kommentaren zum Einkaufs-, Autofahr- oder Dating-Verhalten
von Stefanie, Caroline, Märtha Louise - schon die Tatsache,
dass sie alle beim Vornamen genannt werden, suggeriert ein nahezu
...
Interview mit Peter Lewandowski
Interview mit Peter Lewandowski,
dem Chefredakteur der People-Zeitschrift "Gala" über das
Interesse am Klatsch aus den Königshäusern
Das Parlament: Wer ist Ihr
Lieblingsmonarch? Peter Lewandowski: Der spanische König. Das
Parlament: Warum? Peter Lewandowski: Weil er sich auf
ungewöhnliche Art und Weise in seiner Rolle als König
emanzipiert hat, weil er sie sehr politisch begriffen hat und weil
er in der Vergangenheit für Spanien ...
Jörg Magenau
Der König als literarische
Figur
König zu sein ist schon
deshalb leicht wünschbar, weil es hierzulande seit geraumer
Zeit keine Könige mehr gibt. Ihre Pflichten sind weniger
bekannt als ihre mächtigen Möglichkeiten, die wir in
früher Kindheit mit den Märchen kennenlernen. Und so, als
mythische Gestalten aus einer anderen Welt, ...
Manuel Frey
Ende der Großzügigkeit?
Seit dem Ende der Monarchie in Deutschland fehlt der Anreiz zum
Geben
Sind Könige nützlich? Die
aktuelle mediale Inszenierung der europäischen Monarchien
verweist auf ein wesentliches, für die Geschichte und
Gegenwart der deutschen Zivilgesellschaft wichtiges Moment. Gemeint
ist der verschwenderische Glanz der königlichen Hochzeitsfeste
und die darin sich zeigende ...
Jeannette Goddar
Marketing mit königlicher
Tradition
Nüchtern betrachtet ist es
eine paradoxe Situation: Im Jahr 2004 ist ein Bundesland, das von
Sozialdemokraten und demokratischen Sozialisten regiert wird, immer
noch im Besitz eines monarchischen Unternehmens. Seit ein paar
Jahren gehört die "Königliche Porzellanmanufaktur" ...
Pauline Puppel
"WeiberRegiment" oder
"Königinnen auf Zeit": Herrscherinnen im
frühneuzeitlichen Europa
Das Ergebnis der juristischen
Gutachten zugunsten Elisabeth Charlottes mag überraschen, ist
doch bis heute die Auffassung weit verbreitet, selbst hochadelige
Frauen seien im frühneuzeitlichen Europa recht- und schutzlos,
den Launen ihrer Väter, Brüder oder Gatten ausgeliefert
...
Cornelia Schmitz
Ob Journalistin, Diplomatin oder
Lehrerin: Die Königinnen von morgen sind erfolgreiche
Karrierefrauen
Es war einmal eine Prinzessin,
deren Vater ihre Mutter hinrichten ließ, als sie drei Jahre
alt war, sie selber ließ der Vater für illegitim
erklären - was sie von der Thronfolge ausschließen
sollte. Das war im Jahre 1533. Die Prinzessin sprach mehrere
Sprachen und ...
Alexander Weinlein
Der Vatikan als die letzte absolute
Monarchie Europas
Bischof von Rom, Statthalter Jesu
Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der
Gesamtkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien,
Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des
Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes" - die
offizielle Titulatur des ...
Alexander Weinlein
Das schwierige Verhältnis von
weltlicher und geistlicher Macht
Nein, über Divisionen
verfügen die Päpste der Neuzeit schon lange nicht mehr -
auch die himmlischen Heerscharen werden nicht aufmarschieren,
selbst wenn es der Stellvertreter Christi auf Erden wünschen
würde, und auch die rund 100-köpfige Schweizergarde ist
kein ...
Leonhard Horowski
Ursprünge, Umgangsformen und
Untergang der europäischen Monarchengroßfamilie
Der Moment ist der 2. Februar 1722,
die Autorin, Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans, eine
französische Prinzessin deutscher Herkunft mit englischen,
holländischen, dänischen und französischen
Vorfahren, der Empfänger Spaniens französisch geborener
Kronprinz, der damals wie heute Prinz von ...
