Die Landtagswahl in Bayern sorgt auch im Bundestag für Veränderung. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Ilse Aigner wurde am 4. November als neue Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vereidigt. Die 43-Jährige tritt die Nachfolge des neuen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer an. Dieser legte am selben Tag sein Bundestagsmandat nieder. Für ihn rückt der 56-jährige CSU-Politiker Matthäus Strebl aus Dingolfing nach, der dem Parlament bereits in den Jahren von 1995 bis 2005 angehörte. Für die FDP-Bundestagsabgeordneten Martin Zeil (neuer bayerischer Wirtschaftsminister) und Jörg Rohde (neuer bayerischer Landtagsvizepräsident), die ihr Bundestagsmandat ebenfalls niedergelegt haben, rücken der Allgemeinmediziner Erwin Lotter (57, Vize-Bezirkschef der Schwaben-FDP mit Wahlkreis Augsburg-Land) und der Münchner Rechtsanwalt Daniel Volk (38, Bezirkschef der FDP Oberbayern) nach.
Unterdessen laboriert die CSU an den Nachwirkungen der Regierungsbildung. CSU-Chef Seehofer hatte zum Unmut vieler Älterer alle bisherigen Minister seiner Partei über 60 Jahre nicht mehr berücksichtigt. Er habe kein "Kabinett auf Zeit" bilden wollen, begründete er die Verjüngungskur. Nicht mehr im Kabinett sind Josef Miller (61), Otmar Bernhard (62), Eberhard Sinner und Christa Stewens (beide 63). Zu neuen Mi-nisterehren kamen neben Zeil die frühere CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer (45, Soziales), der bisherige Staatssekretär Georg Fahrenschon (40, Finanzen), der bisherige Agrarausschuss-Vorsitzende Helmut Brunner (54, Landwirtschaft) und der Hochschulpolitiker Ludwig Spaenle (47, Kultus). Gehen musste ferner der 61-jährige bisherige Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Zu seinem Nachfolger wurde der FDP-Politiker Wolfgang Heubisch (62) bestellt.