Im vergangenen Jahr widmete ihnen der "Spiegel" eine eigene Serie: den Alphamädchen. Gemeint sind jene junge Frauen, die sich weder von Angela Merkel noch von Alice Schwarzer oder Eva Hermann vorschreiben lassen wollen, wie sie ihr Leben - privat und beruflich - zu gestalten haben. Und schon gar nicht von Henryk M. Broder, Frank Schirrmacher und Matthias Matussek, der "Altherrenriege des Journalismus".
Drei von ihnen, die Journalistinnen Meredith Haaf, Susanne Klingner und Barabara Streidl, haben dieses Lebensgefühl nun zu Papier gebracht: pointiert, tabulos, ideologiefrei. Für sie sind Feminismus und High Heels kein Gegensatzpaar, Männer nicht Unterdrücker, sondern Partner, Kinder und Familie keine Last aber auch keine gesellschaftliche Verpflichtung. Feminismus sei der "Glaube an die soziale, ökonomische und politische Gleichheit", zitieren sie die "Enzylopädie Britannica". Nicht weniger, aber ganz sicherlich nicht mehr. Und nach dieser Maxime leben sie auch. Nicht alles, was die drei Autorinnen der Gesellschaft ins Stammbuch schreiben, ist neu. Aber es ist wohltuend weit entfernt von jammernder Anklage und Selbstmitleid. Auf solche Frauen darf Mann sich auch freuen.
Hoffmann u. Campe, Hamburg 2008; 256 S., 19,95 ¤