Welternährungsprogramm
Entwicklungszusammenarbeit. Als "sehr traurig", "abstoßend" und "jenseits jeder menschlichen Beschreibung" hat der Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), der US-Amerikaner James T. Morris, am 1. Dezember im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Situation in der westsudanesischen Provinz Darfur bezeichnet. Deutschland habe geholfen, die Not dort zu lindern. Aber angesichts der Tatsache, dass die Ernte dort verloren und für das neue Jahr bisher nichts angebaut worden sei, könne man die Situation nur als bedenklich bezeichnen.
Morris führte weiter aus, allein im Jahr 2003 habe das WFP 104 Millionen hungernde Menschen in 81 Ländern der Erde mit Nahrungsmitteln versorgt. Das Welternährungsprogramm leiste überlebenswichtige Hilfe für Menschen, die nicht fähig sind, sich selbst zur ernähren, beispielsweise Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen oder von HIV/Aids betroffene Familien.
Die HIV-Pandemie sei vor allem ein Problem auf dem afrikanischen Kontinent. Die Lebenserwartung dort sei stellenweise auf 25 bis 30 Jahre gesunken.
Es gebe mehr als 900.000 Waisen, die beide Eltern durch Aids verloren hätten. Die Zusammenarbeit mit Deutschland bezeichnete Morris als "außergewöhnlich". Dies gelte sowohl für die Bundesregierung als auch für die Nichtregierungsorganisationen.
Alle Fraktionen im Ausschuss äußerten ihren großen Respekt vor den Leistungen des WFP. SPD und CDU/CSU wiesen jedoch darauf hin, durch die Eröffnung eines Büros des Welternährungsprogramms in Berlin könne eine Konkurrenzsituation zur Welthungerhilfe auftreten, die es zu vermeiden gelte.
Bündnis 90/Die Grünen ermunterten die WFP, in der sudanesischen Provinz Darfur trotz der verschärften Sicherheitslage tätig zu bleiben. Die FDP zeigte sich zufrieden mit der vom WFP verfolgten "Politik der Nachhaltigkeit".