Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 19 / 08.05.2006

Thema

Rainer Franzke
Allergische Reaktionen
Wie die FIFA die Regeln für die Fußball-Weltmeisterschaft bestimmt

Sein Vorwort zum "FIFA-Finanzbericht 2005", der den Delegierten des 56. FIFA-Kongresses in München am Vortag des WM-Eröffnungsspiels zwischen Deutschland und Costa Rica am 9. Juni in München vorgelegt wird, beginnt Joseph S. Blatter, Präsident des Weltfußballverbandes, so: "Liebe Mitglieder der internationalen Fußballfamilie, für eine Institution wie die FIFA stellt sich der Erfolg auf geschäftlicher und finanzieller Ebene nur dann ein, wenn sie in sportlichen Belangen kompetent und glaubwürdig agiert." Folgend lässt Blatter wissen, "dass es uns nach dem Turnaround gelungen ist, die FIFA und ihr Flaggschiff, die Fußball-Weltmeisterschaft, aber auch den Fußball allgemein auf dem internationalen Sportrechtemarkt als äußerst begehrtes Gut zu positionieren. Damit hat die FIFA ihr Ziel, ihre wirtschaftliche Zukunft langfristig zu sichern, erreicht." ...


"Es landen keine Marsmenschen"
Interview mit Jürgen Rollmann, WM-Koordinator der Bundesregierung

Vor seiner Karriere als Sport-Organisator hütete Jürgen Rollmann das Tor bei den Bundesligisten MSV Duisburg und Werder Bremen. Von 1994 bis 1996 war der Diplomjournalist Präsident der Spielergewerkschaft VdV . Für ihn ist die WM eine "wunderbare Gelegenheit" in Sachen Standort-Marketing. ...

Hajo Schumacher
Sie sind cool und wollen den Sieg
Mission zum Erfolg: Wie Merkel und Klinsmann führen

Populär-Soziologen, vor allem, wenn sie Fußball-Fans sind, berauschen sich an der These, dass jeder deutsche Kanzler einen passenden Bundestrainer während seiner Amtszeit habe. Bei Konrad Adenauer und Sepp Herberger mag es Parallelen gegeben haben, allein schon ihr gemeinsamer Hang zur Verschrobenheit. Auch die Kämpfer Gerhard Schröder und Rudi Völler waren sich hier und da ähnlich, durchaus auch beim vorzeitigen Scheitern. Helmut Kohl vereinte Elemente von gleich drei Fußballlehrern: das Biedere von Derwall, das Zähe und unfreiwillig Komische von Vogts sowie Beckenbauers Lust an der Weltbühne. Bei Helmut Schön wiederum stößt die Theorie an ihre Grenzen: Weder mit Willy Brandt noch mit Helmut Schmidt verband den stillen, erfolgreichen Arbeiter viel, der der erfolgreichste aller Bundestrainer war. ...

Jan Christian Müller
Klinsmann kann nicht auf ein stämmiges Mannschaftsgerüst bauen
Die deutsche Auswahl braucht ein gutes Aufwärmtraining

Einmal nur haben deutsche Fußball-Fans sich bislang zehntausendfach darauf geeinigt, den Bundestrainer Jürgen Klinsmann gemeinsam zu belobigen. Das war im vergangenen Juni in Leipzig. Deutschland gewann im Spiel um Platz drei beim Confederations Cup 4:3 gegen Mexiko. Es war ein ...

Imke Rosebrock
WM-Städte im Porträt: Berlin
Investitionen in Millionenhöhe

Berlin hat als Sportstadt Tradition. Vor fast 200 Jahren wurde hier der erste öffentliche Turnplatz eröffnet. Heute zählen die 2.000 Vereine des Landesportbundes mehr als eine halbe Million Mitglieder. Im Rahmen der Berliner Olympia-Bewerbung 2000 wurden viele Sportstätten der ...

