Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Datenhandbuch > 18. Parlamentsgebäude
Stand: 31.3.2010
20. Juni 1991 | Beschluss des Bundestages, den Regierungssitz nach Berlin zu verlegen. |
10. Juli 1991 | Erste Festlegung des Bundestagspräsidiums und der Fraktionsvorsitzenden über die Umsetzung der Umzugsentscheidung. |
5. September 1991 | Einsetzung der Baukommission durch den Ältestenrat. |
25. September 1991 | Im Beisein von Bundeskanzler Kohl beschließt der Ältestenrat, ein funktionales „Parlament der kurzen Wege“ rund um den Reichstag zu schaffen und Provisorien zu vermeiden. Einsetzung der Konzeptkommission durch den Ältestenrat. |
17. Oktober 1991 | Konstituierende Sitzung der Konzeptkommission. |
25. Oktober 1991 | Konstituierende Sitzung der Baukommission. |
30. Oktober 1991 | Der Ältestenrat beschließt, dass der Reichstag künftig als Plenargebäude benutzt wird. |
12. Dezember 1991 | Vorlage des Zwischenberichts der Konzeptkommission: Definition der Arbeitsfähigkeit und der vollen Funktionsfähigkeit des Bundestages, Festlegung des Raumbedarfs. |
14./15. Februar 1992 | Erstes Kolloquium über die künftige Nutzung des Reichstagsgebäudes und den anstehenden Umbau. |
12. Juni 1992 | Ausschreibung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für die Gestaltung im Spreebogen. |
26. Juni 1992 | Ausschreibung des Wettbewerbs zum Umbau des Reichstagsgebäudes. |
26. Juni 1992 | Der Bundestag stimmt dem eine Woche zuvor vorgelegten zweiten Zwischenbericht der Konzeptkommission und damit dem Bonn-Ausgleich sowie der Konkretisierung der Voraussetzungen für den Umzug nach Berlin zu. |
12. Oktober 1992 | Abgabeschluss beim städtebaulichen Wettbewerb. |
26. Oktober 1992 | Abgabeschluss beim Reichstagswettbewerb. |
11. Dezember 1992 | Änderung des Gesetzes über die Bundesbauverwaltung. |
Januar/Februar 1993 | Sitzungen der Preisgerichte zum städtebaulichen Ideenwettbewerb und zum Reichstagswettbewerb. |
19. Februar 1993 | Bekanntgabe der Sieger: Aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb gehen Axel Schultes und Charlotte Frank als Sieger hervor. Beim Reichstagswettbewerb gibt es drei gleichberechtigte Sieger: Pi de Bruijn, Santiago Calatrava und Sir Norman Foster. |
12./13. März 1993 | Zweites Kolloquium über den Umbau des Reichstags und die Bebauung des Spreebogens. |
29. April 1993 | Konzeptkommission und Baukommission legen die Vorgaben für die Überarbeitung der Reichstagsentwürfe fest. |
14./15. Juni 1993 | Reise von sechs Abgeordneten zu den drei Preisträgern des Reichstagswettbewerbs. |
17. Juni 1993 | Den Mitgliedern von Konzeptkommission und Baukommission werden die überarbeiteten Entwürfe vorgestellt. |
1. Juli 1993 | Der Ältestenrat bestätigte die kurz zuvor in Konzeptkommission und Baukommission gefällte Entscheidung, Sir Norman Foster mit dem Umbau des Reichstagsgebäudes zu beauftragen. |
10. September 1993 | Gründung der „Bundesbaugesellschaft Berlin mbH“. |
12. Oktober 1993 | Festlegung des Umzugstermins auf den Zeitraum 1998–2000. |
14. Januar 1994 | Festlegung der Kosten für Umzug und Unterbringung des Bundestages in Berlin. |
20. Januar 1994 | Im Bundestag wird der dritte Zwischenbericht vorgelegt und die 1. Lesung des Berlin/Bonn-Gesetzes erfolgt. |
20. Februar 1994 | Beginn des Wettbewerbs über den Alsenblock. |
25. Februar 1994 | Der Bundestag stimmt der Verhüllung des Reichstagsgebäudes durch das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude zu. |
März 1994 | Auswahl der Architekten für das Projekt der Dorotheenblöcke. |
