Thema
Angelika Timm
Zionistische Vision und
palästinensische Realität
Die
Unabhängigkeitserklärung stellte nicht nur eine
Zäsur in der jüdischen Geschichte, sondern zugleich eine
Weichenstellung für die Entwicklung der Nahostregion dar. Sie
war das Resultat von Geschehnissen, die sich während der
vorangegangenen Jahrzehnte auf dem europäischen Kontinent, in
den ...
Angelika Timm
Erste staatliche Kontakte zwischen
Deutschland und Israel: Das Luxemburger Abkommen von 1952
Am 10. September 1952
unterzeichneten der israelische Außenminister Mosche
Scharett, der Präsident der Conference on Jewish Material
Claims Against Germany, Nachum Goldmann, und Bundeskanzler Konrad
Adenauer das Luxemburger Abkommen. Die nach komplizierten
Verhandlungen erreichte Vereinbarung sah ...
Chronologie der Beziehungen
1945 September: Weizmann
fordert als Präsident der Jewish Agency kollektive
Entschädigung. Oktober: Ben Gurion reist nach Deutschland zur
Kontaktaufnahme mit Überlebenden. 1948 14.Mai:
Unabhängigkeitserklärung Israels. 1949 23. Mai:
Verkündung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
...
Joschka Fischer
40 erfolgreiche Jahre
deutsch-israelische Beziehungen
Sechs Millionen Juden -
Männer, Frauen und Kinder unterschiedslos - und mit ihnen eine
wunderbare Kultur, eine der Säulen europäischer
Zivilisation, waren dem mörderischen Antisemitismus von
Nazi-Deutschland - und damit von Deutschen - zum Opfer gefallen.
Das Neue Museum in Yad Vashem, an dessen ...
Igal Avidan
Die Feuerprobe der deutschen
Demokratie
Am 12. Mai 1965 erwarteten Hunderte
von Journalisten aus aller Welt auf einer Pressekonferenz in Bonn
eine wichtige Mitteilung. Regierungssprecher Karl-Günther von
Hase verlas eine kurze Erklärung, die in die Geschichte
einging: "Die deutsche Regierung und die israelische Regierung
haben sich ...
Irene Runge
DDR und Israel: Ein
Nichtverhältnis mit persönlichen Folgen
Gegenseitig haben wir uns auf
einige Unterbrechungen in der langen Reihe von Verschweigungen
aufmerksam gemacht. Da war der Sechs-Tage-Krieg. Im "Neuen
Deutschland" hatten sich prominente Genossen als Juden zu Wort
gemeldet. Ach, die auch, und der ... ? Ich weiß, wie
zufrieden mich dieses ...
Andrea Thom
Eckdaten zum Verhältnis der
DDR und Israel
1948: Die SED-Führung
unterstützt die UN-Resolution 181 vom April 1947, die die
Teilung Palästinas vorsieht. Politbüro-Mitglied Paul
Merker schreibt im Februar 1948 im "Neuen Deutschland": "Der
jüdischen Bevölkerung gehören die Sympathien und die
tatkräftige Hilfe aller ...
Markus A. Weingardt
Israel im Kontext deutscher
Außenpolitik
Über die immer unverhohleneren
Vorwürfe von der "Instrumentalisierung des Holocausts", der
"Auschwitz-Keule" oder dem "Kult mit der Schuld" ist es dann nur
noch ein kleiner Schritt zu der Behauptung, die deutsche
Außenpolitik als ganzes sei einem Diktat fremder Mächte
...
Barbara Minderjahn
Israels erster Botschafter in
Deutschland hat seine Erinnerungen geschrieben
Was kommt dabei heraus, wenn der
erste israelische Botschafter in Deutschland, Asher Ben-Natan, ein
Buch über seine Erfahrungen in Deutschland schreibt?
Zunächst einmal ein Geschichtsbuch, bei dem es nicht nur um
die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel
geht. Asher Ben-Natan ...
Kinan Jäger
Die Araber als "Störfaktor" in
den deutsch-israelischen Beziehungen
Einerseits dem Staat Israel
historisch-moralisch gegenüber in die Verantwortung genommen,
andererseits wirtschaftliche Interessen gegenüber der
arabischen Welt wahrnehmend, fiel es der Bonner Außenpolitik
extrem schwer, einen geeigneten Standpunkt zu finden. Eine
Spagatpolitik wurde erforderlich, in ...
Thomas R. Henschel
Hans-Jochen Vogel erinnert sich an
den Terrorangriff auf israelische Olympioniken 1972 in
München
Es sollten heitere Spiele werden.