Karl-Otto Sattler
Junge Konservative in Deutschland
und Österreich kämpfen für die Monarchie
Eines betont Knut Wissenbach: "Wir
wollen kein Gedächtnisverein sein." Der 38-jährige
Bundesvorsitzende der 300 Mitglieder starken Vereinigung "Tradition
und Leben" sagt über deren Zielsetzung: "Wir treten politisch
für die Einführung der parlamentarischen Monarchie in ...
Reinhart Häcker
Was von einem Weltreich übrig
geblieben ist / Von Reinhart Häcker
Erst dieser Tage wählten die
Leser einer Boulevard-Zeitung Prinz Charles' ältesten Sohn
Prinz William, den mutmaßlich übernächsten
König, zum Mann mit dem meisten Sex Appeal. Welch ein Verfall,
könnte man sagen, welch ein Abstieg der mittlerweile
78-jährigen Königin und ihrer Familie von der ...
Sabine Rennefanz
Die Symbolkraft des englischen
Königshauses ist groß
Ausgerechnet eine Frau mit
deutschen Wurzeln steht der ältesten und traditionsreichsten
Regierungsinstitution Großbritanniens vor. Bis zum Ersten
Weltkrieg wurde das Land von der Dynastie Sachsen-Coburg-Gotha
regiert, bis man den Namen wegen der deutschfeindlichen Stimmung in
Windsor ...
Claudia Heine
Im Porträt: Elizabeth II.
Nicht nur Elizabeth II. schickt
sich an, Rekorde zu brechen. Seit nunmehr 52 Jahren im Amt, zwingt
sie auch ihren ältesten Sohn Prinz Charles dazu. Denn genauso
lange ist er schon amtierender Thronfolger im Vereinigten
Königreich - und wird es wahrscheinlich noch einige Zeit
bleiben. Aber kann man ...
Peter Burghardt
Die spanische Monarchie als
Geburtshelfer der Demokratie
Einige Spanier kritisierten den
immensen Aufwand des Spektakels, dessen Kosten von mindestens 20
Millionen Euro zum Teil Staat und Kommune übernahmen. "Ich war
auch nicht zu der Hochzeit eingeladen, habe sie aber mitbezahlt",
stand auf schwarzen T-Shirts verärgerter Steuerzahler. ...
Walter Haubrich
Die Rolle des Königs
während des Militärputsches 1981
Ausländische Politiker haben
häufig übertrieben, wenn sie bei Besuchen in Spanien
etwas freundliches über den König Juan Carlos sagen
wollten. Sie sprachen dann "vom jungen König, der den Spaniern
die Demokratie geschenkt hat." Die Demokratie - nach vier ...
Claudia Heine
Im Porträt:
Sein voller Name klingt schon
beeindruckend: Juan Carlos Alfonso Victor Maria de Bourbon y
Bourbon. Geboren wurde er 1938 in Rom, wo seine Eltern seit 1931 im
Exil lebten. Während in Spanien der Bürgerkrieg tobte,
besaß das Exildasein der geflohenen Königsfamilie
insofern Kontinuität, als dass auf ...
Jan Kanter
Die Niederländer sind auf ihre
Königsfamilie nicht wirklich angewiesen, aber sie brauchen sie
trotzdem
Vermutlich ist es aber nicht tief
verwurzelter Royalismus, der die Niederländer antreibt,
sondern schlicht die Gelegenheit, gemeinsam mit der "ersten
Familie" des Landes sowie zufällig auf der Straße vorbei
schauenden Nachbarn eine wilde Party zu feiern. Eigentlich ist das
...
Jan Kanter
Ausgerechnet einen Deutschen hatten
sich sowohl Königin Juliana als auch Königin Beatrix als
Ehemann auserkoren
Die Beziehungen zwischen den
Niederlanden und Deutschland sind komplex, manche würden sogar
sagen schwierig. Beide Länder haben wohl keinen Nachbarn, mit
dem sie so eng verzahnt sind, mit dem sie öffentlich
weitgehend unbeachtet so eng zusammenarbeiten. Für die Nieder-
...