8. März 1994 | Sir Norman Foster stellt seinen Vorentwurf vor und wird aufgefordert, zum seinem bisherigen Vorentwurf alternative Dachaufbau-Varianten vorzuschlagen. |
10. März 1994 | Das Berlin/Bonn-Gesetz wird verabschiedet Die Kosten für den Umzug und für den Ausgleich sowie der Arbeitsteilung zwischen Berlin und Bonn werden festgelegt. |
20. April 1994 | Sir Norman Foster übergibt der Baukommission Vorschläge zur Gestaltung des Dachaufbaus des Reichstagsgebäudes. |
26. April 1994 | Die CDU/CSU-Fraktion beschließt die Wiedererrichtung der Wallot-Kuppel. |
28. April 1994 | Die CDU/CSU-Fraktion nimmt ihre Entscheidung für die Wiedererrichtung der Wallot-Kuppel zurück und spricht sich für ein provisorisches Flachdach aus. Die Baukommission und der Ältestenrat beauftragen Sir Norman Foster, weitere Entwürfe für Dachaufbauten vorzulegen. |
16. Juni 1994 | Sir Norman Foster stellt der Baukommission neue Vorschläge zur Gestaltung des Dachaufbaus vor. Ein Flachdach lehnt er aus bautechnischen Gründen ab. |
28. Juni 1994 | Die CDU/CSU-Fraktion spricht sich für eine moderne Version der alten Kuppel aus. |
30. Juni 1994 | Die Baukommission und der Ältestenrat stimmen für eine moderne Kuppel. Damit ist der Wunsch der CDU/CSU-Fraktion, die Kuppel den historischen Proportionen anzupassen, abgelehnt. |
11. November 1994 | Der Münchner Architekt Stephan Braunfels gewinnt den Wettbewerb für den Alsenblock, später Paul-Löbe-Haus, nördlich des Reichstagsgebäudes, in dem 1 300 Arbeitsräume für Abgeordnete und Bundestagsverwaltung entstehen sollen. Die Vorgaben für den Neubau lieferte der Entwurf des Berliner Architekten Axel Schultes, der 1992 den Wettbewerb zur Neugestaltung des Spreebogens gewonnen hatte. Er sieht eine West-Ost-Achse mit neuem Bundeskanzleramt und „Nationalem Forum“ vor, an das sich der Alsenblock anschließt. Gemeinsam bilden sie das „Band des Bundes“, das den Spreebogen quer durchzieht. |
29. November 1994 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth kündigt an, dass mit der Verhüllung des Reichstagsgebäudes, entsprechend dem Projekt „Verhüllter Reichstag“ des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude, am 17. Juni 1995 begonnen werde1. Ummittelbar nach Beendigung der Aktion im Juli beginne die etwa vierjährige Umbauphase des Reichstagsgebäudes. |
5. Dezember 1994 | Die Schlusssteinlegung und damit die Vollendung des Reichstagsgebäudes jährt sich zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass findet am 2. Dezember eine Podiumsdiskussion statt mit dem Thema „Berlin – Weimar – Bonn – Berlin“. Dies ist die letzte Veranstaltung im Reichstagsgebäude vor dem Umbau. |
9. Januar 1995 | Bundesbauminister Klaus Töpfer übergibt als erstes für den Bundestag fertiggestelltes Gebäude in Berlin an Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth den Plattenbau an der Ecke Unter den Linden/Wilhelmstraße (vormals das DDR-Volksbildungsministerium). Der Umbau hat zwei Jahre gedauert. Auf 6 300 m2 Nutzungsfläche stehen 170 Büros für Abgeordnete und ihre Mitarbeiter zur Verfügung sowie vier Sitzungssäle. |
April 1995 | Der Ältestenrat des Bundestages stimmt einer Kuppel als architektonischem Gestaltungselement des Reichstagsgebäudes zu. |
8. Mai 1995 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und der Vorsitzende der Baukommission des Ältestenrates, Dietmar Kansy, stellen den endgültigen Entwurf von Norman Foster für die Dachgestaltung des Reichstagsgebäudes vor: eine begehbare gläserne Kuppel. |
