Bundesrat
Neue Chance für leistungsschwache Jugendliche
Unternehmen erhalten künftig einen finanziellen Anreiz, leistungsschwache Jugendliche auszubilden. Der Bundesrat ließ am 4. Juli einen Gesetzesbeschluss des Bundestages zum Ausbildungsbonus ohne Einwände passieren. Mit der neuen Förderung sollen bis zum Jahr 2010 rund 100.000 neue Lehrstellen geschaffen werden. Der Ausbildungsbonus beträgt 4.000 bis 6.000 Euro pro zusätzlicher Lehrstelle.
Firmen können ihn erstmals zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres in diesem Herbst beantragen. Der Bonus wird gewährt, wenn der eingestellte Jugendliche die Schule mindestens bereits im Vorjahr verlassen hat, keinen, einen Hauptschul- oder Sonderschulabschluss hat und sich schon früher um einen Ausbildungsplatz bemüht hat. Realschüler mit schlechten Noten in Mathematik und Deutsch im Abschlusszeugnis können im Einzelfall auch berücksichtigt werden. Jugendliche, die ihre Lehrstelle aufgrund der Insolvenz ihres Unternehmens verloren haben, gehören ebenfalls zu den Förderberechtigten. Bei behinderten Jugendlichen erhöht sich die Förderung um 30 Prozent. Der Arbeitgeber muss nachweisen, dass der Ausbildungsplatz zusätzlich geschaffen wurde. Im Haushalt der Bundesagentur für Arbeit (BA) schlägt der Ausbildungsbonus laut Bundesregierung mit rund 450 Millionen Euro zu Buche.
Ferner sollen im Rahmen eines Modellprojektes an 1.000 Schulen Berufseinstiegsbegleiter Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Ausbildung unterstützen. Dies wird bei der BA zu rund 240 Millionen Euro an Zusatzkosten führen.