Hunderttausende Glühbirnen sorgen auf dem Kurfürstendamm, Unter den Linden, in der Friedrichstraße, auf dem Gendarmenmarkt oder dem Potsdamer Platz bis zum neuen Jahr für mehr Licht in den jahreszeitlich bedingten dunklen Wochen der Bundeshauptstadt, die in diesem Jahr allein auf 40 Weihnachtsmärkte kommt. Doch der Schein trügt.
Für die 300.000 Euro Stromkosten des vier Kilometer lang weihnachtlich beleuchteten Kurfürstendamms kommt ein Unternehmen für Stadtmöbel auf, für die 70.000 Euro, die das Sternendach über der Friedrichstraße an Strom verschlingt, die dortigen Geschäftsleute. Und die Kosten für die in den frühen Morgen- und späten Nachmittags- sowie Abendstunden erleuchteten 350 Bäume "Unter den Linden" spendiert auch in diesem Jahr wieder ein großes Mobilfunkunternehmen.
Berlin strahlt für seine 3,4 Millionen Einwohner und seine vielen Touristen zur Weihnachtszeit nur dank großzügiger Sponsoren. Sonst würde die Metropole an der Spree weithin dunkel bleiben. Und was für die Weihnachtsbeleuchtung gilt, gilt auch für die große Silvesterparty in der Nacht auf den 1. Januar 2005 zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule, zu der wieder rund eine Million Menschen erwartet werden. Rechtzeitig haben sich genügend Sponsoren gefunden, die die notwendigen 800.000 Euro für Bühnen, Bands und Feuerwerk aufgebracht haben. Allerdings wirft die Party durch den Verkauf von Getränken auch Einnahmen ab. Wie in den Jahren zuvor, dürfen zu dieser Silvesterparty weder Böller noch Getränkeflaschen mitgebracht werden. Aus Sicherheitsgründen.
Nach Finanzsenator Thilo Sarrazin und dem früheren Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (beide SPD), die wegen der Finanzierung des Veranstaltungszentrums Tempodrom Ärger mit dem Staatsanwalt haben, droht nun der Vorsitzende des Hauptpersonalrates des Landes Berlin, Dieter Klang, Innensenator Erhart Körting (SPD), ebenfalls mit gerichtlichen Klagen. Selbstverständlich geht es auch hier um das liebe Geld, das der Senat nun einmal nicht mehr hat. Genauer gesagt: Öffentlich Bedienstete, die in einem Stellenpool zusammengefasst worden sind und ab dem neuen Jahr einen neuen Job erhalten, sollen spätestens nach drei Jahren nicht mehr ihr bisheriges volles Gehalt garantiert bekommen. Davon sind gegenwärtig etwa 1.500 Personen betroffen.