Ende Mai 1995 | Im Reichstagsgebäude werden die Asbestsanierung und die Freilegung der ursprünglichen Gebäudestrukturen des Wallot-Baus abgeschlossen. Originalbestandteile des 1884 bis 1894 errichteten Gebäudes wurden dabei geborgen. Die Freilegungsarbeiten haben auch russische Inschriften in kyrillischer Schrift aus der Zeit der Eroberung des Reichstagsgebäudes im Frühjahr 1945 zutage gefördert. |
17. Juni 1995 | Am Reichstagsgebäude beginnt die Realisierung der Verhüllung des Reichstages durch Christo und Jeanne-Claude. |
Juni 1995 | Das städtebauliche Grundkonzept für die Dorotheenblöcke, später Jakob-Kaiser-Haus, das größte Bauvorhaben des Bundestages in Berlin, steht fest. Mit der Ausführung sind fünf in einem Bewerbungsverfahren ausgewählte Architekturbüros beauftragt:
Von den fünf noch vorhandenen Altbauten auf dem Terrain werden drei erhalten und in den Baukomplex integriert:
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Ende Juli 1995 | Nach Beseitigung aller Spuren der Verpackungsaktion von Christo und Jeanne-Claude beginnen am Reichstagsgebäude die Umbauarbeiten. Erster Schritt sind die notwendigen Rückbauarbeiten. Über die Kuppel des Reichstagsgebäudes beginnt eine Urheberrechtsdebatte. Der spanische Architekt Santiago Calatrava, 1992 Mitgewinner des Umbauwettbewerbs neben Sir Norman Foster und Pi de Bruijn, wirft Foster bezüglich seines überarbeiteten Entwurfs vor, dieser sei von Calatravas Entwurf, der eine Kuppel vorsah, plagiiert. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth veröffentlicht daraufhin eine Stellungnahme, dass eine Überprüfung der Baukommission des Ältestenrates zu einer möglichen Verletzung der Urheberrechte negativ ausgefallen sei. Erst danach sei die Kuppel bei Foster in Auftrag gegeben worden. |
20. September 1995 | Auf Vorschlag der Bundesbaugesellschaft Berlin beschließt die Baukommission des Ältestenrates, das Reichstagsgebäude durch ein Tunnelsystem mit den geplanten Neubauten zu verbinden. Das Tunnelsystem soll die Ver- und Entsorgung der Gebäude ermöglichen. Es sollen auch Parkplätze für 1 400 Autos entstehen. |
12. Oktober 1995 | Bundeskanzler Helmut Kohl und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, machen den ersten Spatenstich für das Tunnelsystem der „Verkehrsanlagen im zentralen Bereich“ (U-Bahn, Eisenbahn, Autostraße). Diese drei Verkehrsstränge sollen das zukünftige Parlaments- und Regierungsviertel im Spreebogen unterqueren. |
31. Oktober 1995 | Das Richtfest des DDR-Außenhandelsministeriums (Unter den Linden), das zum Bürohaus für Abgeordnete umgebaut wird, findet statt. Auf 34 000 m2 Fläche sollen 410 Abgeordnetenbüros entstehen. |
Frühjahr 1996 | Die Restaurierung des Hauses Wilhelmstraße 60, während der DDR-Zeit Akademie der Pädagogischen Wissenschaften, ist abgeschlossen. Auf 4 067 m2 sind 150 Abgeordnetenbüros und 6 Sitzungsräume entstanden. Im Streit um die Urheberrechte an der Kuppel wird ein von Santiago Calatrava in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten erstellt. Darin wird festgestellt, dass die Urheberrechte Calatravas verletzt wurden. Calatrava behält sich rechtliche Schritte gegen die Bundesrepublik vor. Fachleute zweifeln an, ob er vor einem Gericht Recht bekäme. Die Kuppel sei ein traditionelles Architekturelement, das keinen Anspruch auf Originalität erheben könne. |
Mai 1996 | Die Tunnel für U-Bahn, Eisenbahn und Straßen, die das Regierungsviertel und die Spree unterqueren, sind jetzt auf ihrer vollen Länge im Bau. Nördlich der Regierungs- und Parlamentsbauten wird ein provisorisches künstliches Bett für die Spree gebaggert, um den Fluss umzuleiten und auf seinem ursprünglichen Grund die Tunnelgruben auszuheben. |
