"Das schönste denkbare Geschenk"
Als einen Anlass zur Freude und des Respekts hat Bundestagspräsident Norbert Lammert am 14. Mai in Frankfurt das 60-jährige Jubiläum der Staatsgründung Israels bezeichnet. Das Land habe einen herausragenden politischen und wirtschaftlichen Aufbau und eine außerordentliche soziale Integration geleistet. Heute sei es die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten.
Festakt in der Paulskirche
Deutschland hatte am Mittwoch in der Frankfurter Paulskirche den 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel gefeiert. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hielt die Festrede, außerdem sprachen der israelische Botschafter in Deutschland, Yoram Ben-Zeev, und die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, zu den zahlreich erschienenen Gästen. Veranstalter waren der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Deutsch-Israelische Gesellschaft sowie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Israel hatte bereits in der vergangenen Woche seinen Geburtstag gefeiert, weil sich der Jahrestag der Staatsgründung am 14. Mai durch den jüdischen Mondkalender alljährlich verschiebt.
Lammert lobt deutsch-israelische Beziehungen
Lammert bezeichnete in seiner Rede die heutigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel als das "schönste denkbare Geschenk, das wir uns wechselseitig zum Jubiläum machen können.“ In den gut sechs Jahrzehnten nach der Befreiung der Konzentrationslager habe sich eine Freundschaft entwickelt, auf die niemand ernsthaft hoffen konnte.
Kein ungetrübtes Jubiläum
Gleichwohl sei das Jubiläum nicht ungetrübt, sagte Lammert mit Verweis auf den nach wie vor ungelösten Konflikt mit den Palästinensern, die zahlreichen überstandenen Kriege und die noch immer ungesicherten Grenzen des Landes. "Wer jemals das Elend der Palästinenser insbesondere im Gazastreifen gesehen hat, der muss in der Tat auch nach der israelischen Verantwortung für die aktuellen Verhältnisse fragen“, so der Bundestagspräsident. Die Frage sei erlaubt, ob manche Sicherheitsvorkehrungen nicht eher den Islamismus förderten als die Friedensbereitschaft auf beiden Seiten.
Existenzrecht Israels nicht verhandelbar
Eines müsse klar und eindeutig sein, betonte der Präsident. Israel müsse mit demselben Recht wie seine Nachbarn in international anerkannten Grenzen leben können, "frei von Angst, Terror und Gewalt“. Manches sei verhandelbar, betonte Lammert, "das Existenzrecht Israels nicht“.