Hans-Jochen Vogel schaut nachdenklich und nimmt seine Brille ab,
bevor er ansetzt. "Sie müssen das verstehen: es ist keine
Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis intensiver
Zusammenarbeit gewesen, die die Vergabe der Spiele für 1972
nach München ...
Angelika Timm
Das Attentat von München
1972
Acht Angehörige der
palästinensischen Organisation "Schwarzer September" dringen
am 5. September 1972 in das unbewachte Quartier der israelischen
Sportler im olympischen Dorf in München ein. Sie
erschießen einen Israeli, verwunden einen zweiten
tödlich und nehmen die übrigen vor Ort ...
Shlomo Spiro
50 Jahre deutsch-israelische
Beziehungen der Nachrichtendienste
Der Besucher war Isser Harel, der
Chef des israelischen Mossad. Er wurde empfangen von General
Reinhard Gehlen, dem Präsidenten des neu gegründeten BND
und ehemaligen Chef des Militärischen Nachrichtendienstes an
der Ostfront während des Dritten Reichs. Das Treffen der Chefs
der deutschen und ...
Thomas R. Henschel
Deutsche Nahostpolitik in der
Glaubwürdigkeitskrise
Deutschland war in den letzten vier
Jahren Teil einer europäischen Politik, die Israel isolierte
und verurteilte, während wir gemeinem Terrorismus ausgesetzt
waren", schrieb die "Jerusalem Post" anlässlich des Besuches
von Horst Köhler in Israel. Der Artikel war im ...
Grisha Alroi-Arloser
Die aktuellen Handelsbeziehungen
zwischen Deutschland und Israel
Israelisches Know-how ist in
Deutschland auf dem Vormarsch. VW nutzt für die Entwicklung
neuer Modelle am virtuellen Reisbrett digitale
Simulationstechnologie des israelischen Unternehmens ORAD. Die
Firma ist auch für die Gestaltung digitaler Studiowelten bei
fast allen deutschen Fernsehsendern ...
Otfried Nassauer und Christopher
Steinmetz
50 Jahre deutsch-israelische
Rüstungskooperation
Es gibt Dinge, die es eigentlich
gar nicht geben kann. 1955 und 1956 baute die deutsche Jacht-&
Bootswerft Burmester zwei Patrouillenboote und schickte sie auf die
Reise nach Israel. Rüstungsgüter, deren Herstellung
Deutschland damals eigentlich noch untersagt war. Die
deutsch-israelische ...
Gisela Dachs
Die Vergangenheit ist der
Grundstein deutsch-israelischer Begegnungen
Mit diesen Fragen hat sich eine in
diesem Frühjahr erschienene Studie im Auftrag der
Friedrich-Ebert-Stiftung beschäftigt. Demnach interessieren
sich 69 Prozent der jüdisch-israelischen Jugendlichen für
den Holocaust. In einer früheren Studie von 1998 waren es nur
60 Prozent gewesen. Ein gutes ...
Thomas R. Henschel
Junge Deutsche versuchen, mit
kreativen Projekten den Friedensdialog nicht abreißen zu
lassen
Auf einmal wird es ruhig. Friedlich
liegt die Straße vor einem und man lässt das quirlige,
laute und lebendige Jerusalem einfach hinter sich. Im Stadtteil Abu
Tor stehen schöne Einfamilienhäuser im gleißenden
Licht der Wintersonne und dort, wo sich der Blick über das Tal
öffnet, hat man einen ...
Susanne Knaul
Der Kibbuz auf dem Weg zur normalen
Dorfgemeinschaft
Morgens und mittags kommen die
Mitglieder zum Essen zusammen, abends bleiben die Familien zu
Hause, seit der Speisesaal "privatisiert" wurde. Früher stand
jedem alles zur Verfügung. Heute werden die Mahlzeiten vom
monatlichen Budget, dem Taschengeld für die Mitglieder
abgerechnet, das ...
Jörg Bremer
Deutsche Protestanten in Jerusalem
zwischen allen Stühlen
Die israelisch-deutschen
Beziehungen haben ihre Vorgeschichte. Dazu gehören nicht nur
Shoah und Weltkrieg, nicht nur die reichen wie zwiespältigen
deutsch-jüdischen Beziehungen. Israel erbte auch Beiträge
vor allem kirchlichen Engagements im arabischen Palästina.
Einiges blüht bis heute, so die ...
Ellen Presser
Jüdisches Leben in Deutschland
heute
So merkwürdig es auf den
ersten Blick erscheinen mag: Aus jüdischer Sicht erwies sich
die Bundesrepublik als Einwanderungsland. Jeder politische Umsturz
brachte Flüchtlinge - aus Ungarn, der Tschechoslowakei, Polen,
dem Iran und der Sowjetunion. Hinzu kamen Rückkehrer aus
Israel und Nachfahren von ...
