Europa auf Sendung
In knapp neun Monaten ist Europawahl. Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Wahl im Juni 2004 bei nur 45,6 Prozent. Zu wenig, finden viele Brüsseler Politiker. Jetzt soll das Fernsehen bei den Bürgern Interesse an EU-Themen wecken: Im September startete das Europäische Parlament den Internet-Fernsehkanal Europarl TV.
"Glaubwürdig und professionell"
In einem brechend vollen Brüsseler Parlamentssaal drückte am 17. September Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) den Startknopf. Das Programm werde "attraktiv, glaubwürdig und professionell" sein, versprach er. Über das Internet ist Europarl TV nun für Millionen Europäer abrufbar.
Für jede Zielgruppe einen Kanal
Unter www.europarltv.europa.eu sollen die verschiedensten Zielgruppen auf ihre Kosten kommen, insgesamt gibt es vier Kanäle. Alle Informationen stehen in den 23 Amtssprachen der EU zur Verfügung.
"Parlament Live" zeigt Live-Übertragungen aus dem Plenum und den Ausschüssen. In der Rubrik "Ihre Stimme" werden einzelne Bürger zu Themen wie zum Beispiel illegaler Einwanderung interviewt. "Junges Europa" soll Kindern und Jugendlichen die Funktionsweise der EU näher bringen. Der Kanal "Ihr Parlament" wendet sich mit Interviews, Features und Hintergrundberichten an Menschen mit einem besonders großen Interesse an der Europäischen Union.
Informationen über Entscheidungen und Hintergründe
"Wir wollen Fakten liefern, ausgewogen und informativ über unsere Tätigkeit, unsere Entscheidungen und die Hintergründe unserer Entscheidungen informieren", sagte Parlamentspräsident Pöttering zum Start von Europarl TV
Produziert wird der Sender von einem rund 30-köpfigen Team der Brüsseler Firma Mostra. Insgesamt ist ein Budget von neun Millionen Euro pro Jahr vorgesehen.