Miriam Hoffmeyer
WM-Städte im Porträt: München
Fassade aus 3.000 Folienkissen

Wo die Fußball-WM von 1974 triumphal zu Ende ging, wird diesmal angepfiffen: Das Eröffnungsspiel Deutschland-Costa Rica findet am 9. Juni in München statt. Nicht im alten Olympia-stadion, sondern in der neuen Allianz-Arena im nördlichen Stadtteil Fröttmaning. Der über ...

Miriam Hoffmeyer
WM-Städte im Porträt: Frankfurt
Verkehrsgünstige "Stadt der Mitte"

Mittelwichtig, mittelprächtig, inmitten von Mittelgebirgen liegt Frankfurt, die ungeheuer verkehrsgünstige Stadt der Mitte. Keiner will unbedingt dorthin, aber keiner kommt um Frankfurt herum. Schon gar nicht die Fußball-Funktionäre aus aller Welt, denn nahe des Flughafens hat ...

Susanne Sitzler
WM-Städte im Porträt: Köln
Karneval außerhalb der Saison

Köln will sich den Gästen von seiner besten Seite präsentieren. Und eine besonders beliebte Seite ist der Karneval. Dass die Saison eigentlich zu Ende ist, stört die Rheinländer nicht. Täglich um 11:11 Uhr soll ein WM-Zug durch die Stadt ziehen. Den letzten großen ...

Mirko Heinemann
WM-Städte im Porträt: Leipzig
Es fehlt nur ein erstklassiger Verein

Herr der Regeln" heißt die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum, die Leipzig eigens zum Anlass der Fußball-WM konzipiert hat. Im Fokus steht der entscheidende Mann auf dem Platz: der Schiedsrichter. Ideenreich, dabei nicht polarisierend - so präsentiert sich Leipzig als ...

Mirko Heinemann
WM-Städte im Porträt: Hamburg
"Schlepper-Dribbeln" im Hafen

Nüchtern präsentiert sich die WM-Stadt Hamburg im Internet, fast ein wenig steif. Doch hat es Charme, dieses Understatement, weil es sich aus Selbstbewusstsein speist. Nach Hamburg muss man niemanden locken, an der Alster weiß man, was man wert ist. Nicht nur in Sachen Fußballkultur hat man hier ...

Imke Rosebrock
WM-Städte im Porträt: Hannover
"Global Village" in der Innenstadt

Die niedersächsische Landeshauptstadt wird Austragungsort für fünf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft sein. Den Anfang macht am 12. Juni das Spiel des dreifachen Weltmeisters Italien gegen Ghana, den viermaligen Afrikameister. 63 Millionen Euro kostete die Sanierung des ...

Susanne Sitzler
WM-Städte im Porträt: Dortmund
Ein Feldbett in der Westfalenhalle

Dortmund: Das steht für BVB, Union Brauerei und Westfalenpark. Die alte Brauerei gibt es zwar nicht mehr, aber für ein kühles Bier, Fußball und einen Spaziergang im 75 Hektar großen Innenstadtpark sind die Dortmunder immer zu haben. Die schwarz-gelben Borussen haben ihre ...

Susanne Sitzler
WM-Städte im Porträt: Gelsenkirchen
Vereinsmitglied schon vor der Taufe

Nur wenige Städte sind mit ihrem Verein so eng verbunden wie Gelsenkirchen mit dem FC Schalke 04. Noch vor der Taufe wird so manches Baby als Fan registriert. Der Traditionsclub zählt 49.000 Mitglieder. Bei Heimspielen feuern regelmäßig mehr als 60.000 Zuschauer ihre ...

Imke Rosebrock
WM-Städte im Porträt: Nürnberg
Wechselvolle Geschichte

Achtzig Jahre ist es her, dass die Nürnberger mit dem Bau des "Städtischen Stadions" am Dutzendteich begannen. Seither hat die 1928 eröffnete Sportstätte eine wechselvolle Geschichte erlebt. In der Zeit des Nationalsozialismus war das Grün Aufmarschplatz für die Hitler-Jugend, während in der Stadt ...

