Das allgemeine Erstaunen war groß, als sich kürzlich Vertreter der Bundesregierung und der Länder sowie Datenschutzbeauftragte auf einen konkreten Maßnahmenkatalog zum strengeren Datenschutz einigten. Die Politik beweist damit, dass sie aus den vergangenen Datenschutzskandalen die richtigen Konsequenzen ziehen will und die Sorgen der Bürger ernst nimmt. Das Thema Datenschutz führt endlich kein Schattendasein mehr.
Nach neuen Umfragen haben viele Bürger Angst, dass mit ihren persönlichen Daten Missbrauch getrieben wird. Auch das ist erstaunlich: Denn während Vorratsdatenspeicherung und Kfz-Kennzeichenerfassung von vielen noch klaglos ertragen wurden, ist mit der illegalen Weitergabe von Bankdaten offenbar eine Schmerzgrenze erreicht. Kein Wunder, denn hier geht es auch um ihr Geld.
Die geplanten Gesetze nutzen allerdings nur relativ wenig, wenn bei den Bürgern nicht das Bewusstsein wächst, dass ihre persönlichen Daten ein kostbares Gut darstellen, das sie selbst schützen müssen. Den neuen Gesetzen müsste also schleunigst ein Mentalitätswandel in der Bevölkerung folgen.
Doch leider geben viele Bürger ihre Daten und Lebensgewohnheiten noch immer viel zu arglos preis: Ob sie sich nun auf sozialen Plattformen im Internet tummeln oder per Kundenkarten ihre alltäglichen Konsumgewohnheiten offenbaren. Der freie Fluss der Daten ist weiterhin möglich und damit auch der Missbrauch - wenn der Bürger nicht selbst einschreitet.