Das Parlament mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 30 - 31 / 25.07.2005

Katja Irle
* Eine Königin ohne Land
Bildungsministerin Bulmahn leitet ein Schüsselressort

Das Ministerranking des Deutschen Hochschulverbands (DHV) war nicht gerade schmeichelhaft für eine, die seit fast sieben Jahren die deutsche Bildungs- und Forschungspolitik zu verantworten hat. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) landete auf dem viertletzten Platz mit einer Benotung von ... Mehr zum Thema

Andreas Schleicher
* Das Kapital "Wissen" muss ständig erneuert werden
Schule 2020: Auf Herausforderungen der nächsten Jahre reagieren

Bei der Gestaltung von Bildungsreformen müssen wir den Blick über die vielen zu lösenden Alltagsprobleme hinweg, 15, 20 Jahre nach vorne richten, und strategische Perspektiven für Bildungsreformen schaffen. Was wissen wir über die Zukunft? Wenig, aber einige Rahmenbedingungen sind absehbar. So ist absehbar, dass die Zahl der Menschen im erwerbstypischen Alter in Deutschland von 40 Millionen auf 30 Millionen sinken wird. Vor diesem Hintergrund können wir uns es nicht mehr leisten, dass ein beträchtlicher Anteil junger Menschen, vor allem Kinder aus sozial benachteiligtem Umfeld, sein Bildungspotenzial nicht ausschöpft. ... Mehr zum Thema


* In strittigen Fragen konsensfähig
Kultusministerkonferenz

Interview mit Johanna Wanka, Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur und seit 2005 Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Das Parlament: Frau Wanka, Sie haben die Kultusministerkonferenz in einer Phase der Neuorientierung übernommen. Worin sehen Sie die ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* Kann die KMK ihren Ruf aufpolieren?
Neue Wege sind zu beschreiten

Das "Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland", kurz KMK genannt, dürfte nicht nur die bekannteste, sondern auch die derzeit umstrittenste Länderministerkonferenz sein. Ihr Zweck ist es, in der föderal organisierten Republik zwischen den Ländern "ein Mindestmaß an Gemeinsamkeit und Vergleichbarkeit im Bildungswesen zu gewährleisten" - und damit die Mobilität zu sichern. ... Mehr zum Thema

Karl-Otto Sattler
* Qualität oder nur Auslese?
Saarland

Qualitätsoffensive", "Qualitätsstandards", "Qualitätssicherung": Qualität spielt für Kultusminister Jürgen Schreier (CDU) stets eine Rolle, wenn er über die Zukunft des Schulwesens an der Saar spricht. Selbst die Schließung von fast einem Drittel der Grundschulen stellt der ... Mehr zum Thema

Oliver Schmale
* "Bildung stärkt den Menschen"
Baden-Württemberg

Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU) hat ein pragmatisches Motto: "Bildung stärkt Menschen." Nicht erst seit PISA mischt sie das Schulsystem mit seinen 4.200 Schulen und rund 100.000 Lehrern auf. Sondern schon Jahre davor machte sie sich nicht nur Freunde mit ... Mehr zum Thema

Erik Spemann
* Erst PISA-Sieg, dann Bildungschaos
Bayern

Die Schullandschaft gehört in Bayern zu den Feldern, wo seit einiger Zeit besonders heftig reformiert wird. Kaum war die sechsjährige Realschule (R6) eingeführt worden, musste im vergangenen Jahr in einem von der Staatsregierung beschlossenen überraschenden Kraftakt innerhalb kürzester Zeit das ... Mehr zum Thema

K.Rüdiger Durth
* "Wertefach" überlagert Schulpolitik
Berlin

Schulsenator Klaus Böger (SPD) hat im rot-roten Senat des Landes Berlin einen schweren Stand: zum einen muss er um jeden Euro mit seinem Finanzkollegen Thilo Sarrazin (SPD) kämpfen, zum anderen kann er sich in der Frage eines alternativen Pflichtfaches Religion oder Ethik in der eigenen Partei nicht ... Mehr zum Thema

