Geldanlagen europäischer Bürger sollen künftig besser gegen die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten geschützt werden. Das EU-Parlament stimmte am 18. Dezember dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die Mindestsicherung von Bankeinlagen deutlich anzuheben. Demnach steigt die Sicherung zum 30. Juni 2009 von 20.000 auf 50.000 Euro. Ende 2010 soll sie sogar auf 100.000 Euro angehoben werden. Dafür ist noch das grüne Licht der EU-Kommission nötig. Das Sicherungssystem greift, wenn eine Bank Konkurs anmelden muss. Mit der neuen Richtlinie haben - zumindest theoretisch - fast alle europäischen Konto- und Sparbuchbesitzer ihre Schäflein im Trockenen. "90 Prozent aller Ersparnisse in der EU sind künftig garantiert", sagte der Berichterstatter Christian Ehler (EVP) mit Blick auf das Jahr 2010.
Die europäischen Vorgaben sind Mindeststandards, über die die Regierungen hinausgehen dürfen. In den EU-Ländern hat der Wettlauf um das Vertrauen der Bürger längst begonnen: Auch die Bundesregierung trug dazu bei, als sie im Oktober eine politische Garantieerklärung für Sparguthaben in voller Höhe abgab.
Deutsche Bankkunden stehen im internationalen Vergleich schon seit jeher gut da. Denn die meisten Banken sind freiwillig Mitglieder in zusätzlichen Sicherungseinrichtungen. Das EU-Parlament setzte nun auch durch, dass die Sparer bei Bankpleiten europaweit ihr Geld schneller zurückbekommen. Statt drei Monaten gilt nun eine Frist von 20 Tagen.
"Das ist ein wichtiges Signal für die Sparer in Europa", erklärte der Europaabgeordnete Udo Bullmann (SPD). Die EU-Regierungen im Ministerrat müssen den neuen Regeln noch zustimmen, was allerdings eine Formalie sein dürfte.