4.2 Der
deutsche Arbeitsmarkt im globalen Wettbewerb
4.2.1
Empirische Befunde zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands
Die Frage, worin die
Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft besteht, ist in der
Wissenschaft umstritten (Löbbe 2000, Heise u.a. 1998,
Straubhaar 1994). Versuche, die internationale
Konkurrenzfähigkeit an einem einzigen Indikator (z.B.
Exportleistungen oder Exportüberschüsse,
Lohnstückkosten, ausländische Direktinvestitionen im
Inland) festzumachen, sind zum Scheitern verurteilt. Die
verschiedenen Messziffern liefern oft kein einheitliches, manchmal
sogar zwangsläufig ein widersprüchliches Bild3.
Von den verschiedenen Ansätzen
übertragen zwei Modelle die einzelwirtschaftliche Perspektive,
nämlich die Konkurrenz zwischen Unternehmen, auf das
Verhältnis von Volkswirtschaften. Dabei handelt es sich um den
außenhandelsorientierten und den kostenorientierten Ansatz.
Zusätzlich werden auch der kapitalorientierte und der
ressourcenorientierte Ansatz diskutiert.
3 Da z. B. eine Volkswirtschaft nicht gleichzeitig
dauerhaft Exportüberschüsse erwirtschaften und einen
Nettozufluss von ausländischem Kapital haben kann, wird
häufig die eine der beiden Größen hohe
internationale Wettbewerbsfähigkeit anzeigen, die andere eine
niedrige.
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