Gerlind Schaidt
* Schulpolitik ist ein Langstreckenlauf
Nordrhein-Westfalen

Schulpolitik ist ein Langstreckenlauf und als Ausdauersportlerin weiß ich, dass man sich den Weg gut einteilen muss, Etappe für Etappe", sagt Nordrhein-Westfalens neue Schulministerin Barbara Sommer mit Blick auf die ihr zugefallene Aufgabe. Die völlig überraschend von NRW-Ministerpräsident ... Mehr zum Thema

Martin Peter
* Die Oberschule kommt
Brandenburg

Die "tiefgreifendste Strukturreform" seit mehr als einem Jahrzehnt tritt nach den Worten von Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) zum Schuljahr 2005/06 für Brandenburgs Schulwesen in Kraft - die Einführung der Oberschule. Diese wird nach der sechsjährigen Grundschule die ... Mehr zum Thema

Eckhard Stengel
* PISA-Schlusslicht auf Bayern-Kurs
Bremen

Ich habe ein Hauptziel: Dass die Schülerinnen und Schüler in diesem Land genauso viel lernen wie in Bayern und Baden-Württemberg." Bremens Bildungssenator Willi Lemke (SPD) nahm es sich sehr zu Herzen, dass die Hansestadt beim ersten innerdeutschen PISA-Vergleichstest 2002 das schlechteste ... Mehr zum Thema

Margret Kiosz
* Reformideen begraben
Schleswig-Holstein

Fortschrittlich sollte das neue Schulsystem in Schleswig-Holstein werden. Mit Schulen, in denen die Kinder bis zur neunten Klasse gemeinsam lernen und das Sitzenbleiben abgeschafft wird. Das zumindest sah der Koalitionsvertrag der rot-grünen Minderheitsregierung nach der Landtagwahl im Februar 2005 ... Mehr zum Thema

Winfried Folz
* Politik mit Ehrgeiz
Rheinland-Pfalz

Als Bildungspolitiker hat sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bundesweit noch nicht hervorgetan. In seinem eigenen Land freilich hat ihn der Ehrgeiz gepackt, seine unions-regierten Nachbarn Baden-Württemberg, Hessen und Saarland zu übertrumpfen. Unbestritten ist die Rolle ... Mehr zum Thema

Florian Kain
* Anforderungen sind hoch
Hamburg

Sie galt schon lange als "101-prozentige" CDU-Anhängerin, jetzt hat sie die Parteimitgliedschaft auch formal im Mai diesen Jahres erworben: die bisher parteilose Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig. Kein Wunder: Ihr schulpolitischer Kurs orientiert sich in idealtypischer Manier an den ... Mehr zum Thema

Kirsten Burckschat
* Ziel: Eigenverantwortliche Schule
Niedersachsen

Wir sind das Land mit dem größten Reformschub in Deutschland" erklärt Kultusminister Bernd Busemann (CDU) selbstbewusst. Sein neues Schulgesetz steht unter der Devise: "Raus aus dem PISA-Tal - hin zur Qualitätsschule." Zunächst wurde die Orientierungsstufe abgeschafft und das ... Mehr zum Thema

Astrid Pawassar
* Die Zukunft heißt Vorschule
Sachsen

Die schulpolitische Zukunft in Sachsen heißt Vorschule. Den PISA-Schock im Nacken haben alle politischen Kräfte im Freistaat sich die Ansicht zu eigen gemacht, dass Kinder schon das Lernen lernen sollten, bevor sie beginnen, die Schulbank zu drücken. Zur Zeit wird ein Bildungsplan für Kindergärten ... Mehr zum Thema

Carsten Hauptmeier
* Reformen für besseren Unterricht
Hessen

Im Mittelpunkt steht die Qualität eines Unterrichts, mit dem Schülerinnen und Schülern ihren Begabungen entsprechend unterstützt und gefordert werden." So umschreibt die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) den Grundsatz, an dem die CDU-Alleinregierung ihre Schulpolitik ausrichtet. Die ... Mehr zum Thema

