Wie man Magersucht bekämpfen kann
Der Kampf gegen Magersucht steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Mittwoch, dem 13. Mai 2009. Neun Sachverständige sollen den Abgeordneten dazu zweieinhalb Stunden lang Rede und Antwort stehen. Grundlage ist ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, die von der Bundesregierung verlangen, sich für eine Selbstverpflichtung der Modeunternehmen und Modelagenturen einzusetzen.
In ihrem Antrag (
16/7458) treten die Grünen dafür ein,
dass Modeunternehmen und Modelagenturen sich verpflichten, keine
Werbeverträge mit untergewichtigen Models abschließen
und diese nicht in ihre Karteien aufzunehmen. Auch solle die
Bundesregierung eine Kampagne zu Essstörungen wie Magersucht
und Bulimie starten, die auf die "negativen Folgen des
Schlankheitswahns" aufmerksam macht.
"Leitlinien für Diagnose und Behandlung"
Dabei müsse das Geschlechtsspezifische des Themas eine zentrale Rolle spielen, heißt es in dem Antrag. Ebenso sollten Leitlinien für die Diagnose und Behandlung von Esstörungen erstellt werden.
Die Fraktion weist darauf hin, dass nach einer Studie des
Robert-Koch-Instituts 22 Prozent der Elf- bis 17-Jährigen
Symptome einer Essstörung aufweisen. Magersucht komme
überwiegend bei Mädchen und jungen Frauen vor. Auch wenn
das gesellschaftliche Schönheitsideal nicht alleiniger
Auslöser einer Essstörung sei, würden die
"dünnen Vorbilder" aus Mode und Werbung unter anderem von der
Deutschen Gesellschaft für Essstörungen als
"mitverursachend" eingeschätzt.
Zeit: Mittwoch, 13. Mai
2009, 12.30 bis 15.00 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal
2.200
Interessierte Besucher, die an den Anhörungen als
Zuhörer teilnehmen möchten, können sich beim
Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-37474, Fax:
030/227-36805, E-Mail:
familienausschuss@bundestag.de) unter Nennung
des Geburtsdatums anmelden. Sie werden gebeten zur Anhörung
einen Personalausweis oder Reisepass mitzubringen.
Bild- und Tonberichterstatter werden gebeten, sich beim
Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anzumelden.
Liste der geladenen Sachverständigen
- Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.
- Sylvia Baeck, Verein dick und dünn e.V.
- Sigrid Borse, Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen gGmbH
- Privatdozent Dr. med. habil. Dipl.-Psych. Ulrich Cuntz, Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck
- Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Aachen
- Dr. Med. Hermann Mayer, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Klinik Hochried
- Ted Linow, Mega Model Agentur, Hamburg
- Katja Rauchfuß, Jugendschutz.net
- N.N.