Richard Schneider, seit September 2006 Chefkorrespondent der ARD in Tel Aviv, hat eines der wohl objektivsten Bücher über den Nahen Osten vorgelegt. Zu Recht trägt seine Publikation "Wer hat Schuld? Wer hat Recht?" den Untertitel "Was man über den Nahostkonflikt wissen muss". Schneider vermittelt das notwendige Basiswissen, verschafft dem Leser einen Überblick über die Lage in der Krisenregion und gestattet es ihm, sich ein eigenes Urteil zu bilden - leider keine Selbstverständlichkeit.
Der Journalist, der sich seit zwei Jahrzehnten mit dem Nahen Osten beschäftigt, schreckt vor Tabubrüchen nicht zurück und klammert auch das komplizierte deutsch-israelische Verhältnis nicht aus. Wegen des millionenfachen Mordes an den Juden während der NS-Diktatur lasse die Diskussion in Deutschland eine objektive Betrachtung des arabisch-israelischen Konfliktes oft vermissen. Seine Darstellung beschränkt sich nicht auf die Region, sondern bezieht die internationale Dimension des Konfliktes mit ein. Dieser informative, politisch-historische Essay sollte Pflichtlektüre an den Schulen werden.
Wer hat Schuld? Wer hat Recht? Was man über den Nahostkonflikt wissen muss.
Ullstein Verlag, Berlin 2007; 207 S., 18 ¤