Helmut Hetzel
Im Porträt:
Seit sie 1980 das höchste
Staatsamt der Niederlande von ihrer Mutter, der inzwischen
verstorbenen Juliana übernahm, hat sich die leidenschaftliche
Bildhauerin und Musikliebhaberin in ihrem Amt profiliert.
Königin Beatrix entpuppte sich nach und nach als eine
politische Königin, ...
Robert von Lucius
Die Dänen sind zufrieden
Auch wenn sie zur politischen
Neutralität gehalten ist, kann sie sich bisweilen deutliche
Worte erlauben. Vor genau 20 Jahren rief sie bei der
Neujahrsansprache die Dänen dazu auf, "dumme"
Äußerungen gegenüber Neueinwanderern zu
unterlassen; und als Dänemark vor zwei Jahren wegen einer ...
Bert Schulz
Im Porträt:
Wer sich auf die Suche nach dem
Idealtyp eines Monarchen macht, wird bald - zumindest in Europa -
bei ihr landen: Margrethe II. von Dänemark ist eine gebildete
Frau, geliebt von ihrem Volk, verteidigt von den heimischen Medien,
aber zurückhaltend, sicherlich ein wenig unangreifbar, aber
würdevoll, ...
Asbjörn Svarstad
Weil 1905 schnell eine richtige
Staatsform gefunden werden musste, erklärte sich Norwegen zur
Monarchie
Streng genommen hat es der
norwegische König Harald einem Polarforscher zu verdanken,
dass er heute zu den wenigen europäischen Kronenträgern
gehört. Denn es war Fridtjof Nansen, der im Herbst 1905 seine
immense Popularität dazu nutzte, landauf, landab in
Vorträgen für die Errichtung einer ...
Bert Schulz
Im Porträt:
Lange musste er warten, bis er den
Thron besteigen durfte: 53 Jahre alt war Harald V., als Olav V.
87-jährig im Januar 1991 starb. Und noch heute steht der
amtierende Monarch, der dritte seit der Unabhängigkeit des
Landes 1905, etwas im Schatten seines populären Vaters, der
laut Umfragen von über 90 ...
Tomas Lundin
Anfang des Jahres sorgte der
schwedische König mit Äußerungen über sein
Reiseland Brunei für Aufregung
Damit hatte er nicht gerechnet: Bei
einem Treffen mit schwedischen Journalisten in Brunei musste sich
König Carl XVI. Gustaf die Frage stellen lassen, ob es ihm
nichts ausmache, sich mit einem Staatschef zu treffen, der sein
Land mit eisener Faust autokratisch regiert. Der König, ein
guter ...
Gerhard Fischer
Das Bekenntnis der schwedischen
Bevölkerung zur Monarchie ist nicht so leicht zu
erschüttern
Selten gerät das schwedische
Königshaus in die Schlagzeilen der seriösen Tagespresse
im eigenen Land. Doch Anfang Februar dieses Jahres schallte ein
empörter Aufschrei durch alle Medien. Was hatte da der
König, der keinerlei politische Meinungen äußern
darf, ...
Claudia Heine
Im Porträt:
Ins Rampenlicht der internationalen
Öffentlichkeit katapultierte sich Carl XVI. Gustaf Folke
Hubertus, König von Schweden 1976. Der Anlass, sehr
bezeichnend für die Stellung eines Monarchen der Gegenwart,
war ein privater: Im Juni 1976 heiratete der 30-Jährige eine
bürgerliche Frau aus Deutschland, ...
Cornelia Bolesch
Belgien: Ein Gemeinwesen, das
ständig auseinanderstrebt
Das Bild wurde im Juni 2004 in den
berühmten opulent bepflanzten Treibhäusern von Schloss
Laeken geknipst. Es ist kein Einzelstück im königlichen
Fotoalbum: Der König von Belgien gibt sich, ob allein oder im
Kreis seiner Familie, wie ein ganz normaler Bürger, wie ein
etwas rundlich gewordener, aber ...
