Bremens SPD sucht einen Nachfolger - es gibt zwei Favoriten
Nun also doch: Der seit Jahren mehrfach angekündigte und immer wieder verschobene Rücktritt des Bremer Bürgermeisters Henning Scherf ist beschlossene Sache. Der 66-jährige Sozialdemokrat kündigte auf einem Landesparteitag überraschend an, endgültig abzutreten, sobald ein Nachfolger gewählt ist. Als Grund nannte er: "Ich will nicht mit den Füßen zuerst aus dem Rathaus getragen werden." Er habe lange nach einem guten Zeitpunkt gesucht, und der sei mit der Bundestagswahl gekommen: Die Bremer SPD habe gut abgeschnitten und könne nun auch ohne ihn die Bürgerschaftswahl 2007 gewinnen. Bis dahin habe sein Nachfolger genug Zeit zum Einarbeiten. Er selber wolle höchstens noch überschaubare Sonderaufträge übernehmen, etwa den Vorsitz einer deutsch-namibischen Versöhnungskommission, sagte er der Wochenzeitung "Das Parlament". Der SPD-Landesvorstand beriet am Freitag nach Redaktionsschluss über die Scherf-Nachfolge. Als Favoriten gelten der Chef der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jens Böhrnsen, oder Bildungssenator Willi Lemke. Falls beide kandidieren, entscheidet eine Mitgliederbefragung.