Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Serie: Das Präsidium des Deutschen Bundestages
Katrin Göring-Eckardt gehört dem Parlament seit acht Jahren als Abgeordnete an. Seit Oktober 2005 ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. In der vergangenen 15. Wahlperiode war sie Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Bei ihrer Wahl zu Beginn der aktuellen 16. Wahlperiode war sie mit 39 Jahren eine der jüngsten Vizepräsidentinnen in der Geschichte des Bundestages.
Auch wenn das Amt als Vizepräsidentin Zurückhaltung gebietet, sieht sie durchaus politischen Gestaltungsspielraum im Präsidium. Sie möchte eine Wertediskussion anstoßen und die Kinderarmut in Deutschland ins Bewusstsein der Menschen bringen.
Werdegang
Geboren wurde Katrin Göring-Eckardt 1966 in Friedrichroda in Thüringen. Nach dem Abitur studierte sie Theologie und engagierte sich in der Kirchenbewegung der DDR. Bis zur Wende gehörte sie keiner Partei an. 1989 war sie Mitbegründerin der Bürgerbewegung Demokratie jetzt und danach von BÜNDNIS 90. Von 1992 bis 1993 verhandelte sie den Zusammenschluss von BÜNDNIS 90 mit den westdeutschen Grünen.
Von 1995 bis 1998 war sie Thüringer Landesvorsitzende der vereinten Partei und wurde 1996 in den Bundesvorstand gewählt. Zum Bundestag kam sie zunächst als Mitarbeiterin des Abgeordneten Matthias Berninger und lernte so das parlamentarische Handwerk. 1998 erhielt sie selber ein Mandat für den Bundestag. Sie wurde parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheits- und rentenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, bis sie 2002 als eine von zwei Vorsitzenden an die Spitze der Fraktion gewählt wurde.
Als eine der ersten Frauen in der DDR setzte sie einen Doppelnamen durch. Katrin Göring-Eckardt ist mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet und hat zwei Kinder.
Zentrale Zukunftsfrage: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Katrin Göring-Eckardt möchte sich weiterhin in die Oppositionsarbeit einmischen. Sie sei niemand, der über den Dingen stehe, auch nicht als Vizepräsidentin des Bundestages. Genauso wenig möchte sie ihre Aufgabe auf reine Repräsentation reduziert wissen.
Eine zentrale Zukunftsfrage ist für sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um Deutschland wieder voran zu bringen. Es gehe ihr "um das richtige Verhältnis von Solidarität und Freiheit, von Eigenverantwortung und Gemeinsinn. Unser wichtigstes Gut sind dabei die Fähigkeiten, das Wissen und die Kreativität".