Ausschuss für Bildung und Forschung/
Berlin: (hib/SKE) Geteilte Reaktionen gab es im Ausschuss für
Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung auf die
Initiative der Bundesregierung, die Zahl der Schulabbrecher bis
2012 zu halbieren. In der Sitzung am Mittwochvormittag lobten die
Koalitionsfraktionen das Vorhaben. Für die jungen Leute
bedeute ein Schulabbruch einen starken Rückschlag in ihrer
Entwicklung, für Wirtschaft und Politik seien sie ein
großer Kostenfaktor, sagte die CDU. Die SPD hielt das Ziel
für sehr ambitioniert, da es bedeute, bei heute
elfjährigen Kindern, also schon lange eingeschulten,
anzusetzen. Sie empfahl, sich deshalb bei der Bildungsforschung auf
pädagogische Handlungsforschung zu konzentrieren. Kritische
Stimmen kamen aus den Reihen der Opposition. Die FDP-Fraktion
zweifelte die Kompetenz des Bundes an und fragte nach den internen
Reaktionen der Länder auf die erste Ankündigung der
Ministerin für Bildung und Forschung. Bündnis 90/Die
Grünen sahen ebenfalls wenig Spielraum für den Bund. Die
eigentlichen Instrumente habe sich die Regierung durch die
Föderalismusreform aus der Hand geschlagen. Außerdem sei
frühkindliche Bildung zwar in der Tat zu fördern, doch
müsse sie noch vor dem Kindergarten einsetzen. Die Fraktion
Die Linke bemängelte, dass keine konkreten Konzepte für
grundlegende Verbesserungen vorlägen. Sie habe den Eindruck,
die Ministerin habe nur die Vorgaben der EU wiederholt. Auf
fünf Felder will sich die Bundesregierung konzentrieren, um
die Zahl der Schulabbrecher bis 2012 zu halbieren, erklärte
ein Regierungssprecher. Mehr Berufspraxis in den letzten
Schuljahren, eine bessere Ausrichtung der berufsvorbereitenden
Maßnahmen, mehr Förderangebote in Kindergärten,
eine stärkere Einbeziehung von Migranteneltern in die Schule
und ein Ausbau der Bildungsforschung seien die Bereiche, in denen
die Regierung in Zusammenarbeit mit den Ländern ihr Ziel
erreichen wolle. Am 28. Februar werde die Regierung mit den
zuständigen Ministern der Länder eine mögliche
Umsetzung besprechen, sagte der Regierungsvertreter.
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