Juni 1996 | Ein knappes Jahr nach Beginn der Umbauarbeiten steht vom Reichtagsgebäude nur noch das äußere Mauerwerk. Das Gebäude ist vollständig entkernt. 45 000 t Schutt wurden abtransportiert. Um das Gewicht der Glaskuppel in den Untergrund abzuleiten, werden zusätzlich 90 Bohrpfähle im Boden versenkt. |
10. Juni 1996 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und Vertreter der Baukommission des Ältestenrates stellen die Vorentwurfsplanung für die Dorotheenblöcke, später Jakob-Kaiser-Haus, vor. In diesen Gebäuden sollen auf rund 50 000 m2 Hauptnutzfläche 1 800 Büroräume für Abgeordnete, Verwaltung und die Vizepräsidenten entstehen. Hinzu kommen Fraktionsräume, Sitzungssäle sowie Verfügungsräume für Bundesrat und Bundesregierung. |
11. September 1996 | Die Baukommission des Ältestenrates billigt die letzten noch fehlenden Planungen für das zukünftige Parlamentsviertel in Berlin. |
Februar 1997 | Der Umbau des Gebäudes Unter den Linden 50, früher Ministerium für Außenhandel der DDR, ist abgeschlossen. Es sind jetzt Unter den Linden und in der Wilhelmstraße in drei Gebäuden 700 Büros für den Bundestag verfügbar. Somit kann jedem Abgeordneten in Berlin ein Arbeitszimmer zur Verfügung gestellt werden. |
24. Februar 1997 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth nimmt den ersten Spatenstich für die Dorotheenblöcke, später Jakob-Kaiser-Haus, vor. |
April 1997 | Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Klaus Töpfer bietet dem Bundestag ab Mai 1999 bis zur Fertigstellung der Parlamentsneubauten als Übergangslösung drei Objekte in Reichstagsnähe an:
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28. April 1997 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth gibt mit dem ersten Spatenstich für den Alsenblock das Startsignal für den umfangreichsten Parlamentsneubau in Berlin: Das künftige Quartier Alsenblock, später Paul-Löbe-Haus, und Luisenblock, später Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, bietet auf rund 66 500 m2 Nutzungsfläche Raum für 1 550 Büroräume (der Alsenblock allein 32 500 m2 Hauptnutzungsfläche mit circa 950 Räumen). Damit sind alle Neubaumaßnahmen für den Bundestag in Berlin auf den Weg gebracht. |
Mai 1997 | Das ehemalige Reichstagspräsidentenpalais, gegenüber dem Osteingang des Reichstagsgebäudes gelegen, wird für die Nutzung durch die Parlamentarische Gesellschaft umgestaltet. Neben den für die Parlamentarische Gesellschaft vorgesehenen Club- und Gesellschaftsräumen entsteht ein Protokollsaal für den Bundestag. |
Mitte Mai 1997 | Im Reichstagsgebäude werden die Rohbauarbeiten abgeschlossen. |
Juni 1997 | Die Montage der Kuppel auf dem Reichstagsgebäude beginnt. |
25. Juni 1997 | Der Haushaltsausschuss unterstützt den Vorschlag der Bundesregierung, die Gebäude der DDR-Generalstaatsanwaltschaft in der Luisenstraße und des DDR-Justizministeriums in der Dorotheenstraße zu sanieren, damit im Sommer 1999 der Bundestag die dortigen Räume nutzen kann. |
18. September 1997 | Das Richtfest des Reichstagsgebäudes wird gefeiert. |
30. Oktober 1997 | Der Ältestenrat des Bundestages verständigt sich darauf, dass das Parlament ab September 1999 im Reichstagsgebäude tagen wird. |
November 1997 | Diskussionen beginnen, wie das Reichstagsgebäude in Zukunft amtlich heißen wird. |
Dezember 1997 | Architekt Sir Norman Foster legt der Baukommission des Ältestenrates mehrere neue Entwürfe für das Wappentier im künftigen Plenarsaal vor. Sie ähneln alle dem bisherigen Adler im Bonner Plenarsaal, entworfen von Ludwig Gies, da die ursprüngliche Vorstellung von Foster von einem schlankeren Vogel bei den Abgeordneten auf Ablehnung gestoßen war. |