Susanne Sitzler
WM-Städte im Porträt: Stuttgart
Ohne Wein geht es nicht

Einer würde sicher als Ehrengast begrüßt werden: Nationaltrainer Jürgen Klinsmann. Auch wenn er mittlerweile in den USA wohnt, hört man ihm seine schwäbische Herkunft immer noch an. Klinsmann spielte für beide Stuttgarter Vereine, die Kickers und den VFB. Im ...

Miriam Hoffmeyer
WM-Städte im Porträt: Kaiserslautern
Hübsche Balkone für die Gäste

Kaiserslautern ist stolz darauf, Barbarossa-Stadt zu sein. Nur mit der Kaiserpfalz hätte es das Städtchen nördlich des Pfälzerwaldes allerdings kaum zu internationaler Berühmtheit gebracht. Aber in und um Kaiserslautern liegt erstens die größte ...


"Der Rausch löst das Ego auf"
Interview mit dem ungarischen Schriftsteller Péter Esterházy über Fußball, Liebe und Tod

Was das Wesenhafte des Fußballs ist, wird in Fußball-Tabellen nicht erklärt. Die nackten Zahlen sprechen eine einfache Sprache, über die man sich freut oder ärgert. Je nachdem. Doch die Seele des Fußballs, die Péter Esterházy das Dionysische nennt, ist viel magischer und deshalb auch für einen Schriftsteller reizvoll. In vielen Werken hat sich der 55-Jährige mit Fußball beschäftigt, hat selbst gekickt, jubelte und bangte, wenn in den 80er-Jahren sein kleiner Bruder, der ungarische Nationalspieler Márton Esterházy, im Stadion antrat. ...

Norbert Seitz
Die Suche nach dem magischen Moment
Muss das sein? Über die Ästhetisierung des Fußballs

Karl Heinz Bohrers Essay in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über den "aus der Tiefe des Raumes" kommenden Günter Netzer markierte den Beginn des Fußball-Feuilletons. Der Kulturjournalismus entdeckte den Sport Anfang der 70er-Jahre. Jürg Altwegg ...

Cordula Tutt
Mit Flachbildschirmen zum Sieg
Die WM und das erhoffte Wirtschaftswunder

Zunächst die gute Nachricht: Auch wenn Deutschland nicht gut abschneidet bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft, gibt es wohl keinen weiteren Einbruch der Geburtenrate. An Stammtischen wird zum Beispiel die These gewagt, dass ein verlorenes Entscheidungsspiel im Verliererland neun Monate später einen Geburtenknick auslöst. Auch Volkswirte haben sich mit allerlei Folgen der WM beschäftigt und meinen in diesem Fall: "Diese These ist Gott sei Dank falsch", sagt Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Deka-Bank. ...

Birgit und Heiko Klasen
Wir sind schon Weltmeister!
Elf Freundinnen sollt ihr sein: Frauenfußball ist nicht nur sexy, sondern vor allem verdammt hart

In der Arktis ist es bekanntlich ziemlich kalt. Die Eskimos waren also schon immer darauf bedacht, sich nicht nur dick einzumummeln, sondern auch möglichst viel in Bewegung zu sein. Die Männer gingen gerne auf die Jagd. Für eine Eskimofrau stellte sich die ganze Sache schon ...

Mirko Heinemann
Sie treten um zu treffen: Hooligans
In den Kneipen sollen "Nettigkeiten" ausgetauscht werden

Im Internet chatten Fußballfans, Hooligans und so genannte "Ultras" in öffentlichen Foren völlig unbeschwert miteinander. Unverhohlen ruft dort ein gewisser "Infernale" zu Gewalt gegen die Gesetzeshüter auf: "Die Zielscheibe der Hools sind nicht unbedingt nur die Hools aus England oder Holland, sondern vielmehr die grünen Hoolizisten." Andere Einträge lassen befürchten, dass gewaltbereite Fans die Stadien zwar womöglich meiden, stattdessen aber die Innenstädte unsicher machen werden. In den Kneipen würden dann die "Nettigkeiten ausgetauscht", droht ein gewisser "Talvern". ...

