ERNÄHRUNG
Bundesrat unterstützt die Regierung und tritt für eine Nährwertkennzeichnung ein
Zu wissen, was man isst, kann helfen, das Richtige zu essen. Eine Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen enthält mindestens Angaben über den Brennwert, den Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettgehalt bezogen auf 100 Gramm oder 100 Milliliter des Produkts. In der EU sind diese Angaben in der Regel nicht zwingend vorgeschrieben. Sollten sie aber nach dem Willen des Bundesrates. Die Länderkammer hat sich am 4. Juli auf Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen in einer Entschließung dafür ausgesprochen, dass in Deutschland eine "aussagekräftige und verständliche Nährwertkennzeichnung" eingeführt wird, die als Modell für die gesamte EU dienen kann. Sie sollte farblich gestaltet sein, Symbole verwenden und eine einheitliche, verbindliche Bezugsgröße enthalten.
Anlaß für den Bundesratsbeschluss ist der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung, um falscher Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten vorzubeugen. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und Gicht seien häufig durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel verursacht. Bei einem großen Teil der Bevölkerung sei ein "ungesundes Verhältnis zwischen zu hoher Energiezufuhr und zu niedrigem Energieverbrauch" entstanden, heißt es in der Entschließung. Daher sei es notwendig, eine von vielen gesellschaftlichen Gruppen getragene Initiative für ein gesundheitsförderndes Lebensumfeld un einen gesundheitsfördernden Lebensstil durch gesunde Ernährung und mehr Bewegung zu schaffen. Dazu müssten Kinder, Jugendliche und Eltern sowie Risikogruppen mit Migrationshintergrund oder in Stadtteilen mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit ebenso erreicht werden wie Kindertageseinrichtungen, Schulen und Sportvereine.
Beispielsweise müssten ein gesundes, ausgewogenes Verpflegungsangebot in Kindertageseinrichtungen und an Schulen sowie ein besseres Angebot an Bewegung, Spiel und Sport gefördert werden. Auch sollten die Sportvereine ihre Kinder- und Jugendarbeit ausbauen. Kommunale Netzwerke sollten sich vor allem um die Eltern kümmern.
Unabhängig davon, was die Schulen unternehmen, damit sich die Schüler besser ernähren und mehr Sport treiben, unterstreicht der Bundesrat aber auch, dass die Familien und Erziehungsberechtigten die Hauptverantwortung für die gesunde Ernährung und Bewegungsförderung ihrer Kinder haben.