Ausschuss für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
Berlin: (hib/BOB) Nach Auffassung der Bundesregierung ist die Lage
nach dem Erdbeben in Pakistan zwar schwierig, aber von einer
Katastrophe - nicht zuletzt dank des milder als erwartet
ausgefallenen Winters - kann nicht geredet werden. Dies teilte die
Regierung am Mittwochvormittag im
Entwicklungszusammenarbeitsausschuss mit. 250.000 Personen in
Pakistan lebten weiterhin in Lagern, aber die Mehrheit sei in ihre
Bergdörfer zurückgekehrt. Dort würden winterfeste
Unterkünftige nach wie vor dringend gebraucht. Die deutsche
Regierung habe mittlerweile 17 Millionen Euro für
humanitäre Hilfe in dem südasiatischen Land zur
Verfügung gestellt. Zahlreiche Vorhaben der
Entwicklungszusammenarbeit seien des Weiteren auf Maßnahmen
des Wiederaufbaus umgestellt worden: So gebe Deutschland 22
Millionen Euro für Hospitäler, mehr als 14 Millionen
für Schulen in der Nord-West-Grenzprovinz Pakistans und fast
32 Millionen Euro für Wohnhäuser in den ländlichen
Gebieten aus. Die CDU/CSU erkundigte sich, ob in Pakistan noch
immer Zollabgaben auf Hilfsgüter erhoben würden. Sie
regte an, die benötigten Güter im Land zu kaufen, um so
dem Problem zu entgehen. Die Bundesregierung sagte dazu, dieses
Problem bestehe immer noch. Die für den Winter erforderlichen
Iglus beispielsweise würden im Land selbst gekauft. Die
Liberalen erkundigten sich, warum - vier Monate nach dem Erdbeben -
noch immer kein schweres Räumgerät zum Einsatz komme. Die
Regierung wies darauf hin, dass oft nur Fußwege durch das
Gebirge führten. Die Linkspartei berichtete, dass nach
Mitteilung der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" die
Wetterlage eine medizinische Versorgung der Bevölkerung in den
Bergdörfern verhindert. So könnten Kinder und alte
Menschen, die teilweise an Krankheiten wie Lungenentzündung
litten, nicht versorgt werden. Bündnis 90/Die Grünen
waren der Ansicht, man könne "durchatmen", weil der Winter
nicht ganz so hart ausgefallen sei, wie befürchtet. Es gebe
dennoch viel zu tun. Das betreffe zum Beispiel die Frage der
Erdbebensicherheit. Der pakistanische Präsident Pervez
Musharraf habe dieses Thema selbst für vorrangig erklärt.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sandra
Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Steffi
Menzenbach, Johanna Metz, Annette Sach, Alexander Weinlein
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren
(Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen
Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden
Web-Seiten.