"Biomasse - Chancen und Risiken für globalen Klimaschutz, biologische Vielfalt, Ernährungs- und Versorgungssicherheit sowie Armutsbekämpfung"
Ergänzende Information zur öffentlichen Anhörung am 20. Februar 2008
Die energetische Nutzung von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung und vor allem als Treibstoff erlebt zurzeit einen Boom, der Chancen und Risiken birgt. Um sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, setzen immer mehr Länder auf Anbau, Verarbeitung und Nutzung von Energiepflanzen. Doch ohne entsprechende Rahmensetzung durch die Politik kann dieser Boom auch zu ökologischen und sozialen Verwerfungen führen – wenn etwa tropischer Regenwald Brandrodungen zum Opfer fällt, um Platz für Palmölplantagen zu machen oder wenn der Anbau von Energiepflanzen in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln tritt und das Hungerproblem verschärft.
Andererseits liegt für viele Entwicklungsländer, die noch von immer teurer werdenden Erdölimporten abhängig sind, in der stärkeren Nutzung der Bioenergien eine Chance, der Armutsfalle zu entkommen.
Welche Rahmenbedingungen muss die Politik schaffen, damit die Nutzung die energetische Nutzung der Biomasse wirklich zum Klimaschutz beiträgt, eine nachhaltige Entwicklung fördert und sich weder für die biologische Vielfalt noch für das Recht auf Nahrung negativ auswirkt?
Dieser Frage wollen drei Bundestagsausschüsse: der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie und der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, quasi ressortübergreifend in einer gemeinsamen öffentlichen Anhörung nachgehen, zu der alle Kolleginnen und Kollegen, Nichtregierungsorganisationen, die Presse und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen sind.
Folgende Sachverständige haben ihr Kommen zugesagt:
• Arnoldo Campos, Argrarentwicklungsministerium Brasilien
• Prof. Dr. Martin Faulstich, Sachverständigenrat für Umweltfragen
• Willie Smits, The Borneo Orangutan Survival Foundation - BOS Deutschland e.V.
• Alexander Müller, FAO Headquarters
• Steven Wonink, Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt, Niederlande
• Uwe Fritsche, Öko-Institut (Institut für angewandte Ökologie e.V.)
• Prof. Dr. Norbert Rieder, Zoologisches Institut I der Universität Karlsruhe (TH)
• Jürgen Maier, Forum Entwicklung und Umwelt
• Georg Gruber, Bundesverband Pflanzenöle e.V. (BVP)
Thilo Hoppe, MdB Petra Bierwirth, MdB Ulrike Höffken, MdB
Achtung! Bild- und Tonberichterstatter werden gebeten, sich beim Pressereferat
(Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anzumelden.
Herausgeber
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