Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Datenhandbuch > 8. Ausschüsse
Stand: 31.3.2010
So wie sich die Zusammensetzung der Ausschüsse nach den Mehrheitsverhältnissen im Plenum richtet1, steht auch den einzelnen Fraktionen entsprechend ihrer Stärke eine bestimmte Anzahl von Vorsitzendenstellen zur Besetzung zur Verfügung. Wie hoch diese Zahl ist, wird durch das mathematische Berechnungsverfahren Sainte-Laguë/Schepers2 ermittelt. Nachdem diese Berechnung vorgenommen worden ist, wird geklärt, welche Fraktion in welchem Ausschuss den Vorsitzenden oder Stellvertreter stellen kann. Dies geschieht entweder:
Galt zur Besetzung des Ausschussvorsitzes bis 1990 die Vereinbarung im Ältestenrat als der Normalfall, so wurde 1994 bis 2002 der Ausschussvorsitz nach dem Zugriffverfahren festgelegt. 2009 einigte man sich auf ein modifiziertes Zugriffverfahren.
Das Zugriffverfahren wurde angewendet:
Bisher ist lediglich das Zugriffverfahren vom Januar 1962 dokumentiert4.
Die Anzahl der Ausschussvorsitzenden fiel seit der 12. Wahlperiode folgendermaßen den einzelnen Fraktionen zu:
Wahlperiode | Anzahl der Ausschussvorsitzenden in den Fraktionen | ||||
---|---|---|---|---|---|
CDU/CSU | SPD | Die Grünen; ab 13. WP: BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN | FDP | PDS/LL; ab 13. WP: PDS; ab 16. WP: DIE LINKE. | |
12 WP 1990–1994 | 11 | 9 | – | 3 | – |
13. WP 1994–1998 | 10 | 8 | 2 | 2 | – |
14. WP 1998–2002 | 9 | 10 | 2 | 1 | 1 |
15. WP 2002–2005 | 8 | 9 | 2 | 2 | – |
16. WP 2005–2009 | 8 | 8 | 2 | 2 | 2 |
17. WP 2009– | 9 | 5 | 2 | 3 | 3 |
1 Vgl. Olaf Konzak, Systeme zur Berechnung der Stellenanteile der Fraktionen für die Ausschussbesetzung, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 24. Jg. (1993), H. 4, S. 596 – 612.
2 Zum Berechnungsverfahren vgl. Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 9.3.
3 Vgl. Volkmar Kese, Das Zugriffsverfahren bei der Bestimmung parlamentarischer Ausschussvorsitzender, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 24. Jg. (1993), H. 4, S. 613 – 621.
4 Vgl. Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 9.4, vor allem S. 2095.
Angaben für den Zeitraum bis 1990 s. Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 9.4.