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Maria Haller-Nevermann Schiller wird zu Recht als "Zeitgenosse aller Epochen"
charakterisiert. "Zeitgenosse", weil sein Werk immer auch eine
politische Bedeutung aufweist; "aller Epochen", weil er stets
öffentlich präsent und wirksam gewesen ist und jede Zeit
und jede Gesellschaft auf ihn auch politisch reagiert. Das ganz und
gar Besondere der Wirkung Schillers besteht darin, dass er, dessen
Entwicklung sich unter größten Schwierigkeiten vollzog,
als Dichter eine ganze Epoche geprägt hat. Als den
"ideenfruchtbarsten Kopf, der überhaupt existiert",
charakterisiert ihn Wilhelm von Humboldt. ...
An Werkausgaben Schillers und an Büchern über den
Dichter herrscht kein Mangel. Gerade in jüngster Zeit sind
wieder mehrere große Biografien erschienen, die
bestätigen, dass jede Epoche erneut über ihre großen
Dichter und Denker nachdenkt. Zu den herausragenden Büchern
über Schiller gehört die zweibändige Biografie von
Peter-André Alt. Professor Alt, Jahrgang 1960, lehrt an der
Universität Würzburg, wohnt aber in Berlin. So war es ein
kurzer Weg zu ihm und zu einem anregenden Gespräch über
den Dichter. Für den hochgewachsenen, ungemein jugendlich
wirkenden Wissenschaftler steht die Bedeutung Schillers außer
Frage; als ständige Aufgabe sieht er die Vermittlung und
"Übersetzung" Schillers. ... Klaus Hellmann Friedrich Schiller - ein Auslaufmodell für die Schule?
Vielenorts wird diese Frage gerade in diesem Jahr wieder von vielen
Kennern, Bekennern und Skeptikern gestellt. Bis zur großen
Bildungsreform Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre war diese
Frage tabu. Es war nachgerade selbstverständlich, ... Rosemarie Wehling Schiller: der Schwabe, der aus der unterdrückenden Enge
seiner württembergischen Heimat in das weitere Deutschland
flieht; der Europäer, der die Freiheitsideale der
Französischen Revolution preist; und der Weltbürger, der
auf eine Zukunft hofft, in der alle Menschen Brüder sind. So
die gängige Vorstellung vom politischen Schiller. ... Frank Druffner und Martin Schalhorn Am 9. Mai 1805 um 17.45 Uhr stirbt Friedrich Schiller in Weimar.
Einen Tag später seziert man den Leichnam und stellt fest,
dass fast jedes innere Organ angegriffen ist. "Bey diesen
Umständen muß man sich wundern, wie der arme Mann so
lange hat leben können", schreibt der Arzt in seinen ...
Wulf Segebrecht "Über ein Gedicht von Schiller, das Lied von der Glocke,
sind wir gestern Mittag fast von den Stühlen gefallen vor
Lachen". Diese despektierliche Briefäußerung Caroline
Schlegels aus dem Jahr 1799 - Schillers Lied lag gerade zum ersten
Mal gedruckt vor - ist fast ebenso berühmt geworden wie das
Gedicht selbst. Hellsichtig sah Caroline voraus: "Die Glocke ...
ließe sich herrlich parodiren." ... Kirsten Jüngling Aber bei diesem Mannheim fällt mir ein, daß ihr mir
doch manche Thorheit zu verzeyen habt, die ich zwar vor der Zeit,
eh wir uns kannten, begieng, aber doch begieng! Nicht ohne
Beschämung würde ich Euch auf dem Schauplatz herum
wandeln sehen, wo ich als ein armer Thor, mit einer miserablen ...
