hib-Meldung
156/2007
Datum: 11.06.2007
heute im Bundestag - 11.06.2007
Sachverständige einig: Emissionshandel ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
16/5240), er eine EU-Richtlinie zum
Emissionshandel für den Zeitraum von 2008 bis 2012
fortentwickelt. Mit diesem Gesetzentwurf werden die Vorgaben des
Kioto-Protokolls von der Bundesrepublik erfüllt, wenn nicht
sogar übererfüllt, darin war die Mehrheit der neun
Sachverständigen einer Meinung. Auch beim Grundgedanken des
Emissionshandels als wichtiger Beitrag zum weltweiten Klimaschutz
herrschte weitgehende Einigkeit unter den Experten. Kritik hagelte
es allerdings an der Umsetzung dieser wirtschaftlichen Theorie in
die Praxis. Michael Wübbels (Verband kommunaler Unternehmen)
bemängelte vor allem den lediglich bis 2012 bemessenen
Zeitraum. Dies ermögliche keine vorausschauende Planung und
erschwere Investitionen für die Unternehmen. Insofern sei
Emissionshandel ein Baustein nationaler Klimapolitik, ersetze
allerdings nicht die gezielte Förderung erneuerbarer Energien.
"Eine Lachnummer" nannte Christof Bauer vom Verband der Chemischen
Industrie gar die Zeitspanne von fünf Jahren, denn sie mache
wirtschaftlich sicheres Handeln unmöglich. Gerade
Investitionen in klimafreundliche Technologien würden damit
"massiven" zusätzlichen Risiken ausgesetzt. Ähnlicher
Meinung war auch Bernhard Hillebrand von der Beratungsfirma Energy
Environment Forecast Analysis. Eine baldige Einführung der
Versteigerung von Emissionsrechten vermissten Hans Joachim Ziesing,
Horst Heuter (Deutscher Gewerkschaftsbund), Matthias Duwe (Climate
Action Network Europe) und Ingo Ramming, Geschäftsführer
von Carbon Trade, im Gesetzentwurf. Durch eine einheitliche
Auktionierung in Europa könne langfristig mehr Effizienz
erreicht werden, so der Tenor der Sachverständigen. Dem setzte
Bernhard Hillebrand jedoch entgegen: "Auktionierung ist keine
Garantie für Investitionen mit sicheren Preisen." Vielmehr sei
das Gegenteil der Fall, sodass die Investitionsunsicherheit nur
weiter zunähme. Er plädierte für Mechanismen, die
über die einzelnen Handlungsperioden hinausgehen. Auch die
möglichen Auswirkungen des Emissionshandels und der
Auktionierung auf den Strompreis wurden von den Experten
unterschiedlich bewertet. Felix Matthes (Öko-Institut) sah
kurzfristige Effekte "eher nicht vorhanden". Hillebrand hingegen
prognostizierte bereits eine kurzfristige Erhöhung des
Strompreises, verursacht durch den steigenden CO2-Preis.
Wübbels, Bauer sowie Jürgen Hacker (Bundesverband
Emissionshandel und Klimaschutz) teilten diese Auffassung.
Insgesamt begrüßte Horst Heuter im Gesetzentwurf
"deutliche Vereinfachungen gegenüber der letzten Periode", und
auch Ingo Ramming bezeichnete den Emissionshandel als Erfolg.
Berlin: (hib/MVF) Fragen der Versteigerung von Emissionsrechten
(Auktionierung), der Investitionsmöglichkeiten und der Folgen
des Emissionshandels auf den Strompreis haben am Montagnachmittag
im Zentrum einer Sachverständigenanhörung im
Umweltausschuss gestanden. Diskussionsgrundlage war ein
Gesetzesentwurf der Bundesregierung (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_156/03