LEICHTATHLETIK-WM 2009
Abgeordnete und Organisationskomitee sind zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung
Warum anderen glauben, wenn man sich selbst ein Bild machen kann. Zur Begutachtung der Sportstätten, in denen die Leichtathletik-WM vom 15. bis 23. August stattfinden wird, haben sich Mitglieder des Sportausschusses am 12. Mai auf den Weg ins Berliner Olympiastadion gemacht. Und dabei - gemeinsam mit Bundespräsident Horst Köhler - auch noch das Sportabzeichen abgelegt. Auf der am 13. Mai stattfindenden öffentlichen Ausschusssitzung zogen die Abgeordneten und das Organisationskomitee denn auch ein positives Zwischenfazit hinsichtlich des Vorbereitungsstandes auf die WM.
Sowohl der Ticketverkauf als auch der Sportstättenbau, die Rekrutierung nationaler Sponsoren und die Promotions-Maßnahmen verliefen bisher den Vorstellungen entsprechend, bestätigte Michael Mronz von der Berlin Organising Committee GmbH (BOC). Von den anvisierten fünf nationalen Sponsoring-Partnern seien mit der Deutschen Post AG, der Lufthansa und Vattenfall bisher drei Partner vertraglich gebunden. Mit einem vierten Unternehmen sei "Einigkeit erzielt" worden. Ein Weiteres sei "im Gespräch". Beim Ticketing habe man sich das Ziel gesetzt, 500.000 Karten zu verkaufen. Derzeit seien schon über 220.000 Tickets abgesetzt. BOC-Geschäftsführer Heinrich Claussen ergänzte, dass für Entwicklungsländer, die sich die Vorbereitung auf die WM nicht leisten könnten, Trainings-Camps an 19 deutschlandweit verteilten Sportstätten angeboten werden. Ein "Kompliment für die Planungen" gab es von Axel Schäfer (SPD). Er erinnerte daran, dass ein Erfolg der Weltmeisterschaft in Berlin auch wichtig für die Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2018 sei.
Eberhard Gienger (CDU) verbindet mit der WM die Hoffnung auf einen "Schub für die deutsche Leichtathletik". Die Vereine müssten nun in die Lage versetzt werden, den erhofften Andrang junger Leichtathleten aufzufangen. Bei Detlef Parr (FDP) ist durch den Vortrag des BOC "die Vorfreude gewachsen". Die Botschaft müsse nun "ins ganze Land getragen werden". Für Winfried Hermann (Grüne), stellt sich die Frage, ob bei der WM nicht auch eine "Inszenierung" der Rück- und Neuvergabe von durch Dopingmissbrauch zu Unrecht erlangte Medaillen und Rekorde möglich sei. Katrin Kunert von der Linksfraktion bedauerte, dass lediglich zwei der 19 Trainings-Camps im Osten der Republik geplant seien.