Bundesregierung: Hooligans haben Kontakt zur rechten Szene
Berlin: (hib/SUK) Die Bundesregierung kann keine Angaben dazu machen, wie viele rechtsextrem, fremdenfeindlich oder antisemitisch motivierte Straftaten in Fußballstadien es in der zweiten Jahreshälfte 2006 gegeben hat, da diese Daten nicht gesondert gespeichert würden. Das teilt sie in ihrer Antwort ( 16/5218) auf eine Kleine Anfrage ( 16/5040) der Linken mit. Insgesamt schätze man das Potenzial gewaltgeneigter und gewaltbereiter Anhänger der Bundes- und Regionalligen auf 10.480 Personen, dazu kämen etwa 2.700 Personen aus der Anhängerschaft der neun Oberligen. Insgesamt seien im zweiten Halbjahr 2006 461 Personen im Zusammenhang mit gewalttätigen Auseinandersetzungen bei Fußballspielen verletzt worden, davon 104 Polizeibeamte.
In dem fraglichen Zeitraum seien 2.186 Tatverdächtige festgenommen worden, gegen 2.950 Personen seien Stadionverbote ausgesprochen worden. In der Datei "Gewalttäter Sport" seien bis zum 12. November 2006 9.399 Personen verzeichnet gewesen, über 9,8 Prozent von ihnen lägen "Erkenntnisse aus dem rechten Phänomenbereich" vor. Der Regierung sei bekannt, dass "in Einzelfällen" auch Rechtsextremisten in Ordnerdiensten tätig sind bzw. waren. Es gebe immer wieder Hinweise darauf, dass sich die Angehörigen so genannter Security-Firmen, die auch bei Fußballveranstaltungen eingesetzt würden, "zumindest teilweise aus dem Kreis der Gewalttäter rekrutieren". In der Vergangenheit habe es Versuche der rechtsextremen Szene gegeben, in Vereine, Fanclubs oder Ordnerdienste aufgenommen zu werden - dies habe jedoch nachgelassen.
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