Notschleppkonzept an veränderte Bedingungen anpassen
Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll das Notschleppkonzept für die Nord- und Ostsee an die veränderten Bedingungen der Seeschifffahrt anpassen. Dies verlangen CDU/CSU und SPD in einem Antrag ( 16/1647). Vor dem Hintergrund zunehmender Verkehrszahlen größer werdender Schiffe mit einem hohen Anteil von Gefahrgutladungen müsse das Konzept der Regierung aktualisiert und überarbeitet werden.
Für die Nordsee müsse als Ersatz für den Hochseeschlepper "Oceanic" ein Notschlepper vorgehalten werden, der bei einem auf sechs Meter reduzierten Tiefgang die Leistung von 200 Tonnen Pfahlzug und 19,5 Knoten Geschwindigkeit erbringt und für den Einsatz auch in gefährlicher Atmosphäre, als vollständiger Gas- und Explosionsschutz, geeignet ist. Für die Ostsee verlangen die Abgeordneten einen Notschlepper, der 100 Tonnen Pfahlzug Leistung bei einer Geschwindigkeit von 16,5 Knoten erbringt. Dieser Schlepper müsse für den Einsatz in ölbedeckten Gewässern geeignet sein und zusätzlich eine Gasspür- und Warnanlage zum Aufspüren einer gefährlichen Atmosphäre haben.
Darüber hinaus wird gefordert, dass die Besatzungsmitglieder aller Notschlepper die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen müssen. Das Schiffführungspersonal müsse zudem über gute englische Sprachkenntnisse verfügen. Die Notschlepper müssten die Bundesflagge führen und im deutschen Erstregister eingetragen sein. Die Notschlepper werden nach Darstellung der Koalitionsfraktionen gemeinsam mit anderen Fahrzeugen und Einsatzkräften wie Marine-Hubschraubern, Bundespolizei oder Feuerwehr eingesetzt. Unter den erschwerten Bedingungen eines Einsatzes müssten die Beteiligten auf Deutsch kommunizieren. Für die Bauzeit eines Notschleppers seien mindestens 22 bis 24 Monate vorzusehen. Aufgrund des Schiffbau-Booms der letzten Jahre betrügen die Lieferzeiten für Motoren, Getriebe und Propeller 18 und mehr Monate, heißt es in dem Antrag weiter.
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