Die Bundesregierung soll dem Fischartenschutz den gleichen Stellenwert einräumen wie dem Vogelschutz, fordert die FDP-Fraktion in einem Antrag ( 16/3098), den der Bundestag am 24. April auf Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit abgelehnt hat. Unter anderem hatten die Liberalen in ihrem Antrag weiter verlangt, dass die Neuansiedlung und Neugründung von Kormoran-Kolonien verhindert wird. Die Regierung müsse sich für ein europaweites Kormoran-Management mit dem Ziel einer Bestandsregulierung einsetzen.
Der Kormoran habe sich in den letzten Jahrzehnten massiv vermehrt und bedrohe nun neben der gesamten Fischfauna auch die wirtschaftliche Existenz von Berufs- und Angelfischern an natürlichen Gewässern, heißt es in der Begründung. Die Zahl der Brutpaare werde in Deutschland für das Jahr 2005 mit 45.516 angegeben. Der Gesamtbestand werde auf 114.000 bis 136.000 Vögel geschätzt. Durch die Kormorane ergebe sich ein jährlicher Verlust an Fischen von mehr als 20.000 Tonnen, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der fischereilichen Nutzung der Gewässer führe.