Sandra Schmid
Warentest und Wellenbrecher
Expertenstreit über Stadienstudie

Mit einer symbolischen roten Karte rügte die Stiftung Warentest im Januar vier deutsche Fußballstadien und löste damit eine kontroverse Debatte über die Sicherheit in den WM-Arenen aus. Rund fünf Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft diskutierten ...

Alexander Weinlein
Die Stunde der Verteidiger
Sicherheitsvorkehrungen zur WM

Anfang des Jahres schien die sportpolitische Welt noch in Ordnung. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung und sein Kabinettskollege, Innenminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), saßen in ihren Ministerien und konnten Medaillen zählen. Medaillen, die Soldaten der Bundeswehr und ...

Johanna Metz
Der Optimierungsbeauftragte
Hans-Dieter Hermann sorgt für die mentale Fitness der Nationalspieler

Im Dezember 2004 holte Jürgen Klinsmann den Psychologen Hans-Dieter Hermann (45) in das Team der Fußball-Nationalmannschaft. Seither bereitet er die Elf als psychologischer Betreuer auch mental auf die WM vor. "Optimierungspsychologie" nennt Hermann seine Methode. Sie soll die Spieler psychisch noch stabiler machen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Erste Erfolge dieses Mental-Coachings sind Hermann zufolge schon erkennbar: "Ich sehe, dass die Spieler Etliches von dem aufgreifen, was wir besprechen." ...

Arnd Brummer
Zum Glauben gehört Leiden
Die religiöse Dimension des Fußballs: Das erlösende Tor

An manchen Samstagnachmittagen, kurz vor halb sechs, weiß der Manager Lutz H., dass die nächste Woche bereits gelaufen ist, bevor sie angefangen hat. Alles wird schief gehen. Deshalb: Keine Verträge abschließen! Lutz H. wird mit gebändigtem Ehrgeiz seine Aufgaben ...

Holger Gertz
Nur das Wort ist schneller
Der Fußball und seine Kommentatoren

Als Alfons Spiegel seinen Dienst als Sportchef des ZDF antrat, sagte er einen großen Satz: "Das wesentliche Merkmal der Begeisterung ist der Verlust der Urteilsfähigkeit." Der Satz ist zum einen bemerkenswert, weil er stimmt. Zum anderen, weil er so aktuell klingt - dabei hat Spiegel ihn vor 25 Jahren ausgesprochen. Spiegel war kein Mann der Show, er war Diplomsportlehrer. Er wollte den Sport und damit vor allem den Fußball versachlichen, Helden wieder zu Menschen machen. Er wollte den Fußball als das begriffen wissen, was er ist. Ein Business mit Regeln, die nicht nur auf dem Platz dauernd gebrochen werden. Ein Geschäft, in dem Millionen hin- und hergeschoben werden. Fußball ist ja nur zum Teil Unterhaltung, unter der Oberfläche schlummern tausend ernste Fragen, deren Beantwortung das Ziel eines Sportjournalisten sein sollte. Allerdings, siehe oben: Die Begeisterung frisst die Urteilsfähigkeit. ...

Michael Pöppl
Echte Fans wollen lieber ein echtes Spiel sehen
Fußballfilme fahren selten große Siege ein

Ende Januar 2006 kam der Film "Eine andere Liga" von Buket Alakus in die deutschen Kinos. Eine heiter-tragische Geschichte um eine junge Türkin, der es trotz Brustkrebs und dank des Fußballs gelingt, das Leben zu meistern und die große Liebe zu finden. Ein toller Streifen, ...