K.Rüdiger Durth
* Der Schulunterricht soll verbessert werden
Thüringen

Wir lassen unsere Schulen los, aber wir lassen sie nicht allein", stellt Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) fest. Er fordert auf freiwilliger Basis die "eigenverantwortliche Schule" und erklärt sie zum "wichtigsten schulpolitischen Thema" der laufenden ... Mehr zum Thema

Dieter H. Michel
* Schullandschaft im Umbruch
Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt ist die Schullandschaft erneut im Umbruch. Die seit 2002 regierende CDU/FDP-Koalition rudert energisch zurück vom Kurs ihrer sozialdemokratischen Vorgänger. In den vergangenen beiden Jahren wurden tiefgreifende Veränderungen im Interesse der Schüler eingeleitet. "Unser neues ... Mehr zum Thema

Jürgen Fux
* Nur nichts übers Knie brechen
Mecklenburg-Vorpommern

Man darf nichts übers Knie brechen, aber Zeit haben wir einfach nicht mehr", so beschreibt der parteilose Bildungsminister der SPD/PDS-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern, Hans Robert Metelmann, die Situation, vor der das Land in der Bildungspolitik steht. Auf 9.000 ist die Zahl der ... Mehr zum Thema

Karin Wolff
* Geteiltes Schulsystem gezielt stärken
Dreigliedriges Schulsystem: Pro - Klare Absage an die "Einheitsschule"

Wer als Antwort auf PISA und andere Bildungsstudien auf die Einheitsschule setzt, der greift nicht nur tief in die ideologische Mottenkiste, sondern betrachtet Bildung auch aus einem gänzlich falschen Blickwinkel. Bei der Qualitätsverbesserung unseres Bildungswesens dürfen Organisationsfragen nicht ... Mehr zum Thema

Marianne Demmer
* Für schrittweisen Systemwechsel
Dreigliedriges Schulsystem: Contra - Aufruf zur Sachlichkeit

Was soll unser Schulsystem leisten? Es soll alle in Deutschland lebenden jungen Menschen beim Aufwachsen und Lernen so gut unterstützen und fördern, dass sie Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Haltungen erwerben können, die für ein gelingendes privates und berufliches Leben nötig sind; es soll ... Mehr zum Thema

Jutta Witte
* Potenziale in Leistung umwandeln
Auch die Guten brauchen Förderung

Lange Zeit galt "Förderunterricht" an Schulen als Synonym für Nachhilfe bei leistungsschwächeren Schülern. Politik, Wirtschaft und besorgte Eltern jedoch haben sich in den vergangenen Jahren verstärkt auch die besondere Unterstützung leistungsstarker und hochbegabter Schüler auf die Fahnen geschrieben. Das Hochbegabteninternat im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd und die Eliteschule "Schloss Hansenberg" im hessischen Rheingau sind zwei Beispiele, wie die besonders Guten gefördert werden sollen. ... Mehr zum Thema

Jutta Witte
* Hochbegabte in das normale Schulleben integrieren
Der Marburger Psychologe Rost warnt vor "Förderhysterie"

Ohne Freunde, ohne großes Schlafbedürfnis, ständig unzufrieden, unterfordert, ja gar suizidgefährdet? Für Detlef H. Rost, Leiter der Begabungsdiagnostischen Beratungsstelle BRAIN in Marburg, sind solche und ähnliche Kriterien, wie sie häufig in Checklisten für die Erkennung Hochbegabter auftauchen, ... Mehr zum Thema

Carsten Hauptmeier
* Was Deutschlands Schulen von Finnland lernen können
Bildungsschlaraffenland oder hochstilisierter Mythos?

