Reinhard Erös kennt Afghanistan wie nur wenige Menschen im Westen. Während der sowjetischen Besatzung nimmt der Bundeswehrarzt unbezahlten Urlaub und behandelt tausende Opfer des Krieges. Aus diesem ungewöhnlichen Engagement entwickelt sich später das Projekt "Kinderhilfe Afghanistan". Erös und seine Frau bauen Schulen am Hindukusch. Das Motto: "Die Tinte der Schüler ist heiliger als das Blut der Märtyrer." Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Wer mehr über das Wirken dieses ungewöhnlichen Mannes - aber vor allem über die Zustände am Hindukusch - erfahren möchte, dem sei sein neuestes Buch "Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen" wärmstens empfohlen.
Seit 2002 unterrichtet der 60-Jährige zudem NATO-Offiziere und Polizeibeamte und bereitet sie auf ihren Einsatz in Afghanistan vor. Warum dies dringend nötig ist, kann man in seinem spannenden Buch lesen. Eine äußerst brutale Form der Kriegsführung und Soldaten, die sich wie "Herrenmenschen" aufspielen und die kulturellen und religiösen Werte der Afghanen missachten - all dies ist nicht geeignet, um die "Herzen der Menschen zu gewinnen", wie dies im Westen gerne propagiert wird.