Markus Feldenkirchen
Elfmeter für Deutschland
Werber, Wirtschaft und Politik auf der Suche nach dem Standortfaktor

Es ist nicht leicht, den wichtigsten deutschen Verein im Jahr der Weltmeisterschaft überhaupt zu finden. Er ist eingequetscht zwischen einem Auktionshaus und einem Devotionalienhändler. Ein schmaler Hauseingang auf Berlins Repräsentiermeile Unter den Linden, ein kleiner Hinweis auf dem Klingelschild: "FC Deutschland GmbH". ...

Helmut Merschmann
"Dieser Fußball-Weltmeisterschaft entgeht niemand"
Mit einem ausgefeilten Kulturprogramm macht die WM auch in sportfernen Kreisen von sich reden

Gerade mal vier Wochen hat ein echter Fußballfreund Zeit, seiner Leidenschaft fürs runde Leder zu frönen. Wenn am 9. Juni der Anpfiff zum Eröffnungsspiel in München ertönt, läuft die Uhr unerbittlich, und einen Monat später in Berlin steht der Sieger auch ...

Reinhard Mohr
Was Männer wirklich verbindet
Fußball ist unser Leben

Am Anfang war der Ball. Er kullerte durch den Sandkasten, über eine grüne Wiese oder rollte die gepflasterte Seitenstraße hinunter, die noch ein braunes Rinnsal aus dem benachbarten Schweinestall säumte. Es muss irgendwann 1958 gewesen sein, vier Jahre nach dem "Wunder von Bern". Konrad Adenauer befand sich auf dem Zenith seiner Macht, und die dreijährigen Steppkes in der gewerkschaftseigenen Wohnsiedlung waren schon auf Ballhöhe, wenn auch nicht zur Freude der Oma aus dem vierten Stock. ...

Karl-Otto Sattler
Journalisten auf der Suche nach einem kulturellen Phänomen
Die etwas anderen Magazine: "11 Freunde" und "Rund"

Die Treuebekundung ist nicht zu übersehen: In dem leicht chaotischen Redaktionsbüro am Prenzlauer Berg in Berlin ist ein blauweißer Arminia-Schal um einen Türgriff gewickelt. "Klar", lächelt Philipp Köster, "ich bin ein exzessiver Fan von Arminia ...

Kai Röger
Die Devise heißt: Dabei sein ist alles
"Public Viewing" ist angesagt: Um die Spiele zu sehen, gehen die Fans in die Szenebar

In einer ehemaligen Brauerei in Berlin Prenzlauer Berg starren rund 80 Augenpaare mit bangem Entsetzen auf die Großbildleinwand. Eigentlich ist hier niemandem zum Lachen zumute. Die deutsche Nationalmannschaft hat sich 45 Minuten von den Italienern vorführen lassen und es sieht nicht so ...

Uwe Karte
Geschult im Kader - erfolgreich in der Bundesliga
Viele Spitzenspieler des deutschen Fußballs kommen aus der früheren DDR

Der Weg an die Spitze ist hart. Wer erfolgreich ist, hat diszipliniert trainiert, nie aufgegeben und wenn er Glück hatte - am Ende auch das nötige Talent mitgebracht. Viele der Spitzenspieler in der Bundesliga kommen aus der früheren DDR. Kein Ostklub spielt noch in der Ersten Bundesliga. Der legendäre Klub Dynamo Dresden kämpft verzweifelt gegen den Abstieg aus der 2. Bundesliga. ...

Helga Grandlgruber
Die Welt zu Gast im Westen: Der Osten verliert 1:31
Die neuen Bundesländer waren als WM-Quartiere nicht gefragt

Am Niveau der Hotels kann dieses Ungleichgewicht nicht liegen, meint Hartmut Pirl, Direktor im Seminaris Seehotel Potsdam, das sich auf den Besuch aus der Ukraine vorbereitet. Das Personal lernt Redewendungen in der slawischen Sprache, vier ukrainische TV-Sender werden eingespeist, und die Spieler ...

