Rechnungsprüfungsausschuss/
Berlin: (hib/MIK) Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) soll
zukünftig seine Informationstechnik kaufen und nur in
begründeten und wirtschaftlichen Ausnahmefällen mieten.
Darüber hinaus soll es die Hard- und Software
"grundsätzlich" nach dem Vergaberecht im Wettbewerb
beschaffen. Dies beschloss der Rechnungsprüfungsausschuss am
Freitagmorgen einstimmig. Grundlage der Entscheidung war ein
Bericht des Bundesrechnungshofes (BRH): Danach mietete das DPMA in
einem so genannten "Rundum-Sorglos-Paket" seit dem Jahr 1999 eine
Großzahl seiner Computer, Software und Dienstleistungen im
Gesamtwert von knapp 8 Millionen Euro für drei Jahre. Damit
sei im Vergleich zum Kauf und fünfjähriger Nutzungsdauer
mehr als eine Million Euro mehr ausgegeben worden. Durch Fehler bei
der Vertrags- und Rechnungsüberwachung bemerkte das DPMA erst
anderthalb Jahre nach Beginn der Laufzeit eines der
Mietverträge, dass alle bis dahin gestellten Rechnungen des
Vermieters um fast 40 Prozent zu hoch waren, kritisierte der BRH
weiter. In einem anderen Fall habe der Vermieter das DPMA nach
einem Jahr darauf hingewiesen, dass eine Rechnung in Höhe von
mehr als 40.000 Euro doppelt angewiesen worden sei. Für von
dem Vermieter vermittelte Lizenzen und Produktpflege einer
Spezialsoftware bezahlte das DPMA das Dreifache des Preises, die
der Hersteller der Software beim Kauf verlangt hätte, deckte
der BRH weiter auf. Zudem nahm das DPMA nach Einführung einer
neuen Spezialsoftware die vorherige Software, für die es
insgesamt 865.000 Euro bezahlt hatte, erst langsam außer
Betrieb. Diese habe das DPMA auch der übrigen Bundesverwaltung
nicht zur weiteren Nutzung angeboten. Der Präsident des DPMA
betonte, dass man auf einem guten Weg sei, den Schaden wieder
gutmachen zu können. Er ginge davon aus, dass rund 80 Prozent
der Kosten zurückgeholt werden könnten. Außerdem
wies er daraufhin, dass das Amt jetzt einen internen Controller
habe. Für das Fehlverhalten könne kein
Einzelverantwortlicher ausgemacht werden, so der Präsident.
Die FDP-Fraktion sprach von einer "organisierten
Verantwortungslosigkeit".
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