Sportausschuss/
Berlin: (hib/HIL) Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in
Person seines Generaldirektors Michael Vesper, sieht es vor und bei
den Olympischen Spielen in Peking als Aufgabe an, "dafür zu
sorgen, dass Athleten ihre Meinung sagen können". Das sagte
Vesper, der als Chef de Mission die deutsche Mannschaft in Peking
führen wird, am Mittwochnachmittag in der Sitzung des
Sportausschusses. "Wir stehen zum Leitbild des mündigen
Athleten", stellte Vesper klar. Seiner Meinung nach werden auch in
der so genannten Mixed-Zone, dem Bereich, in dem Journalisten
direkten Zugang zu den Athleten nach einem Wettkampf haben,
politische Äußerungen möglich sein - sofern sie
verbal vorgetragen und keine Plakate mit politischen Botschaften in
die Kameras gehalten werden. Bis spätestens Anfang Mai wolle
das Internationale Olympische Komitee (IOC) so genannte Guidelines
für die Athleten bereitstellen, in denen die Olympische Charta
interpretiert und klar definiert sein soll, was an welchen Orten
für die Athleten bei den Olympischen Spielen an
Meinungsäußerungen erlaubt ist und was nicht. Christian
Breuer, ehemaliger Eisschnellläufer und Sprecher der Aktiven
im DOSB, betonte "Athleten sind keine Juristen." Aus diesem Grund
sei eine Festschreibung der unbestimmten Rechtsbegriffe in der
Olympischen Charta dringend notwendig. Breuer wies im Gespräch
mit den Abgeordneten, die sich bereits in ihren vergangenen
Sitzungen mit den Olympischen Spielen beschäftigt hatten,
darauf hin, dass die freie Meinungsäußerung allerdings
auch nicht zum "Muss" für die Sportler werden dürfe. So
wie die freie Meinungsäußerung der Sportler möglich
sein müsse, müsse es auch möglich sein, sich zur
politischen Situation und der Lage der Menschenrechte nicht zu
äußern, forderte Breuer. "Es muss auch gelten, dass eine
Nichtäußerung der Meinung nicht gleich ein Ja zur
chinesischen Politik ist", so der Aktivensprecher. Breuer betonte,
derzeit stehe für die Athleten die sportliche Vorbereitung auf
die Spiele im Vordergrund. Wenn jetzt von Gesellschaft, Politik und
Medien ständig danach gefragt werde, wie der Sportler gedenke
in Peking zu demonstrieren, schade das der sportlichen und mentalen
Vorbereitung sehr, stellte der ehemalige aktive
Hochleistungssportler klar.
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