Hermann Glaser "Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit, und von der
Notwendigkeit der Geister, nicht von der Notdurft der Materie will
sie ihre Vorschrift empfangen. Jetzt aber herrscht das
Bedürfnis und beugt die gesunkene Menschheit unter sein
tyrannisches Joch. Der Nutzen ist das große Idol der Zeit, dem
alle Kräfte fronen und alle Talente huldigen sollen. Auf
dieser groben Waage hat das geistige Verdienst der Kunst kein
Gewicht, und, aller Aufmunterung beraubt, verschwindet sie von dem
lärmenden Markt des Jahrhunderts." ... Grejnem Rathaus Schillers Werk war schon zu seinen Lebzeiten in Russland
bekannt. 1793 erschienen "Die Räuber", 1794 das Gedicht "Lied
des Friedens", eine freie Adaptation von Schillers Gedicht "An die
Freude". Die wirkliche Entdeckung Goethes und Schillers in Russland
aber war ein ... Manfred Funke Den "Räubern" von 1781 setzt der 22-jährige Schiller
eins drauf, indem er noch im selben Jahr Jean Jacques Rousseau "zum
Monument von unserer Zeiten Schande" erhebt. Er feiert den
geistigen Wegbereiter der Französischen Revolution, weil
dieser "aus Christen Menschen ... Anton van der Lem "Sire - geben Sie Gedankenfreiheit". Dieser berühmte Satz
aus Schillers "Don Carlos" wird immer dann zitiert, wenn von
Tyrannei oder Fürstengewalt die Rede ist. Genauso wie der "Don
Carlos" Fanalwirkung hat, so enthält auch Schillers große
historische Darstellung "Geschichte des Abfalls der Vereinigten
Niederlande von der spanischen Regierung" Feststellungen und
Werturteile, die einer Maximensammlung gleichen. ... Ursula Homann Der Freundschaft zwischen Schiller und Goethe waren gerade nur
zehn Jahre beschieden. Sie war innig, herzlich, anregend für
beide und sucht heute noch ihresgleichen. Dabei hatte diese
Freundschaft anfangs unter ungünstigen Vorzeichen gestanden.
Lange Zeit hatte nichts darauf hingedeutet, dass sich die beiden
Dichterkollegen finden und einander so viel bedeuten würden,
wie es dann tatsächlich der Fall war. ... Klaus Stiebert Anfang Juni 1784 erhielt der 25-jährige Schiller in
Mannheim, durch den Verlagsbuchhändler Christian Friedrich
Schwan vermittelt, eine Sendung aus Leipzig: Huldigungsbriefe,
Porträts, eine gestickte Brieftasche und die Vertonung eines
Liedes der Amalia aus den "Räubern". Die anonymen Absender
ermittelte Schwans Mitarbeiter Gottlieb Christian Götz; es
waren der 1756 geborene Oberkonsistorialrat Christian Gottfried
Körner, Sohn des Theologie-Professors und Superintendanten der
Leipziger Thomaskirche, Körners Verlobte Anna Maria Jacobine,
genannt Minna Stock, deren Schwester Johanna Dorothea, Töchter
des Kupferstechers Johann Michael Stock, Goethes Zeichenlehrer in
Leipzig, und Dorotheas Freund, der 20jährige Übersetzer
Ludwig Ferdinand Huber. ... Christian Schönfelder Der 13. Januar 1782 ist ein Meilenstein in der deutschen
Theatergeschichte. Kaum je hat eine einzige Aufführung die
Theaterwelt derart bewegt, geschweige denn ein Publikum zu solch
unglaublichen Reaktionen getrieben wie die Uraufführung der
"Räuber" von Friedrich Schiller damals am ...
Tyron Ricketts wurde 1973 als Sohn einer österreichischen
Mutter und eines jamaikanischen Vaters in Österreich geboren.
Mit sechs Jahren zog er mit seiner Mutter nach Deutschland. Nach
seinem Abitur 1992 in Aachen studierte er Design und
Unterhaltungsbranche. Zu der ersten Kinorolle 1994 kam bald die
Moderation und Produktion der eigenen Sendung "Word Cup" auf Viva
TV und gleichzeitig die Gründung einer Entertainment-Agentur.
Er veröffentlichte eigene LP\´s mit seiner Band
Mellowbag. Heute lebt Ricketts in Berlin und arbeitet in
verschiedenen deutschen und internationalen Produktionen als
Schauspieler. ... Christiane Dätsch Ohne den 1759 in Marbach am Neckar geborenen Friedrich Schiller
wäre vermutlich nie ein Literaturmuseum für
schwäbische Dichter und auch kein Deutsches Literaturarchiv
entstanden. Ihrem berühmtesten Sohn fühlte sich die
schwäbische Kleinstadt 25 Kilometer nördlich von
Stuttgart schon bald nach ... Dirk Klose Nun hat es doch nicht ganz geklappt! Das große Projekt der
"Schiller-Nationalausgabe" sollte ursprünglich zum 200.
Todestag des Dichters endgültig abgeschlossen sein. Aber dann
ließen sich die Termine nicht halten, Bearbeitungen
verzögerten sich, so dass aus heutiger Sicht mit dem ...
