sas
Per Satellit oder Mikrowellentechnik
Gebühren für Lkw erheben
Mautsystemgesetz einvernehmlich
gebilligt
Verkehr und Bau. Elektronische Mautsysteme sollen ab 1. Januar
2007 nur die Techniken Satellitenortung, Mobilfunk nach der
GSM/GPRS-Norm oder Mikrowellentechnik (5,8 Gigahertz) verwenden
dürfen. Damit soll nach dem Willen der Europäischen
Kommission ihr reibungsloses Funktionieren innerhalb des
europäischen Binnenmarktes gewährleistet werden. Ein von
der Bundesregierung dazu vorgelegter Gesetzentwurf (16/32)
über den Betrieb elektronischer Mautsysteme (Mautsystemgesetz)
hat der Bundestag am 15. Dezember auf Beschlussempfehlung des
Verkehrsausschusses (16/221) einvernehmlich gebilligt.
Den Vorgaben der "EU-Interoperabilitätsrichtlinie"
entsprechend soll ein europäischer elektronischer Mautdienst
es ermöglichen, dass die Nutzer aufgrund eines einzigen
Vertrages mit einem Betreiber oder aufgrund eines
öffentlich-rechtlichen Nutzungsverhältnisses Zugang zu
allen europäischen Mautsystemen erhalten. Den Nutzern soll ein
Gerät zur Verfügung gestellt werden, das mit den drei
genehmigten Techniken kommunizieren kann.
Während die im Regierungsentwurf geregelte Art und Weise
der Mauterhebung bei den Ausschussberatungen am 14. Dezember
unstrittig war, wurden Ausweichverkehre und die Höhe der
Mauteinnahmen im ersten Jahr der Erhebung kontrovers erörtert.
So äußerten Bündnis 90/Die Grünen Zweifel
daran, ob der Bund die anvisierte Einnahmenhöhe von rund drei
Milliarden Euro aus der Maut in 2005 erreichen werde. Sie
bezifferten die mögliche Deckungslücke auf etwa 140
Millionen Euro.
Die Regierung will zunächst die tatsächlichen
Einnahmen abwarten - bevor über Deckungslücken spekuliert
werde. Zurückhaltend äußerte sie sich auch über
Lkw-Ausweichverkehre nach der Einführung der Maut für
Lastwagen ab 12 Tonnen auf Bundes-Autobahnen. Ihr Argument: die
Länder hätten für die Auswertung der ihnen zur
Verfügung gestellten Daten aus der Beobachtung besonders
belasteter Bundesstraßen um mehr Zeit gebeten.
Zuvor hatte die FDP die Informationsbasis über
Ausweichverkehre als "zu dünn" bezeichnet. Aus Regierungssicht
sind Mautausweichverkehre "kein Flächenproblem". Bei gut
ausgebauten Strecken, die bereits vor Einführung der Lkw-Maut
überdurchschnittliche Verkehrsbelastungen aufwiesen, komme es
jedoch vereinzelt zu Verkehrsverlagerungen. Hier sieht die
Regierung allerdings die Bundesländer in der Verantwortung,
entsprechend den Notwendigkeiten zu reagieren. Gegen eine
Einbeziehung weiterer Gewichtsklassen in die Lkw-Maut sprach sich
in den Beratungen die SPD aus, da dies "noch mehr Ausweichverkehre"
erwarten lasse.
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