"In Deutschland ist alles ganz fantastisch - bis auf die Schule." Dieses wenig schmeichelhafte Urteil fällen finnische Austauschschüler nach den Worten des Deutsch-Koordinators der Schulbehörde Finnlands, Rainer Domisch, nachdem sie den deutschen Unterricht kennen gelernt haben. Die deutschen Schüler würden dagegen am liebsten nie wieder zurückgehen. Am meisten seien die jungen Deutschen davon beeindruckt, dass die Lehrer individuell auf sie eingingen und fragten, wo sie Hilfe bräuchten, erzählt Domisch. ... Mehr zum Thema

Uwe Gepp
* Vom Wickeltisch in die Ganztagsschule zum Staatsbürger
Erziehung beim Nachbarn Frankreich

Für die Kinder in Frankreich beginnt der Schulalltag spätestens mit drei Jahren. Zwar herrscht wie in Deutschland Schulpflicht erst ab sechs, doch ist die ganztägige und kostenlose école maternelle mit ihren voll ausgebildeten Lehrerinnen und landesweit gültigen Lehrplänen ein derartiges ... Mehr zum Thema

Yvonne Globert
* Bei PISA und IGLU gut abgeschnitten
Das Erfolgskonzept der Niederlande heißt: "Früher lernen!"

Platz drei in Mathe, fünf in Naturwissenschaften, acht beim Lesen und immerhin noch Rang neun, wenn es darum geht, Probleme selbstständig zu lösen. Nur Finnland schnitt im europäischen Vergleich besser ab. Die Ergebnisse der Niederlande konnten sich bei der zweiten PISA-Studie sehen lassen. 30 Jahre ... Mehr zum Thema

Winfried Folz
* Rheinland-Pfalz ist Vorreiter beim Ausbau
Ganztagsschule - "Modell für Deutschland"?

Gejubelt wird im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion oft, wenn Fußball gespielt wird. Doch diesmal sorgte die Schulpolitik für Emotionen: Auf einem Parteitag der SPD im Saal unter der Tribüne kündigte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck die flächendeckende Einführung der ... Mehr zum Thema

Peter Struck
* Ganztagsschulen - Chancen und Risiken

Mindestens jedes vierte deutsche Kind ist nachmittags mehr oder weniger auf sich allein gestellt und der zufälligen Beeinflussung der Clique, der Fußgängerzone, des Kaufhauses oder des multimedial vernetzten Kinderzimmers zwischen Fernseher, DVD-Player, Playstation, Computer und Handy überlassen. ... Mehr zum Thema

Winfried Folz
* "Zementsäcke für die Bildung"
Förderprogramm der Bundesregierung für die Ganztagsschule

Als die Bundesregierung vor gut zwei Jahren ihre Kampagne zur Förderung von Ganztagsschulen vorstellte, peilte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) kein geringeres Ziel an, als Deutschland innerhalb eines Jahrzehnts zu den fünf besten Bildungsnationen der Welt zu machen. Die PISA-Verlierernation solle mit "einer neuen Qualität des Unterrichts und mehr individueller Förderung" zum Bildungsmusterland mutieren, schraubte Bulmahn bei der Startkonferenz im September 2003 die Erwartungen in enorme Höhen. ... Mehr zum Thema

Kirsten Burckschat
* Mehr geliebt als gefürchtet
Die Schulinspektion bringt Niedersachsens Schulen auf Touren

Nach den Sommerferien steht den niedersächsischen Schulleitern eine besondere Prüfung bevor. Zum ersten Mal werden nicht ihre Schüler sondern ihre Schulen benotet, denn Niedersachsen führt jetzt nach niederländischem Vorbild die externe Schulinspektion ein. Jede der 3.200 öffentlichen Schulen im ... Mehr zum Thema

Carsten Hauptmeier
* Eckpfeiler der neuen Schulpolitik
Bildungsstandards sollen Vergleichbarkeit herstellen

Ein Mathematik-Genie muss niemand sein, um diese Aufgabe zu lösen: Zwei Wohnungen stehen zur Auswahl. Für die eine ist der Preis pro Quadratmeter angegeben, für die andere der Gesamtpreis. Welche von beiden ist teurer? Mit dieser Beispielaufgabe erläutert der Leiter des neu gegründeten Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), Olaf Köller, was er meint, wenn er sagt: "In Mathematik soll ein Schüler zum Beispiel mit der mittleren Reife in der Lage sein, mathematische Alltagsprobleme lösen zu können." ... Mehr zum Thema