Detlef Altenburg Schiller und die Musik - dies scheint ein Thema zu sein, bei dem
der Musik- und Theaterfreund so recht auf seine Kosten kommt. Er
denkt an Beethovens Neunte Symphonie mit ihrer "Ode an die Freude",
an Verdis Oper "Don Carlos", an Schuberts Schiller-Vertonungen und
er erinnert sich, dass Franz Liszt in der zwölften seiner
Symphonischen Dichtungen "Die Ideale" von einem Gedicht Schillers
ausgeht. Schiller hat zwar nie - im Gegensatz zu Goethe - mit
Opernlibretti experimentiert, konnte sich aber der Faszination der
Oper nicht entziehen. Ja, eines seiner bedeutendsten
Bühnenwerke erschließt sich in seiner ganzen Tragweite
erst durch die von ihm vorgesehene Musik. ... Barbara Piatti Um 1800 hatte sich Schiller dem Tell-Stoff zugewandt und die
Geschichte in ihre bis heute gültige Form gegossen - in ein
spannungsreiches Drama, dem eine ungeheure Wirkungsgeschichte
beschieden war. Häufig wird davon ausgegangen, Schiller sei
der eigentliche Entdecker des Tell-Stoffes gewesen. Doch die Figur
Wilhelm Tell hatte zu dieser Zeit schon eine lange Karriere hinter
sich. Und Schiller ging dabei kein Risiko ein. Im Gegenteil, er hat
immer, auch beim Tell, sein schier untrügliches Gespür
für die Wahl publikumswirksamer Stoffe bewiesen. Denn um 1800
war die Geschichte um den Freiheitshelden so populär wie nie
zuvor. ... Barbara Piatti Sofort nach der bejubelten Uraufführung auf dem Weimarer
Hoftheater im März 1804 und dem Erscheinen des gedruckten
Textes einige Monate später wurde Schillers "Wilhelm Tell" zum
Reiseführer durch die Innerschweiz. Zahllose
Berühmtheiten, Dichter, Maler, Komponisten, unternahmen ...
Dieter Hildebrandt Noch nie hat eine Komposition eine so universale Karriere
gemacht wie Beethovens neunte Sinfonie. Und nie ist die Nachwelt
von einer Musik derart in Bann gezogen worden wie von dem
Schlusschor "Freude, schöner Götterfunken", aus dem
inzwischen nicht nur die Europa-Hymne geworden ist, sondern so
etwas wie die Erkennungsmelodie unseres gesamten Planeten. Noch nie
ist ein Werk über so lange Zeit und so global gefeiert worden.
... Heinz Stade Anders als Goethe war Schiller kein reisefreudiger Mensch. Zwar
gab er immer mal Pläne bekannt, nach Paris oder an die Ostsee
zu fahren. Tatsächlich aber beschränkte sich der Radius
des Kopfarbeiters Schillers seit seiner Flucht aus Stuttgart nahezu
ausschließlich auf den mitteldeutschen Raum. Von einem
dreiwöchigen Abstecher nach Berlin abgesehen, waren ihm die
wichtigsten Aufenthaltsorte Dresden, wo er seinen Gönner und
Mäzen Körner wusste, und Leipzig, wo er im Theater
begeistert gefeiert wurde. ... Jacques Schwarz Friedrich Schillers erster Aufenthalt in Weimar brachte dem
jungen Dichter eine Reihe von Enttäuschungen. Der
27-Jährige war eigentlich nur auf der Durchreise, als er am
21. Juli 1787 in der Stadt eintraf und im Hotel "Zum Erbprinzen"
Quartier nahm. Er brannte darauf, die Weimarer ... Nanuli Kakauridse Schillers Schaffen ragt nicht nur durch seine künstlerische
Größe heraus, sondern auch durch seine Eigenschaft, immer
aktuell und zeitgemäß zu sein. Dank seiner großen
Humanität wurde Schiller auch für georgische Leser zum
Begleiter ihres kulturell-geistigen Lebens. In seinen Werken
entwickelte er die Idee der Freiheit und der nationalen Einheit.
Diese Ideen bewegten auch die georgische Nation besonders in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Georgien hatte damals
seine Unabhängigkeit verloren; das zaristische Russland hatte
Georgien erobert. Das georgische Volk - so wie auch andere
Völker des russischen Reichs - litt unter der russischen
Unterdrückung. ... Nudescha Gagnidse Seit Jahrhunderten zeigt die georgische Gesellschaft eine tiefe
Neigung zur deutschen Literatur. Es gibt die besten Ubersetzungen
der deutschen Autoren vom Mittelalter bis heute. Zahlreiche
wissenschaftliche Arbeiten, Monografien und theoretische Schriften
sind den deutschen Klassikern gewidmet. ...
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