11. Dezember 1997 | Der Ältestenrat des Bundestages beschließt für die im Bau befindlichen Bürogebäude im Parlamentsviertel neue Namen:
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12. Mai 1998 | Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth nimmt den ersten Spatenstich für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus vor. |
2. September 1998 | Der Ältestenrat des Bundestages entscheidet sich für die Bonner Ausführung des Bundestagsadlers, entworfen von Ludwig Gies, für den Berliner Plenarsaal. |
17. Dezember 1998 | Bundestagspräsident Wolfgang Thierse enthüllt im Reichstagsgebäude den Bundestagsadler. |
28. Januar 1999 | Im Ältestenrat des Bundestages wird vereinbart: Der Bundestag wird das umgebaute Reichstagsgebäude am 19. April 1999 mit einer Debatte zur Lage der Nation eröffnen. In der Betriebskindertagesstätte, entworfen vom österreichischen Architekten Gustav Peichl, wird Richtfest gefeiert. Die Bundestagskita mit einer Hauptnutzfläche von 1 000 m2 soll 176 Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundestages aufnehmen. |
25. Februar 1999 | 1 100 Bundeswehrsoldaten testen im neuen Plenarsaal die Mikrophonanlage bei voller Besetzung des Hauses. |
18. März 1999 | Der Ältestenrat des Bundestages legt für das zum Plenargebäude umgebaute Reichstagsgebäude die Bezeichnung „Plenarbereich Reichstagsgebäude“ fest. |
27. März 1999 | Der Tunnel, der die unterirdische Ver- und Entsorgung der Parlamentsbauten leisten wird, unterquert die Spree. Der zweite Teil des Tunneleinzugs vollendet die Unterquerung des Spreebettes. |
19. April 1999 | Das umgebaute Reichtagsgebäude wird eröffnet. Architekt Sir Norman Foster übergibt dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse den symbolischen Schlüssel. Die erste Sitzung des Deutschen Bundestages im neuen Plenarsaal, die 33. Sitzung der 14. Wahlperiode, wird eröffnet mit einer Ansprache des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse. Bundeskanzler Gerhard Schröder gibt eine Regierungserklärung ab zur Vollendung der Einheit Deutschlands. |
21. Juli 1999 | Die Bundesbaugesellschaft Berlin übergibt die Betriebskindertagesstätte schlüsselfertig an den Deutschen Bundestag. Anfang August nimmt die Bundestagskita offiziell ihren Betrieb auf. |
14. September 1999 | Schlüsselübergabe für das restaurierte Reichstagspräsidentenpalais an die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft. |
3. November 1999 | Richtfest des Paul-Löbe-Hauses, dessen Rohbau fertig ist und dessen Ausbau nun beginnt. |
23. November 1999 | Richtfest des Jakob-Kaiser-Hauses, dessen Ausbau (mit Arbeiten am Dach, an der Fassade und an den Fenstern) schon begonnen wurde. Auch der Innenausbau wurde in Angriff genommen. |
23. März 2000 | Das Mauermahnmal wird im Erdgeschoss des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses aufgestellt. Eine spätere Aufstellung, nach Einziehen der Decke, wäre wegen der Größe der beiden Mauerteilstücke nicht möglich. Nach Einziehen der Decke über den Mauerelementen wird der südliche Teil des Mahnmals in einem zur Spree hin offenen Raum liegen, der der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Der nördliche Teil des Mahnmals wird in einem Graben geführt, der das Hofniveau nur wenige Zentimeter überragt, aber von oben eingesehen werden kann. Das Gestaltungskonzept beruht auf dem Entwurf des Künstlers Ben Wargin und des Architekten Stefan Braunfels. |
