Was haben Kleopatra, Regine Hildebrandt und Hillary Clinton gemeinsam? Die Antwort liefern Luise F. Pusch und Andrea Schweers in 100 Porträts von Politikerinnen unter dem Titel "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen". Das weibliche Spektrum reicht dabei von der madagassischen Königin Ranavalona I., geboren circa 1782, bis Madeleine Albright, ehemalige Außenministerin der USA, geboren 1937.
In wissenschaftlich gehaltenen Aufsätzen werden Viten von Frauen vorgestellt, deren Leben vermeintlich etwas mit Politik zu tun hat oder hatte. Das Problem: Engagierte Frauenrechtlerinnen gehören ebenso dazu wie mordende Terroristinnen. Ob beispielsweise Ulrike Meinhof zu den Frauen gehört, ohne die kein Staat zu machen ist, darf bezweifelt werden. Ob ein solches Kompendium von Lebensläufen überhaupt sinnvoll ist auch. Spannende Persönlichkeiten verkommen zu Steckbriefen, die komplexe politische Lebensläufe auf ein Konzentrat an Fakten verkürzen. Damit wird das Buch einem Anspruch an Vollständigkeit ebenso wenig gerecht wie den durchaus spannenden Frauengestalten.
Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Hundert Politikerinnen.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2007;
244 S., 8,50 ¤