3.7.2
Handlungsempfehlungen der Kommission
Empfehlung 3-43
Ausbau international ausgerichteter Beratungs angebote
Die Enquete-Kommission empfiehlt,
die Beratung und Förderung von KMU, die sich nach
Auslandsmärkten hin orientieren, zu verstärken. Um die
Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu erhöhen, sollten praktische Hilfen
für die Qualifizierung der KMU für den globalen
Wettbewerb und einen verbesserten Zugang zu Auslandsmärkten
angestrebt werden. Unternehmensspezifisch sind Beratungen über
Möglichkeiten der Kooperation, Joint Venture, Beteiligung oder
Kauf von lokalen Unternehmen im Ausland mit entsprechenden Hilfen
bei der Umsetzung anzubieten. Die Beratungs- und
Förderangebote sind organisatorisch zu straffen und zu
bündeln. Es ist eine zentrale „Beratungs-Hotline“
einzuführen, die den Nutzern das komplette Beratungs- und
Förderungsangebot vorstellt, anbietet und konkrete
Beratungsgespräche abstimmt. Dabei sind die Leistungs- und
Finanzierungsangebote der Europäischen Union, der
internationalen Finanzinstitute wie Weltbank, der Afrikanischen und
Asiatischen Entwicklungsbank oder der Europäischen Bank
für Wiederaufbau und Entwicklung zu erschließen. Hierbei
ist auch auf die Möglichkeit der Übernahme beispielsweise
von Projektvorbereitungen durch diese Finanzinstitutionen
hinzuweisen. Die Möglichkeiten der EU-Förderungen sind in
diese Leistungen mit einzubeziehen. Außerdem sollten
Mentoring-Partnerschaften insbesondere für Jungunternehmer,
die sich dem globalen Wettbewerbs stellen wollen, angeboten
werden.
Empfehlung 3-44
Verbesserter Zugang zur Hermes-Ausfuhrgewährleistung
Neben den finanziellen Belastungen,
die KMU für Exportkredite und
Hermes-Ausfuhrgewährleistungen tragen müssen, fällt
ihnen vor allem die Beantragung und Abwicklung von
Hermes-Ausfuhrgewährleistungen schwer. Es ist deshalb zu
begrüßen, dass seitens der Bundesrepublik alle
Anstrengungen unternommen werden, den Zugang zu Hermes für KMU
weiter zu verbessern. Die Kommission empfiehlt, weitere intensive
Maßnahmen einzuleiten, um den Zugang zu Hermes weiter zu
öffnen und zu verbessern. Eine abgestimmte und zeitnahe
Informationspolitik der Institutionen ist notwendig.
Empfehlung 3-45
Vernetzung als Antwort auf den globalen Innovationswettbewerb
Kleine und mittlere Unternehmen
können zwar flexibel und wirtschaftlich auf Marktanforderungen
reagieren, sind aber bei komplexen Aufgabenstellungen wie FuE
überfordert. Zugleich wird es ohne die Ein- und Anbindung an
FuE angesichts eines sich globalisierenden Marktes für KMU
zunehmend schwerer, die erforderlichen Innovationsleistungen
selbständig zu erbringen. Deshalb muss die Bildung und das
Einklinken in regionale Netzwerke noch stärker Gegenstand
einer Förderung sein, die gezielte Anreize für eine
solche Zusammenarbeit schafft und damit die Teilhabe an
Forschungsergebnissen sicher -stellt. Zur Unterstützung
dieser Prozesse sollten regionale Dienstleistungscluster und die
telekommunikative Vernetzung von KMU gefördert
werden.
Auch internationale Kooperation im
Rahmen der EU ist eine wesentliche Voraussetzung, auf die
Herausforderung der Globalisierung reagieren zu können. In den
europäischen Forschungsrahmenprogrammen der letzten Perioden
wurde der Etat für das spezielle Förderprogramm der KMU
jeweils deutlich überproportional erhöht und die
Zugangsmöglichkeiten erleichtert. Umso mehr sollte deshalb die
Beteiligung deutscher KMU daran vorangetrieben
werden.
Empfehlung 3-46
Erleichterung des personellen
Austauschs
Da der Transfer von Know-how am
besten über Köpfe erfolgt, muss der personelle Austausch
zwischen In- und Ausland sowie zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
erleichtert werden. Dazu müssen auch das Dienst- und
Besoldungsrecht vereinfacht und flexibilisiert
werden.
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