5. Mai 2000 | Die Bronze-Kandelaber aus dem Jahr 1899 werden nach ihrer Restaurierung vor dem Reichstagsgebäude wieder aufgestellt. |
24./25. April 2001 | Die vom Architekten Stefan Braunfels entworfene Fußgängerbrücken zwischen Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus werden montiert. Die obere Brücke wird 62 Meter lang und fast drei Meter breit und insgesamt 10 Meter hoch sein. Der untere Brückenbogen wird öffentlich zugänglich sein, während der obere Brückenbogen, in Höhe der sechsten Geschossebene, den Abgeordneten und Bundestagsmitarbeitern als interner Verbindungsweg zwischen den Parlamentsgebäuden dienen wird. |
15. Oktober 2001 | Schlüsselübergabe für das Paul-Löbe-Haus. |
16. Oktober 2001 | Bundestagspräsident Wolfgang Thierse enthüllt am Reichstagsgebäude eine Gedenktafel für die Bronzegießerei der Gebrüder Siegfried und Albert Loevy, die 1916 die Buchstaben der Inschrift „DEM DEUTSCHEN VOLKE“ gegossen hatte. Der angesehene Gießereibetrieb der jüdischen Familie Loevy, seit 1855 in Berlin ansässig und seit 1910 königlicher Hoflieferant, war 1939 enteignet worden, die Familie Loevy durch die Nationalsozialisten verfolgt und fast ganz vernichtet worden. |
23. Januar 2002 | Für das Jakob-Kaiser-Haus wird Bundestagspräsident Wolfgang Thierse von der Bundesbaugesellschaft Berlin und den beteiligten Architekten feierlich der Schlüssel überreicht. In den acht Häusern stehen 53 000 m2 Hauptnutzfläche mit 1 745 Büroräumen und zahlreichen Funktionsräumen zur Verfügung. |
19. Februar 2002 | Das Richtfest des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses findet statt. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2003 vorgesehen. Das Haus wird u. a. die (nach Washington und Tokio weltweit drittgrößte) Parlamentsbibliothek beherbergen, das Parlamentsarchiv und die Fachbereiche der Wissenschaftlichen Dienste. Auf 34 000 m2 Hauptnutzfläche werden 600 Büros entstehen, des Weiteren Lesesäle, das Mauermahnmal, ein Ausstellungsraum und Sporträume. |
Frühjahr 2003 | Der „Spreeplatz West“ zwischen Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus wird gestaltet: Eine große Treppenanlage wird das Spreeufer innerhalb des „Bandes des Bundes“ begehbar machen. |
10. Dezember 2003 | Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus wird nach fünfjähriger Bauzeit für eine Summe von 221 Millionen Euro fertiggestellt und bezogen. Das Haus wurde bis an die Grundstücksgrenze eines an der Luisenstraße befindlichen Plattenbaues errichtet. |
Sommer 2004 | Das zwischen Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und Luisenstraße befindliche Wohngebäude aus DDR-Zeiten wird abgetragen. Die Fundamente bleiben bestehen und werden auf Niveauhöhe der Straße aufgefüllt. Auf der Fläche wird Rasen gesät. |
16. November 2007 | Der Vorsitzende der Bau- und Raumkommission des Ältestenrates, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, stellt gemeinsam mit dem Architekten Prof. Stephan Braunfels die Erweiterung und Vollendung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses vor. Der Anbau soll u. a. eine große Freitreppe und einen 137 Meter hohen runden Turm aus Glas erhalten. |
Herbst 2009 | Es werden erste Vorbereitungen für die im Frühjahr 2011 beginnenden Baumaßnahmen an der Erweiterung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses getroffen. |
1 Vgl. dazu die Chronik der Verhüllung des Reichtagsgebäudes (1995); Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 21.7, S. 3386 – 3395.
Angaben für den Zeitraum bis 1994 s. Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 21.6.