Susanne Kailitz
Training für den Bundestag
Sportler in der Politik

Insbesondere bei der Wahl des Bundespräsidenten ist es gute Tradition, Sportler in die Bundesversammlung zu entsenden: So durften sich im Mai 2004 etwa Claudia Pechstein, Rosi Mittermeier, Michael Stich und Jens Weißflog zwischen Horst Köhler und Gesine Schwan entscheiden. Und auch ...

Johanna Metz
Auf dem Rasen regiert schon lange eine Große Koalition
FC Bundestag: Die Fußballmannschaft des Deutschen Bundestages

Für Christian Ruck beginnt das heutige Fußballtraining zunächst mit einem Dämpfer: Der CSU-Abgeordnete (51) konnte vor dem Spiel seine Schuhe nicht finden, und das Ersatzpaar ist zwei Nummern zu klein. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelt er von der Bank, fluchend, aber nicht ...

Helmut Merschmann
Mit dem Zug zur Öko-WM
Green Goal: wie die Organisatoren den Umweltschutz in die Stadien tragen

Auf Schalke, wieder zurück ins Olympiastadion an der Spree, anschließend in die Allianz-Arena. Wer die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 live erleben will, muss mobil sein, darf mehrfach quer durchs Land reisen. Bei einem einmonatigen Großevent und über 3,2 Millionen ...

Christoph Oellers
Schiedsrichter müssen vor allem eines können: sicher wirken
Ein Amateur unter lauter Profis

Sie wirken nur scheinbar im Hintergrund: Die Männer mit der Pfeife. Zücken sie allerdings ihre gelben oder, schlimmer noch, roten Karten, stehen sie auch für die Zuschauer sichtbar im Zentrum des Spiels. Denn dann müssen sie sich von aufgebrachten Spieler-Gemütern beschimpfen lassen, die sich in einer Traube um sie drängen. Aber vor allem: Sie dürfen sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, genau wie der Fels in der Brandung. 78.000 Fußball-Schiedsrichter zählt der DFB, 18 sind es in der Bundesliga, zehn von ihnen pfeifen international. Markus Merk ist als deutscher Schiedsrichter für die WM nominiert worden. ...

Detlev Lücke
Auf dem Platz wird Geld verdient
Verliert der Fußball mit Merchandising seine Seele?

Die Seele eines Fußballspiels sind natürlich Tore und zwar möglichst viele und möglichst eines schöner als das andere. So gesehen, war das Treffen zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund am Ostersonnabend im Berliner Olympiastadion eine glatte Nullnummer, denn weder ...

Susanne Sitzler
Fanshop der Globalisierung
Eine Ausstellung der Bundeszentrale auf WM-Tournee

Fußball ist ein weltumspannendes Phänomen. Und Spitzenfußball ist ein Produkt, das sich in den letzten Jahrzehnten mit dem globalisierten Markt verändert hat: Top-Spieler werden von Vereinen gekauft und verkauft. Multinationale Teams der Bundesliga-Erstligisten sind heute nicht ...

Helmut Schümann
Geschichten von deutschen Weltmeistern
Was aus Horst Eckel, Jürgen Grabowski und Thomas Berthold wurde

Am Ende waren es 104 Euro, die den Sturz besiegelten. Gott, 104 Euro, ein lächerlicher Betrag im Geschäft mit dem Fußball. 104 Euro, ist nicht die Luft, die im Ball ist, schon mehr wert? Dieser Betrag stand auf der Spesenquittung, die Thomas Berthold in seiner Eigenschaft als Manager bei seinem Klub Fortuna Düsseldorf im März 2005 einreichte. Berthold war bei dem übel in die vierte Liga abgestürzten ehemaligen Europapokalfinalisten eingestiegen, auch um den wieder zu beleben. Aber das hatte nicht auf Anhieb geklappt. ...

