Bedeutende europäische Kultur- und Naturerbe-Stätten sollen künftig mit einem eigenen Siegel der Europäischen Union gekennzeichnet werden. Darauf einigten sich die EU-Kulturminister am 20. November in Brüssel. Mit der Auszeichnung solle "die eigene, spezielle europäische Identität" aufgezeigt werden, sagte die französische Kulturministerin und Ratsvorsitzende Christine Albanel.
In Betracht kommen Denkmäler, Landschaften und Gedenkstätten mit "grenzüberschreitendem oder gesamteuropäischem Charakter", sagte Albanel. Die jeweiligen Denkmalträger müssten ein langfristiges Projekt einreichen, in dem möglichst mehrsprachige Informationen angeboten und mit dem besonders junge Menschen angesprochen würden.
Die Idee geht auf eine zwischenstaatliche Initiative von Frankreich, Spanien, Ungarn, Portugal und Griechenland zurück. 59 Stätten wurden mit dem Kulturerbe-Siegel bereits ausgezeichnet, darunter die Akropolis in Athen. Die EU-Kommission soll 2009 einen Vorschlag unterbreiten, wie das Bewerbungsverfahren gestaltet und wie das Siegel finanziert werden soll.