* "Nichts Grundlegendes bewegt"
PISA 2000

Interview mit Roland Meka über Kennzahlensteuerung und "ganzheitlich verantwortliche" Rektoren. Meka ist Mitglied der Geschäftsleitung der Kienbaum-Unternehmensberatung und hier verantwortlich für den Bereich Wissenschaft und Bildung. Das Parlament: Herr Meka, Sie haben dem deutschen ... Mehr zum Thema

Katja Irle
* Immer früher auf die Schulbank
Frühkindliche Bildung steht auf der politischen Tagesordnung

Tiger und Bär machen fit für die Schule. Mit den beiden Janosch-Stars aus der Lernsoftware eines Münchner Verlags können Kinder zählen und rechnen lernen oder etwas über Farben und Formen erfahren - und zwar schon vor der Einschulung. Auch andere Anbieter virtueller Welten haben die Zwei- bis ... Mehr zum Thema

Wassilios Fthenakis
* Das Kind im Mittelpunkt

In den ersten zehn Lebensjahren stehen die Lernfenster von Kindern besonders weit offen. Noch immer jedoch wird das hohe Bildungspotenzial in dieser Lebensphase unterschätzt und zu wenig genutzt. Was fehlt sind Steuerungsmodelle von ganz neuer Qualität, die nicht die einzelnen Institutionen in den ... Mehr zum Thema

Katja Irle
* Nicht nur betreuen - auch fördern
Kindertagesstätten und Erziehungsmethoden müssen sich verändern

Patrick ist verwundert. Da steht ein Erwachsener im Clownskostüm und macht Sachen, die zu Hause oder im Kindergarten nicht so gern gesehen werden: Mit der rechten Hand tunkt er ein Glas in ein Wasserbassin, mit der rechten verteilt er schon leicht aufgequollene Gummibärchen. "Das sind die ... Mehr zum Thema

Marco Heinen
* Neue Wege in der Lehrerausbildung
Föderale Unterschiede sind nach wie vor groß

Neue Wege bei der Lehrerbildung zu beschreiten, das scheint spätestens seit dem OECD-Deutschlandbericht über "Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern" unumgänglich. Die Lehrer wissen zwar viel, aber sie können es ihren Schülern nicht ... Mehr zum Thema

Konrad Watrin
* Vom alten Psychostress zu einer neuen Gutsherrenart?
Kritischer Blick auf Praxiserfahrungen junger Lehrer in Schleswig-Holstein

Der Wechsel von den hehren Hallen der Alma Mater zu den Niederungen der pädagogischen Täler war für die meisten jungen Pädagogen bislang vor allem ein Schock. Der Einstieg ins Berufsleben grenzte oft an seelische Grausamkeit. "Mein Beileid, dass Sie hier durch müssen, aber zusammen schaffen wir das." So oder ähnlich lautete oft nach den Worten eines unlängst Entronnenen - eines 35-jährigen Politik- und Geschichtslehrers aus Schleswig-Holstein - die mild-sarkastische Begrüßungsformel für den Lehrprobe-Kandidaten an einem solchen Tag der Wahrheit. ... Mehr zum Thema

Marco Heinen
* Lehrer müssen noch viel lernen
Qualifiziertes Personal droht laut OECD-Bericht Mangelware zu werden - nicht nur in Deutschland

Wenn die deutschen Schüler im internationalen Vergleich so schlecht abschneiden, heißt das nicht, dass vor allem auch die Lehrer umlernen müssen? Die OECD-Studie über "Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern" beantwortet diese Frage ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* Auftakt zur Autonomie
Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn

Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn ist eine ganz normale Schule, hervorgegangen aus einer Hauptschule. Junge Menschen aus allen Milieus drücken gemeinsam die Schulbank, Kinder vom Professor genauso wie vom Sozialhilfeempfänger. Nach der Sommerpause startet die erste gymnasiale Oberstufe, denn die BBGS ist eine Gesamtschule im Aufbau, die 2007 die ersten Abiturienten entlässt und dann 1.400 Schüler und ein Kollegium mit 100 Lehrern haben wird. Den Weg zu mehr Freiheit und Gestaltungsspielraum ebnete der BBGS das Projekt "Selbstständige Schule" in Nordrhein-Westfalen, das Nachfolgeprojekt von "Schule & Co.". ... Mehr zum Thema

Kerstin Burkschat
* ... und findet leichter einen Arbeitsplatz
Schülerfirmen sind im Trend - man lernt für das Leben

Jens Schulenberg war in der Schule keine besondere Leuchte. Auch beim Einstellungstest für die Banklehre waren seine schriftlichen Ergebnisse mittelmäßig. Erst bei der Zusatzaufgabe konnte er punkten. Die Bewerber mussten als Gruppe ein Produkt entwickeln und vorstellen. Jens glänzte als Teamplayer, ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* Eine oft schwierige Partnerschaft
Wie Eltern und Lehrer in einen gleichberechtigten Dialog treten können

Das Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern gestaltet sich nach wie vor kompliziert. Die einen beklagen, dass ihre und die Interessen ihrer Kinder nicht genügend Gehör finden. Die anderen kritisieren mangelnden Mitgestaltungswillen, empfinden aber allzu großen Einsatz oft als Einmischung. Ein ... Mehr zum Thema

Stephanie Holzmeier
* Aus kleinen Forschern könnten große Wissenschaftler werden
Ein Besuch im "Kinderreich" in München

Hier ist es laut. Richtig laut. Am liebsten würde man sich die Ohren zuhalten. "Geht's nicht auch ein bisschen leiser?", fragt ein Vater. Typisch Erwachsener halt. Die Antwort kommt unvermittelt: "Nein!" Julia (4), Sarah (6) und ihre Freundin Carina (7) schlagen mit ihren Sticks ... Mehr zum Thema

Marco Heinen
* Hauptschule - ein Auslaufmodell?
Die doppelt Benachteiligten

Anfang des Jahres sorgte eine Hauptschule in Berlin-Kreuzberg für Furore: Unter den 339 Schülern waren nur fünf deutsche Kinder. Auch an einigen Nachbarschulen erreichte der Anteil der Migrantenkinder etwa 85 bis 90 Prozent. Dass dies den Leistungsschnitt nach unten zieht, weil schlechte ... Mehr zum Thema

Margret Kiosz
* Konzepte für die "Horrorfächer"
"SINUS & Co." - Mathematik, Chemie und Physik

Vorsicht: Formeln und Zahlen! Für Generationen von Schülern ist Mathematik in der Schule das Horrorfach schlechthin, gefolgt von Physik und Chemie. Bei der Suche nach den Ursachen wurden die Forscher schon in den späten 80er-Jahren fündig: Der mathematisch-naturwissenschaftliche Unterricht sei zu lehrerzentriert. Als problematisch erwies sich insbesondere das in Deutschland verbreitete Grundmuster der Unterrichtsgestaltung, der so genannte fragend-entwickelnde Unterricht mit zielgerichteten und kurzen Fragen, bei denen den Schülern meist lediglich eine "Ein-Wort-Antwort" abverlangt wird. Diese Unterrichtsform lässt den Lernenden wenig Raum für das selbstständige Erarbeiten eigener Problemlösungsstrategien. Kurzum: Der Unterricht ist zu abstrakt, zu wenig an der Alltagswelt der Heranwachsenden orientiert, so das Fazit der Experten. ... Mehr zum Thema

Guido Rijhoek
* Eine neue Tür zur Mathematik geöffnet
In Gießen versucht ein Mitmachmuseum die Rechenkunst anschaulich zu machen

Für Mathelehrer und engagierte Eltern ist es ein Gefühl wie Weihnachten: Die eigenen Schüler oder Sprösslinge, sonst eher mäßig an Geometrie oder Zahlen interessiert, basteln Fußbälle aus Fünf- und Sechsecken, staunen über Kantenmodelle oder experimentieren begeistert mit Würfeln oder Tetraedern. ... Mehr zum Thema


* Die Vielfalt des Bildungswesen sichern
Waldorfschulen haben großen Zulauf

Interview zur Situation der Waldorfschulen in Zeiten schulpolitischer Reformen mit Walter Hiller, Geschäftsführer des Bundes der Freien Waldorfschulen. Die Fragen stellte Oliver Schmale.

