Kristin Kupfer
Das schwarze Pferd der Demokratie ist ein Tiger
Den Geist der Freiheit wird China so schnell nicht wieder
los
Wieder einmal hat die chinesische Führung eine
Herausforderung gemeistert. Als verdienstvollen Genossen mit
schweren Fehlern hat Beijing den beliebten Ex-Parteichef Zhao
Ziyang auf dem Staatsfriedhof verabschiedet. Größere
politische Proteste fanden so weder Raum noch Anlass. Das
kommunistische Regime wird so schnell nicht fallen. Aber auf ewig
kann es den Geist der Demokratie nicht begraben. Chinas
Bevölkerung kennt schon jetzt Wege, ihn lebendig zu halten.
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Michael Hyngar
Diskussion über die NATO entfacht
41. Münchner Konferenz für
Sicherheitspolitik
Es ist schon zu einem festen Ritual geworden, jedes Jahr, Anfang
Februar. Immer dann kommt in München die weltweite Elite von
Sicherheitsexperten zusammen: Botschafter und Berater,
Militärstrategen und Minister. Inzwischen ist München
für sie das, was für Wirtschaftsexperten das
jährliche Treffen im ...
Bedrohungen haben sich geändert
Interview mit Professor Eberhard Sandschneider
Das Parlament: Herr Sandschneider, Bundeskanzler Gerhard
Schröder sieht in der NATO nicht mehr die primäre
Institution für transatlantische Konsultationen und
Koordinierung. Stimmen Sie seiner Analyse zu? Eberhard
Sandschneider: Die Sachbeschreibung des Kanzlers ist völlig
richtig, wenn man sich die ...
Andrea Dunai
Zwei Säulen mit Hakenkreuz und Rotem Stern
Estlands Russen und ihr Minderheitenstatus
Im 1,4 Millionen Einwohner zählenden Estland leben 28
Prozent Russen, fast die Hälfte von ihnen lediglich mit dem
Aufenthaltsstatus als "ständige Bewohner". Sie verfügen
über eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, haben einen
Fremdenpass und zählen nicht zur EU-Bürgerschaft. Die
neuen Reisemöglichkeiten, die Subventionen aus den
EU-Töpfen kennen sie nur vom Hörensagen. Sie sind im
wahrsten Sinne des Wortes auf sich selbst gestellt. Putins Moskau
ist ihnen genauso fern, wie jede estnische Behörde, aus der
die kyrillischen Buchstaben verschwunden sind. Einen estnischen
Beamten auf Russisch anzusprechen, erfordert eine Portion
Selbstbewusstsein. ...
Barbara Minderjahn
Eine einmalige Chance für Recht und Gerechtigkeit
wurde verpasst
Georgiens dornenreicher Weg zur Demokratie nach der
Rosenrevolution
Tiflis. Auf den ersten Blick scheint sich in der Hauptstadt
Georgiens nicht viel verändert zu haben. Die Straßen
sind mit Schlaglöchern übersät, viele Häuser
vom Einsturz bedroht. Wer nachts durch das Zentrum geht, wandert
durch absolute Finsternis. Nur der Rustaweliprospekt, dort wo sich
das ...