Helmut Hetzel
Nicht die politische Macht der
belgischen Monarchie ist entscheidend
In seiner mehr als
zehnjährigen Amtszeit hat sich Albert II. als würdiger
Nachfolger von König Baldouin profiliert und im Volk viel
Sympathien gewonnen - Skeptiker glaubten zu Beginn seiner Amtszeit
nicht richtig daran. Wie seine Vorgänger erfüllt auch er
eine Integrationsfunktion: Er eint das ...
Helmut Hetzel
Im Porträt:
Das Timing ist perfekt. Genau zum
belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli 2004, just an dem Tag an
dem König Albert II. seinen Landsleuten in einer TV-Ansprache
die Lage der Nation erläuterte, wurde das belgische
Staatsoberhaupt an seine Jugendsünden erinnert. Und das
ausgerechnet im Nachbarland ...
Karl-Otto Sattler
In Monaco herrscht der
einflussreichste Monarch Europas / Von Karl-Otto Sattler
Und natürlich waren und sind
die Grimaldis - zuständig für Glanz, Gloria und
Herzschmerz - in der Inszenierung der Jetset-High-Society wie
für das gemeine Volk in den Klatschmedien des globalen Dorfs
stets präsent: Fürst Rainier III., die Prinzessinnen
Caroline und Stéphanie, Erbprinz Albert, deren ...
Bert Schulz
Luxemburg: Das letzte
Großherzogtum der Welt
Es war ein Weihnachtsgeschenk der
epochalen Art, das Großherzog Jean seinem ältesten Sohn
Heiligabend 1999 machte: Nach 35 Jahren als Staatsoberhaupt
Luxemburgs kündigte der damals 78-Jährige seinen
Rücktritt zu Gunsten von Henri an. Ganz unerwartet kam das
nicht. Bereits knapp zwei Jahre zuvor ...
Karl-Otto Sattler
Das Fürstentum
Liechtenstein
Einmal im Jahr heißt es
"Fürst schauen". Immer am 15. August, dem Staatsfeiertag,
pilgern tausende Untertanen samt vieler aus dem Ausland angereister
Neugieriger hinauf zum Schloss Vaduz, wo geherrscht und gethront
wird. Dann winken auf der Schlosswiese Fürst Hans Adam II. ...
Klaus von Beyme
Ein starker Präsident ist noch
lange kein Monarch
Selbst eine Minderheit der
amerikanischen Verfassungsväter (Verfassungsmütter gab es
damals noch nicht) haben sich an dieser Konzeption orientiert. Sie
glaubten aber noch an eine strikte Gewaltenteilung, die sie in
falsch verstandener Montesquieu-Lektüre dem britischen System
...
Astrid Lorenz
Die Rolle ehemaliger Monarchen in
Osteuropa nach 1989
Im Juni 2001 merkten die
Monarchisten in aller Welt auf: Simeon II. von Sachsen-Coburg-Gotha
wurde neuer Ministerpräsident in Sofia. War dies der Beginn
eines monarchistischen Revivals in Osteuropa? Tatsächlich
kehrten seit dem Ende des Sozialismus Nachfahren mehrerer ...
Ursula Kuschel und Claudio
Bonvecchio
Mit dem Faschismus ging auch die
Monarchie in Italien zu Ende
Wer von der Monarchie in Italien
spricht, meint damit die Zeit der Regentschaft des Hauses Savoyen.
Das seit dem 10. Jahrhundert bekannte Herrschergeschlecht stammte
aus dem französischen Burgund. Mit König Carlo Alberto
von Piemont wurde im Jahre 1848 eine konstitutionelle Monarchie in
Turin ...
Claudia Heine
Die perfekte Verkörperung des
Königsmythos
Ein paar Bedingungen müssen
jedoch erfüllt sein und eine zentrale ist: Reichtum. Entweder
kann der Auserwählte seine Geschichte vom Tellerwäscher
zum Millionär erzählen, oder aber - eher wahrscheinlich -
er wurde vermögend geboren, was seine Chancen automatisch
erhöht. Ob man bei den Kennedys die ...