REICHSTAG
Ab 2009 soll das Gebäude durch ein Konzept des Künstlers Michael Batz erstrahlen
Zum 60. Geburtstag der Bundesrepublik soll der Reichstag nachts in neuem Licht erstrahlen. Die neue Beleuchtung soll erstmals am 22. Mai 2009, dem Vorabend der Bundespräsidentenwahl, eingesetzt werden. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) stellte am 1. Juli gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Verbände das Konzept vor. Der Plan des Hamburger Lichtkünstlers Michael Batz, der zuvor schon Orte wie das Kölner Rheinufer in Szene gesetzt hat, sieht vor, die Konturen aller vier Fassaden einschließlich der Freitreppen und der Dach-skulpturen mit weißem Licht deutlicher hervortreten zu lassen.
"Der Deutsche Bundestag darf sich über ein solches Geschenk freuen - ich freue mich jedenfalls", bedankte sich Lammert bei den Initiatoren der Stiftung "Lebendige Stadt", der Stiftung "Zukunft Berlin" und der Sparkassen-Finanzgruppe. "Jede Stadt hat zwei Gesichter, ein Tages- und ein Nachtgesicht", sagte Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung "Lebendige Stadt". Die Stiftung illuminiere schon länger besondere Gebäude, denn "das Element Licht ist eins, mit dem man preisgünstig sehr viel gutes tun kann". Schließlich würden Einwohner und Touristen die Stadt bei Nacht dann ganz neu entdecken.
Den günstigen Preis hob auch Volker Hassemer, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung "Zukunft Berlin" hervor. Die Installation der neuen Beleuchtung werde 720.000 Euro kosten, "eine vernünftige Kostengrenze". Die Anlage werde außerdem zweieinhalb Mal weniger Energie verbrauchen als die derzeitige. Die Energiekosten würden sich bei etwa vier Betriebsstunden pro Abend schätzungsweise auf jeweils fünf Euro belaufen.
Derzeit fokussiert die Beleuchtung auf den Eingangsbereich des Reichstages. Das neue Konzept soll mehr Details hervorheben, allerdings "keine Baustellen und keine großflächigen Absperrungen" mit sich bringen, wie Lammert zufrienden anmerkte. Die Bürger seien auf einen funktionierenden Staat angewiesen, sagte Heinrich Hassis, Präsident der Sparkassen-Finanzgruppe. Als ehemalige Bürgerbewegung wolle sein Unternehmen "ein Stück zurückgeben" und "Dank sagen für 60 gute Jahre des Friedens und wirtschaftlichen Wohlstandes".