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Samstag, 5. April 2014, 14 bis 17 Uhr
Offener Graphic Novel-Workshop für Zeichenbegeisterte ab 9 Jahren.
Manchmal vergeht sie wie im Fluge, dann bewegt sie sich im Tempo einer Schnecke, mal scheint sie stillzustehen: Zeit wird von jedem ganz unterschiedlich wahrgenommen. Zeit wird gewonnen, gelassen, totgeschlagen, – manch einer spielt auf Zeit. Ein Mittel, Zeit festzuhalten, ist das Tagebuch. Hier werden ganz persönliche Erlebnisse, Gefühle, Beobachtungen und Gedanken notiert. Im Tagebuch legen wir Zeugnis ab, wie wir uns und die Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt erlebt und gesehen haben, und was uns wichtig war.
Der Regisseur, Schriftsteller und Maler Einar Schleef hat nicht nur sein Leben lang Tagebücher geschrieben, sondern er hat sie auch gemalt: In großformatigen, comicähnlichen "Tagebuchbildern" hielt er Tagesereignisse und Erlebnisse fest, auch Politik und Zeitgeschichte – und immer wieder den Alltag mit der Berliner Mauer, die ihn auch nach seiner Flucht aus der DDR beschäftigte. Die aktuelle Ausstellung im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages zeigt vom 25. März bis zum 27. April Schleefs "Tagebuchbilder", die zum Ausgangspunkt für den Workshop werden:
Wie erzählt er seinen Tag in Bildern nach? Und wie würdet ihr es tun? Hauptdarsteller unseres gezeichneten "Tagebuches" sollen Zeitgenossen sein, die jeder kennt: Ob Morgenmuffel, Tagedieb oder Nachteule, Minutenschnitzel, Stundenuhr oder Jahresring – im Atelier bringen wir unsere Zeitgeister ins Bild und zum Sprechen!
Offen für Kunstfüchse zwischen 9 und 15 Jahren. Eintritt frei. Leitung: Annika Niemann
Um Anmeldung wird gebeten unter: kunst-raum@bundestag.de
Falls Sie noch weitere Fragen haben, können Sie uns auch unter den Nummern 030/227-32027 oder 030/227-33888 erreichen.
Auf Anfrage bieten wir diesen Workshop auch für Schulklassen an! Sprechen Sie uns einfach an.
Workshop für Schulklassen im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Im August 2011 jährte sich der Beginn des Mauerbaus zum fünfzigsten Mal. Mehr als 28 Jahre lang trennte die Mauer Ost- und West-Berlin und machte die einstige Kulturmetropole Europas zu einer Grenzstadt inmitten der Fronten des Kalten Krieges. Das Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestag liegt im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus am Ostufer der Spree – und damit direkt auf dem einstigen Mauerstreifen. Dieses so genannte Niemandsland zwischen Mauer und Staatsgrenze ist bis heute sichtbar, denn im Untergeschoss durchzieht ein Band aus Mauersegmenten das gesamte Gebäude. Der spreeseitige Teil wurde vom Architekten Stephan Braunfels als Mauer-Mahnmal, und damit als Ort des Gedenkens und der Erinnerung, gestaltet. Die Mauersegmente waren vom Aktionskünstler Ben Wagin gesichert und mit Zahlen von Toten nicht nur in Berlin, sondern im gesamten Grenzregime gestaltet worden – heute erinnert ein Mauertotengedenkbuch an die inzwischen besser erforschten Schicksale der Mauertoten im Berliner Stadtgebiet.
Aber ist die Mauer nur Geschichte? Auch heute werden Menschen aus- oder eingeschlossen, werden neue Grenzen gezogen und verteidigt. Was bedeutet das – gerade im historischen Vergleich? Wo verlaufen Grenzlinien heute und wie kann man sie erkennen? Wer bleibt "draußen", und wer darf "mitmachen"? Wie werden Grenzübergänge gestaltet?
Im Workshop "Grenzgänger" begeben wir uns ins Niemandsland: Wir beobachten die Wirkung von Grenzen in unserem Lebensumfeld, experimentieren mit Grenzverschiebungen und laden ein zur kreativen Grenzüberschreitung. Im künstlerischen Dazwischen liegt der Raum für neue Möglichkeiten!
Weitere Informationen und Terminabsprachen: kunst-raum@bundestag.de
Im Bundestag finden jedes Jahr zahlreiche Ausstellungen statt, die sich mit dem großen Thema "Kunst und Politik" auseinandersetzen. Ausstellungsorte sind der Kunst-Raum und das Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, dem jüngsten der großen Parlamentsgebäude.
Das Kunstvermittlungsprogramm lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, die Ausstellungen im Kunst-Raum und im Mauer-Mahnmal aktiv zu erkunden und eigene Zugänge zu den in den Bundestagsgebäuden versammelten künstlerischen Positionen zu entwickeln. Im Spannungsfeld von Kunst und Politik erforschen wir zeitgenössische künstlerische Sprachen und Sujets: Mit Ausstellungsgesprächen, kreativen Expeditionen und künstlerischem Gestalten schafft das Kunstvermittlungsprogramm ein produktives Experimentierfeld zwischen Kunst, Institution und Öffentlichkeit. Mitten im politischen Zentrum Berlins gibt es Kindern und Jugendlichen Raum, sich mit ihren Erfahrungen, Perspektiven und Ausdrucksformen einzubringen – mit allen Mitteln der Kunst.
Neben offenen Workshops (Anmeldung erbeten) bieten wir auch Programme für Schulklassen an. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Sprechen Sie uns an!
Kontakt: kunst-raum@bundestag.de