Ombudspersonen als Anwälte der Soldaten
"Die Ombudspersonen als Anwälte der Soldaten" so ist die erste internationale Konferenz der für die Streitkräfte zuständigen Ombudinstitutionen überschrieben, zu der der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, für den 11. und 12. Mai 2009 nach Berlin eingeladen hat. Anlass dieser Konferenz ist der 50. Jahrestag der Amtseinführung des ersten Wehrbeauftragten in Deutschland im Jahre 1959. Robbe leitet die Konferenz zusammen mit Botschafter Theodor H. Winkler, dem Direktor des Genfer Zentrums für die demokratische Kontrolle der Streitkräfte (DCAF).
Als "Ombudsinstitutionen für die Streitkräfte" verstehen
die Veranstalter unterschiedliche Einrichtungen, die sich mit
Beschwerden und Eingaben von Soldaten beschäftigen, die deren
Arbeits- und Lebensbedingungen betreffen.
Darunter fallen unabhängige Institutionen wie etwa der vom
Bundestag gewählte Wehrbeauftragte, aber auch Institutionen,
die selbst Teil des Militärs oder in ein Ministerium
eingebunden sind. Auch solche Institutionen werden darunter
verstanden, bei denen die Zuständigkeit für die
Streitkräfte ein Teil der allgemeinen Ombudstätigkeit
ist.
"Informationen und Erfahrungen austauschen"
Bei der Konferenz in Berlin werden Vertreter dieser Institutionen aus mehr als 20 Ländern Informationen und Erfahrungen über die Funktions- und Arbeitsweise ihrer Institutionen austauschen. Dabei soll herausgefunden werden, wie diese Institutionen im Zusammenhang mit ihrem Mandat, ihrer Zuständigkeit und ihrer Funktion am besten vorgehen und welche Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen und Erkenntnissen gezogen werden können. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Rolle der Institutionen bei Auslandseinsätzen der Streitkräfte gelegt werden.
Vorgesehen ist, dass zum Abschluss der ersten internationalen
Konferenz dieser Art eine "Berliner Erklärung" verabschiedet
wird. Si soll die Bedeutung und die Modalitäten des
internationalen Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen den
Ombudsinstitutionen zum Inhalt haben.
Vortrag und Diskussionsforen
Zur Konferenz eingeladen sich auch Staaten, die zwar keine solche Ombudsinstitution für das Militär haben, sich aber über die Erfahrungen in den anderen Staaten informieren wollen.
Robbe und DCAF-Direktor Winkler werden die Konferenz am 11. Mai
eröffnen. Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
(SPD), Verteidigungsminister Dr. Franz-Josef Jung (CDU), Ulrike
Merten, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages,
sowie Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert (CDU)
sollen Grußworte sprechen. Den Einführungsvortrag
hält Dr. Hans Born, Leitender Wissenschaftler des DCAF. Im
Anschluss beschäftigen sich die Teilnehmer mit einzelnen
Fragen in verschiedenen Diskussionsforen.