24. September 2012
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Auswertung der Expertengespräche
Alle Projektgruppenmitglieder äußerten Lob über die Expertengespräche vom 21. September 2012. Die Zusammensetzung sei gut gewählt gewesen. Erfreulich sei auch gewesen, sagte ein Projektgruppenmitglied, dass die Notwenigkeit von Standards und Interoperabilität bei keinem der Experten in Frage gestanden habe (zur Aufzeichnung des Gesprächs in der Mediathek). Dies sei ein gutes Signal. Im zweiten Teil des Gesprächs zum Thema Freie Software (zur Aufzeichnung) sei es bedeutsam, dass der Aspekt der benötigten politischen Rückendeckung bei der Einführung von Freier Software betont worden sei. Darauf hinzuweisen sei ein wichtiger Beitrag, den die Enquete leisten könne.
Aufschlussreich: Perspektive der Unternehmen, Normungsinstitute und der Verwaltung
Ein wenig zu kurz gekommen, sagte ein Mitglied, sei die Nutzerperspektive. Wie sähen es die Betroffenen, die eine neue Software schließlich anwendeten? Diese Frage sei eher offen geblieben, während die Ausführungen rund um die Unternehmen, um Normungsinstitute und den Einsatz in der Verwaltung äußerst aufschlussreich gewesen seien.
Gesellschafts- und Wirtschaftsthema
Klar sei auch geworden, dass es sich bei dem Thema nicht nur um eine gesellschafts-, sondern auch eine wirtschaftspolitische Frage handele. Nachdem die meistgenutzte Software aus Übersee komme, müsse man sich Gedanken darüber machen, wie man auch die deutsche Wirtschaft, abseits von ein paar Leuchtturm-Projekten, fördern könne.
Wie viel Regulierung ist sinnvoll?
Deutlich geworden sei durch das Expertengespräch noch einmal mehr, dass beim Thema Interoperabilität der staatliche Einfluss recht gering sei, sagte ein Mitglied. Gerade mit Bezug auf die Wirtschaft sei hier noch unklar, wie eine entsprechende Handlungsempfehlung aussehen könnte. Mehrere Projektgruppenmitglieder äußerten sich ähnlich. Vorgeschlagen wurde außerdem, deutsche Unternehmen zu ermutigen, sich am Standardisierungsprozess zu beteiligen. Viele Unternehmen hätten hier die Chancen noch gar nicht erkannt.
Projektgruppe will selbst offene Formate verwenden
Der Projektgruppenvorsitzende MdB Jimmy Schulz (FDP) ergänzte, dass auch die Projektgruppe selbst hier als gutes Beispiel vorangehen könne. Er wiederholte sein schon während der Expertengespräche geäußertes Vorhaben, in der Textarbeit der Projektgruppe auf offene Formate zu setzen.
Arbeit unter Zeitdruck
Nach der Auswertung der Expertengespräche wurden in der Projektgruppensitzung sämtliche Kapitel des Arbeitsprogramms verteilt, für die sich noch kein oder keine Autoren gefunden hatten. Nun müssen die Mitglieder schnell sein: Mit der Beratung der Texte will die Projektgruppe bereits in der nächsten Sitzung am 22. Oktober 2012 beginnen. Danach gibt es nach derzeitiger Planung noch drei weitere Termine. Hilfreich beim Formulieren wird die weitere Auswertung der Expertengespräche und der Vorab-Statements der Experten sein.