10.2.2 Bedingungen und
Hindernisse internationaler Politik
In den Debatten über
Global Governance tauchen immer wieder Fragen nach den
Bedingungen, Chancen und Risiken eines solchen Projektes auf. Es
stellt sich die Frage, inwieweit so unterschiedliche Faktoren wie
etwa die Entwicklung einer Weltgesellschaft, das Internet, die
globale Arbeit der Medien, interkulturelle Dialoge oder die
Existenz stabiler demokratischer Rechtsstaaten notwendige
Bedingungen für
Global Governance sind. Und umgekehrt: Welche Elemente
verhindern möglicherweise eine demokratische
Global Governance? Stellen etwa das globale Machtgefälle,
das mangelnde Interesse dominanter Akteure an globaler Kooperation
und die Durchsetzungsfähigkeit partikularer Interessen von
Staaten oder regionalen Blöcken (z.B. im Rahmen der
Nord-Süd-Problematik), das Weiterbestehen von kulturellen
Differenzen und lokalen Eigenheiten (Sprache, Normen, Religion,
Regelungssysteme) oder die digitale Spaltung Hindernisse für
eine
Global Governance dar, die gehaltvollen Demokratie- und
Gerechtigkeitsvorstellungen entspricht? Nicht alle diese Punkte
können hier ausführlich behandelt werden. Zwei wichtige
sollten jedoch herausgegriffen werden. Dabei gilt für alle
folgenden Argumente, dass sie das gewünschte Ziel einer
demokratischen
Global Governance nicht in Frage stellen, aber systemische
Probleme auf dem Weg ihrer Verwirklichung aufzeigen.
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