... Mehr zum Thema

Erik Spemann
* Es gibt mehr Bewerber als Plätze
Privatschulen sind sehr gefragt

Sie stehen für gewöhnlich im Schatten des öffentlichen Schulwesens, doch sorgen sie oft für Glanzlichter im Einheitsgrau: Die Privatschulen machen bundesweit einen Anteil von sechs Prozent aus. Das entspricht jedoch keinesfalls der tatsächlichen Nachfrage, die bereits vor dem großen Bildungs-Wettlauf seit der ersten PISA-Studie sehr rege war. Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Privatschulen ergeben Elternbefragungen einen gewünschten Anteil von 16 bis 20 Prozent. Hieraus leitet Verbandssprecher Bernhard Marohn die politische Forderung ab: "Sorgt dafür, dass mehr Privatschulen gegründet werden können, um dem Elternwillen zu entsprechen." ... Mehr zum Thema

K.Rüdiger Durth
* Mehr Lesekompetenz
Konfessionelle Schulen

Evangelische Schulen brauchen den Vergleich mit staatlichen nicht nur zu scheuen, sondern liegen etwa im Blick auf die Lesekompetenz der Haupt- und Realschüler um ein Drittel vor dem der allgemein-bildenden Schulen. Das ergab eine von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität ... Mehr zum Thema

K.Rüdiger Durth
* Demographische Entwicklung erzwingt schulpolitisches Umdenken
In den neuen Ländern ist die Tendenz fallend

Um 120.000 ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zehn Jahren in Mecklenburg-Vorpommern gesunken. Das Bildungsministerium unter Professor Hans-Robert Metelmann stellt hierzu nüchtern fest: "Tendenz weiter fallend." Die demographische Entwicklung führt in den neuen ... Mehr zum Thema

Cornelia Alban
* Gütesiegel für Bürgernetzwerk
"Ausgezeichnet Schule gemacht!"

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) fördert und unterstützt mit dem "Bündnis für Bildung" bundesweit Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für Schulen einsetzen. Schule Machen!, eine interaktive Plattform der Stiftung für eine Bildungsdebatte von unten, präsentiert Projekte, ... Mehr zum Thema

Karl-Otto Sattler
* Die Debatte über Konsequenzen steht jetzt erst am Anfang
Sinkende Schülerzahlen in den alten Bundesländern

Eltern, Lehrer, Schüler, Steuerzahler, hört die dissonanten Signale! Im Saarland wird spektakulär fast ein Drittel aller Grundschulen geschlossen, weil sich Steppkes im Unterricht dünne machen. Trotz eines sich à la longue abzeichnenden Rückgangs der Schülerzahlen bleiben die Bayern hingegen gelassen. "Irgendwelche organisatorischen Maßnahmen sind nicht geplant", heißt es im Kultusministerium. Baden-Württembergs CDU-Ressortchefin Annette Schavan singt das Hohelied auf jahrgangsübergreifendes Büffeln in Grund- und Hauptschulen, um deren Standorte auch in ländlichen Regionen aufrechtzuerhalten - ihrem Saarbrücker Parteifreund Jürgen Schreier indes sind solche Kombiklassen ein Graus. ... Mehr zum Thema

Karl-Otto Sattler
* Der Osten hat dramatische Einbrüche schon hinter sich
Schülerzahlen - unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen

Die Zahl der Schüler wird sich nach den Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) in der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 spürbar verringern, und zwar um fast ein Fünftel. Allerdings bietet sich zwischen West- und Ostdeutschland ein differenziertes Bild - und auch zwischen den einzelnen ... Mehr zum Thema


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