Marc Simon
Das Fundament eines komplizierten
Zusammenlebens
Der bekannte israelische
Schriftsteller Abraham B. Jehoshua (geboren 1936 in Jerusalem)
schrieb zu diesem Thema einst folgenden Satz: "Die Juden sind
Leute, die Wesensmerkmale sowohl einer Nation als auch einer
Religion aufweisen. Jedoch sind sie weder eine Nation noch eine
Religion, sondern ...
Werner Bergmann
Vor allem in Europa scheinen
antijüdische Stimmungen gegen Israel zu wachsen
Tatsächlich sind gesicherte
Aussagen darüber, ob sich die Zahl antijüdischer
Übergriffe dauerhaft erhöht hat, sich antisemitische
Vorurteile weiter in der Bevölkerung ausbreitet haben oder in
Medien und Öffentlichkeit entsprechende Aussagen häufiger
auftreten, nur schwer zu treffen, da zumeist ...
Rafael Seligmann
Deutsche Juden, die nicht nach
Israel gingen, wurden von ihren Glaubensbrüdern verachtet
Nicht die Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel vor
40 Jahren, sondern die Gründung des jüdischen Staates im
Mai 1948 war das revolutionäre Ereignis für die Juden in
aller Welt. Sieht man von denen in Israel ab, so waren die Juden in
Deutschland am ...
Barbara Bollwahn
Seit 1991 kommen Juden aus Russland
nach Deutschland
Die alleinstehende Rentnerin kam
2003 von Kiew nach Deutschland. Ihre Mutter war Jüdin, und der
Nachweis darüber reichte, um als so genannter
"Kontingentflüchtling" einzuwandern. So haben es 1991 Bund und
Länder beschlossen, um die jüdischen Gemeinden zu
stärken, die nach dem Massenmord an ...
Susanne Kailitz
Das Leo Baeck Institut begeht sein
50-jähriges Bestehen
Auf den ersten Blick ist der Raum
ein wenig enttäuschend: Schlicht und funktional ist er
eingerichtet, mit einfachen weißen Tischen, kahlen
Wänden und einem Regal. In den Blick fallen die klobigen
Mikrofilm-Lesegeräte. Von klassischer Archivatmosphäre
mit vollgestopften ...
Christian Ludwig
Städtepartnerschaften zwischen
Deutschland und Israel
Städtepartnerschaft - was
für ein großes Wort. Da werden Städte verbunden,
Steine und Beton. Aber soll das alles sein? Was steht hinter der
technokratischen Umschreibung, und wie lebt so eine Partnerschaft?
Es geht um die Menschen. Sie sind es, die sich kennenlernen, sich
treffen. Die Menschen in ...
Micha Brumlik
Widersprüchliche
Annäherung: Christen und Juden in der Gegenwart
Dass es dabei immer wieder zu
schwerwiegenden, erheblichen Rückschlägen kommt,
verwundert nicht. Feindbilder und eigene
Überlegenheitsvorstellungen spielen stets eine wichtige Rolle
in der Aufrechterhaltung individueller und institutioneller
Identität. An der Ermordung von sechs Millionen ...
Albrecht Lohrbächer
Der gewandelte Blick der Kirchen
auf das Judentum
Wir Christen kommen niemals mehr
hinter Auschwitz zurück; über Auschwitz hinaus kommen
wir, genau besehen, nicht mehr allein, sondern nur noch mit den
Opfern von Auschwitz" - Johann Baptist Metz, katholischer Theologe
und ein Wegbereiter des christlich-jüdischen Gesprächs,
brachte mit diesem ...
Birgitta Schulte
Eine Frauenreise der Bundeszentrale
für Politische Bildung
Seit Jahren schon veranstaltet die
bpb zweiwöchige Gruppenreisen für deutsche Teilnehmer und
Teilnehmerinnen. Zielpublikum sind in der Regel Multiplikatoren:
Journalisten, Gedenkstättenpädagogen, Lehrer und in
jüngster Zeit auch bestimmte Berufsgruppen wie Wasserkundler,
Juristen oder ...
Detlev Lücke
Erinnerungen an eine Reise ins
gelobte Land
Gerade hat das israelische
Parlament, die Knesseth, beschlossen, keine Volksabstimmung
über den geplanten Abzug israelischer Truppen aus dem
Gaza-Streifen zuzulassen. Wer einmal in Tel Aviv und Jerusalem
gewesen ist, verfolgt die Berichte mit Neugier, Anteilnahme, aber
auch mit Skepsis. Seit ...