LIVE-ÜBERTRAGUNG
Lammert mit Einigung zufrieden
Wir legen nicht nur Wert darauf, dass die
Gebäude zugänglich sind, sondern auch darauf, dass unsere
Arbeitsweise transparent ist." Bundestagspräsident Norbert
Lammert (CDU) zeigte sich am 16. September vor der
Bundespressekonferenz zuversichtlich, diese Transparenz jetzt
erreicht zu haben: Ab sofort wollen ARD, ZDF und deren gemeinsamer
Dokumentationskanal Phoenix die Plenardebatten des Bundestages
umfassender übertragen. Ein erstes Zeichen sei die
Übertragung der Kanzleretat-Debatte am 17. September
im ZDF, lobte Lammert.
Er habe sich mit den Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender, Monika Piel (WDR) und Markus Schächter (ZDF), darauf verständigt, die Übertragungszeiten der Plenardebatten auf Phoenix auszudehnen, sagte Lammert. Neben den Debatten, der Regierungsbefragung und der Aktuellen Stunde werde mittwochs in Sitzungswochen des Bundestages ein 30-minütiger Zusammenschnitt der Fragestunde ausgestrahlt. Donnerstags übertrage Phoenix die Debatten von 9 bis 20 Uhr live, dazu werde es eine Zusammenfassung der nachfolgenden Debatten zwischen 23 und 24 Uhr geben. Freitags könnten die Zuschauer ab 8 Uhr morgens eine Zusammenfassung des Vortags sehen, ab 9 Uhr übertrage Phoenix wieder live. Im Grundgesetz ist festgelegt, dass die Beratungen des Bundestages öffentlich abgehalten werden müssen. "Alle, die die Plenardebatten sehen wollen, sollen ein Angebot auf ihren Fernsehbildschirmen bekommen", betonte Lammert. Damit habe sich die Frage eines eigenen Parlamentsfernsehens für ihn "erstmal erledigt".
Nach eigener Aussage plant Deutschlandradio ebenfalls, seine Live-Berichterstattung auszudehnen. Der Sender beabsichtigt, seine Korrespondenten regelmäßig direkt aus dem Bundestag über wichtige Debatten berichten zu lassen.
Lammert zeigte sich überzeugt, dass die Programmänderungen sowohl für die Fernsehsender als auch für das Parlament von Vorteil sind. "Die Öffentlich-Rechtlichen stehen ja auch unter einem Rechtfertigungsdruck, den vorgeschriebenen Bildungsauftrag zu erfüllen." In der Vergangenheit sei die Parlamentsberichterstattung "trotz mehr Programmen" immer weiter zurückgegangen.