SPORT
DOSB: Deutschland soll in London unter die Top Fünf
Deutschland will bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London im Medaillenspiegel unter die besten fünf Nationen kommen. Das sagten Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Mittwoch im Sportausschuss des Bundestages. Dies sei Teil der neuen Zielvereinbarungen zwischen dem DOSB und den einzelnen Fachsportverbänden.
Die Zielvereinbarungen sehen vor, dass jeder Verband so vom Bund gefördert werden soll, dass die Voraussetzungen für ein Erreichen der anvisierten Erfolge geschaffen werden. Bisher habe sich die Höhe der Förderungen nach dem Abschneiden des jeweiligen Verbands in der Vergangenheit gerichtet, sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper. Gerade schwächere Verbände seien so in eine Abwärtsspirale geraten, da Misserfolge finanzielle Streichungen zur Folge gehabt hätten.
"Das bisherige System war eine Glaskugel", stellte Vesper fest. Jetzt sei ein neues Steuerungsmodell für den Leistungssport konstruiert worden, dessen oberstes Ziel die "Null-Toleranz gegen Doping" sei.
Zukünftig soll sich die Höhe der Fördermittel, die vom Bundesinnenministerium genehmigt werden müssen, nach der Chancenbewertung der einzelnen Sportarten richten.
Zu Beginn der Ausschusssitzung kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Abgeordneten und den Sportvertretern. Im Vorfeld hatten Ausschussmitglieder um Einsicht in die Zielvereinbarungen zweier Verbände gebeten, was allerdings abgelehnt wurde. "Die Zielvereinbarungen enthalten personenbezogene Daten", erklärte Vesper, "die nicht veröffentlicht werden sollen." So seien in den Vereinbarungen beispielsweise Trainergehälter aufgeführt.
Mit Blick auf die Londoner Sommerspiele in gut drei Jahren forderte der Direktor des DOSB-Geschäftsbereichs Leistungssport, Bernhard Schwank, vom Bund 115 neue Planstellen für Spitzensportler. Demnach seien bei der Bundeswehr 82 Stellen für sogenannte Sport-Soldaten notwendig, erläuterte Schwank seine Forderung. Bei der Bundespolizei sollen nach Willen des DOSB 33 neue Plätze geschaffen werden.
In der Sitzung beschloss der Ausschuss, den CSU-Abgeordneten Stephan Mayer in den Aufsichtsrat der Bewerbergesellschaft München 2018 GmbH zu entsenden. Die bayerische Landeshauptstadt bewirbt sich um die Ausrichtung der Winterspiele in neun Jahren.