Susanne Sitzler
Zwischen Schule und Training
Wie die Nachwuchsförderung dem deutschen Fußball helfen soll

Donnerstagnachmittag, 15:15 Uhr: Die ersten Nachwuchsspieler kommen aus den Kabinen am Kölner Geißbockheim, dem Clubhaus des 1. FC Köln. Ihre Stollenschuhe klickern auf dem grauen Asphalt. Die jungen Männer im blau-roten Sportdress schlendern rüber zum Trainingsplatz, einer ...

Monika Pilath
Der besondere Kick - auf den Spuren von Pelé und Klinsmann
Straßenfußball-WM in Berlin-Kreuzberg

Pelé tat es und Diego Maradona. Auch "Uns Uwe" Seeler und Jürgen Klinsmann lernten - wie so viele andere Fußballstars - Dribbeln und Tore schießen auf der Straße. Parallel zur Schlusswoche der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland kommt nun "die ...

Christoph Oellers
"Das ist wie Wein und Wasser"
Lucio und Owen Hargreaves über ihre Nationen und Bayern-München

Ein trüber Aprilnachmittag auf dem Gelände des FC Bayern. Noch 66 Tage bis zur WM, vier Tage bis zum Spitzenspiel in Bremen. Roman Grill, Mitglied der Presseabteilung, blickt wie ein nervöser Jäger auf dem Hochsitz zum Trainingsspiel der Profis, rutscht auf seinem Stuhl hin und her, in der rechten Hand das Mobiltelefon, eine Nachricht eintippend, dann hochfahrend: "Die haben keinen besseren auf der Position." ...

Cordula Tutt
Vorrunde mal anders
Bei den Mannschaften, die aufeinander treffen, gibt es nicht nur Freunde

Wenn zwei Mannschaften bei der WM aufeinander treffen, hat das längst nicht nur mit Fußball zu tun. Fans, Politiker und Medienleute nutzen auch Befindlichkeiten der Nationen und alte Konflikte, um eine Begegnung aufzuheizen. Schon in der Vorrunde des Weltturniers stehen einige Begegnungen ...

Peter Linden
Zaubern in der Dämmerung
Wie sich Trinidad und Tobago auf die WM vorbereiten

Tagsüber hält sich der Fußball versteckt in Trinidad. Die Sonne drückt Tropenschwüle in die Straßen und Plätze von Port of Spain, wer zu Fuß unterwegs ist, schleicht schlurfend durch die Hitze, Schulkinder in ihren Uniformen, Geschäftsmänner in weißen Hemden mit gelockerten Krawatten, Hausfrauen unter aufgespannten Schirmen. An den Fassaden dröhnen Klimaanlagen, Hunde streunen, zu faul zum Bellen. ...

Jeannette Goddar
Wer Michael Ballack ist, weiß man auch in Vietnam
Ts'uh kü hieß der Ursprung des Fußballs in Asien vor 4.000 Jahren

Carl Figueras ist in seinem Element. In dichtem Nebel fegt er am Rande des Rasenplatzes hin und her und gibt seinen Spielern Anweisungen. Die Mannschaft, die er lotst, ist ein bunt gemischter Haufen aus Jungen und Mädchen, 16 bis 21 Jahre alt. Nur etwa die Hälfte sind gebürtige ...

Jeannette Goddar
Die Spielregel Null: "Wir sind alle Ruander"
Fußball stiftet Frieden und macht die ethnische Herkunft unwichtig

Wer in Ruanda eine Gruppe Pubertierender trifft, kann ein gruseliges Experiment machen und einmal durchzählen. Nur zwei von zehn, sagt die Statistik, haben noch nie mit eigenen Augen einen Mord gesehen. Wer sie findet, trifft vielleicht auf die einzigen nicht traumatisierten Jugendlichen; ...


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.